USA

Um 7:30 Uhr gibt es Frühstück bei Brenda. Es ist nicht ganz so toll wie bei Bubba, aber durchaus okay. Eine halbe Stunde später sitzen wir im Auto und nehmen Kurs auf die House Rock Valley Road, wo der Trailhead zu unserem heutigen Tagesziel — der Buckskin Gulch — liegt. Das Wetter ist perfekt, wie auch in den letzten Tagen schon: Strahlend blauer Himmel und die Sonne lacht, es sollen wieder bis zu 30° werden.

Gegen 10:15 Uhr sind wir am Trailhead. Im Gegensatz zu den letzten Tagen ist hier heute richtig viel los. Der Parkplatz ist schon fast zur Gänze gefüllt, was natürlich auch daran liegt, dass hier die Wanderung zu den Coyote Buttes North mit der heiß begehrten Wave startet.

Wir ergattern einen der letzten freien Plätze und marschieren wenig später los in Richtung Wire Pass im zunächst noch sehr breiten und sandigen Flussbett des Coyote Wash.

Schon nach kurzer Zeit wird der Wash dann schmaler, die Wände rücken mit jeder Biegung enger zusammen und bilden bald nur noch einen schmalen Spalt zwischen den Felsen: wir sind im Wire Pass Slot Canyon.

Hier hat das Wasser in den letzten Jahrtausenden wunderschöne fließende Formationen erschaffen, die sich durch die Felsen schlängeln.

Schon nach kurzer Zeit erreichen wir das erste Hindernis — den bekannten drei Meter hohen Absatz, an dem sich ein Chokestone im Canyon verklemmt hat und den man hinunter klettern muss.

Normalerweise sollte dazu hier eine Art Leiter stehen — so haben wir es zumindest in anderen Reiseberichten immer wieder gelesen — aber die wurde scheinbar durch die letzte Flash Flood hinweggespült. Hmmm… zum Hinunterspringen fehlt uns der Mut, also nehmen wir schließlich wie alle anderen den Bypass, der durch Steinmännchen markiert ist und auch ein paar Klettereinlagen erfordert.

Danach wird die Strecke deutlich einfacher und wir können ganz entspannt den tollen Canyon genießen, der sich kurze Zeit später öffnet: wir erreichen an einem schönen Alkoven den Zusammenfluss von Wire Pass und Buckskin Gulch.

Hier gibt es sogar ein paar Petroglyphen zu entdecken:

Wir laufen nach rechts flussabwärts in der Buckskin Gulch weiter und das Farben- und Formenspiel nimmt seine Fortsetzung.

Immer wieder wechseln sich schmale Passagen von gerade einmal Schulterbreite ab mit überhängenden höhlenartigen Wänden. Teilweise können wir den Himmel über uns nicht mehr sehen und die roten Sandstein-Wände verschlucken fast das komplette Tageslicht. Dann wiederrum erstrahlt alles in den schönsten Rot- und Orangetönen — wir sind auf höchstem Staun-Niveau schwer begeistert.

Draußen herrscht derweil bestes Wetter — zumindest soweit wir dies durch den schmalen Spalt über unseren Köpfen beurteilen können. Hier im Canyon ist es hingegen angenehm kühl, wir werden gut beschattet

Nach etwa zwei Stunden legen wir eine kurze Pause mit Mittagssnack ein und kehren dann wieder um in Richtung Wire Pass Slot. Auch auf dem Rückweg gibt es genug zum Staunen — aus der anderen Richtung nehmen wir Dinge wahr, die wir auf dem Hinweg gar nicht bemerkt haben.

Gegen 13:30 Uhr erreichen wir schließlich schwer beladen mit faszinierenden Eindrücken wieder den Parkplatz und holpern auf der Hausrock Valley Road langsam zurück in Richtung Page.

Als wir unterwegs am Trailhead zum Bluepool Arch vorbeikommen, befinden wir, dass noch genügend Zeit für diesen kurzen 4-Kilometer-Trail bleibt.

Der Trail erweist sich jedoch als deutlich anstrengender als gedacht. Wir folgen einem Track, der ziemlich viel Kraxelei beinhaltet, was bei der Affenhitze heute doch etwas an unseren Kräften zehrt. Es geht ständig bergauf und bergab und durch tiefen Sand und irgendwann haben wir einfach keine Lust mehr. Deshalb beschließen wir, als wir meinen, den Arch aus der Ferne sehen, dass das Ziel Bluepool Arch damit abgehakt ist und kehren wieder um

Im B&B angekommen, machen wir uns frisch und chillen eine Runde, dann gehen wir noch mal zu Bonkers essen.

Unsere Bedienung ist heute nicht so der Brüller, wir warten bestimmt eine Viertelstunde, bis sie sich endlich mal an unseren Tisch bemüht und wir sind schon kurz davor, einfach wieder zu gehen. Das Trinkgeld fällt später entsprechend aus. Essen ist aber lecker wie immer.