USA
Yellow Rock, Grosvenor Arch, Kodachrome Basin State Park
Heute müssen wir Page nun schon wieder verlassen — obwohl wir sechs Tage da waren, erscheint es uns wie immer zu kurz. Es ist einfach einer unserer absoluten Lieblingsorte
Wir haben eine längere Fahrt vor uns und verlieren außerdem eine Stunde, da wir nach Utah weiterfahren. Deshalb haben wir extra früh bei Brenda Frühstück bestellt.
Gegen 7:00 Uhr sitzen wir bei leckeren Omelettes am Tisch und plaudern angeregt mit Brendas Mann, der gestern Abend von einem Campingkurztripp mit dem Hund zurückgekommen ist. Er ist ganz aus dem Häuschen darüber, dass Fremde aus Deutschland kommen und ihm etwas über die tollen Locations in seiner Heimat erzählen, von denen er vorher noch nie etwas gehört hat
Eine Dreiviertelstunde später brechen wir auf.
Als erster Zwischenstopp steht an der Cottonwood Canyon Road der Yellow Rock auf dem Plan. Diesen haben wir zwar vor acht Jahren schon einmal besucht, aber es ist einfach eine so tolle Location und da sie heute direkt an der Strecke liegt, bietet sich eine Wiederholung regelrecht an.
Gegen 10:00 Uhr Utah-Zeit sind wir am Trailhead. Keine Menschenseele weit und breit zu sehen. Wir packen ein paar Getränke ein und machen uns auf den bereits bekannten Weg. Am Anfang müssen wir uns wieder durch dickes Gestrüpp kämpfen und den Cottonwood Creek queren, dann folgt der harte Anstieg.
Nach einer halben Stunde Beißen haben wir das erste besonders steile Stück geschafft. Die Waden brennen — aber was für ein An– und Ausblick. Einfach nur immer wieder Wow.
Nach einer kurzen Trinkpause geht es weiter, um das gelbe Wunderwerk aus Farben vollständig zu erklimmen und aus jeder Perspektive zu bestaunen.
Und der Weg hinauf auf die höchste Stelle des Yellow Rock lohnt auf jeden Fall. Uns erwartet ein 360°-Panorama, was seinesgleichen sucht und in Verbindung mit dem heute fast stahlblauen Himmel einen absolut irren Kontrast bildet.
Wir machen eine wohlverdiente Pause und genießen den Blick in alle Richtungen. Intensives Rot, Weiß und Gelb verwöhnen unsere Augen und wir versinken in dem Anblick.
Dann machen wir uns wieder auf den Rückweg und gehen extrem vorsichtig den steilen Abhang wieder hinunter. Man muss schon sehr genau aufpassen, wohin man tritt und dass man bei dem vielen losen Geröll nicht ins Rutschen kommt. Aber die Wanderstöcke sind extrem hilfreich und so landen wir nach 2.5 Stunden heil wieder ganz unten.
Irgendwie hatte ich die Strecke vom letzten Mal anstrengender in Erinnerung — insbesondere den Abstieg. In jedem Fall hat uns der Ausflug beim zweiten Mal nicht minder beeindruckt und wir sind froh, nochmal oben gewesen zu sein.
Gegen 12:45 Uhr geht es dann weiter auf der Cottonwood Canyon Road.
Diese würde viele wunderschöne Fotomotive bieten, wenn die blöde Stromleitung nicht wäre. Nichtsdestotrotz ist es aber eine landschaftlich super reizvolle Strecke und ein paar Fotos gibt es natürlich trotzdem. Denkt euch die Stromleitung einfach weg
Am Grosvenor Arch legen wir einen zweiten kurzen Zwischenstopp ein. Allerdings nur für ein paar Fotos, weil die Zeit heute insgesamt etwas knapp ist und wir noch ein gutes Stück vor uns haben.
Dann geht es weiter auf der Cottonwood Canyon Road bis zum Kodachrome State Park. Hier gibt es den dritten und letzten Zwischenstopp des Tages, der wieder etwas länger ausfällt.
Der bisher von uns vernachlässigte Park ist zwar bei weitem nicht so spektakulär wie anderes hier in der Gegend, aber wie wir heute feststellen, mit seinen erodierten Felsformationen durchaus sehenswert.
Wir genehmigen uns im Visitor Center ein leckeres Eis und entscheiden uns danach von den zahlreichen Wandermöglichkeiten für den Angel’s Palace Trail, der nette Ausblicke auf die teilweise erstaunlich grüne Kulisse bietet.
Interessant ist übrigens der Name des Parks: dieser entstand nach einer Expedition im Jahre 1948 und der Verwendung des Kodachrome Filmmaterials für einen Bericht im National Geographic Magazin.
Gegen 15:30 Uhr brechen wir wieder auf und fahren das letzte Stück bis nach Escalante, wo wir eine Stunde später ankommen.
Wie immer steigen wir bei Catherine im RainbowCountry B&B ab. Obwohl Catherine ihr Business eigentlich schon vor Jahren beenden wollte, ist sie immer noch da und wir sind sehr froh darüber
Sie empfängt uns wie immer sehr herzlich und wir beziehen unser Zimmer — diesmal sind wir im Pioneer Room. Wir duschen und lassen ein bisschen die Seele baumeln, denn Andreas kränkelt etwas.
Am späteren Abend gehen wir dann zum Outfitter essen. Die Pizzas hier sind riesig, weshalb wir versuchen uns eine große zu teilen. Aber selbst das schaffen wir nicht und lassen uns die Reste einpacken als Lunch für morgen.