USA
Chaco Culture National Historic Park
Heute schlafen wir zur Abwechslung mal wieder etwas länger und Andreas kneift bei der morgendlichen Fitnesseinheit. Aber schließlich haben wir ja Urlaub und da dürfen auch „echte Männer“ mal eine kleine Schwäche zeigen
Am reichhaltigen Frühstücksbuffet gibt es heute Morgen feurige Breakfast Burritos. Wir müssen mit reichlich Getränken nachspülen um wieder zu Atem zu kommen — aber sie sind wirklich extrem lecker!
Direkt nach dem Frühstück brechen wir dann auf zu unserem heutigen Tagesziel, denn wir haben eine längere Anfahrtsstrecke. Auf dem Plan steht der Chaco Culture National Historic Park, der bekannt ist für seine gut erhaltenen Überreste der Anasazi-Kultur, die vor über 1000 Jahren hier in der Region lebte.
Nach 90 Minuten Fahrt kommen wir gegen 9:45 Uhr im Park an und holen uns zuerst mal eine Karte und ein Back Country Permit im Visitor Center. Hier lassen wir uns auch gleich noch über mögliche Aktivitäten beraten. Wir wollen auf jeden Fall eine Führung im Pueblo Bonito mitmachen — eine der größten und am besten erhaltenen Pueblo-Siedlungen in Chaco Canyon — und sind außer dem Besichtigen der Ruinen auch noch auf etwas Bewegung aus.
Da die Standardführung erst am Nachmittag um 14:00 Uhr stattfindet, haben wir genügend Zeit und die Entscheidung fällt auf den 8 Kilometer langen Pueblo Alto Trail, bei dem man aus der Höhe einen guten Blick auf die Ruinen des Pueblo Bonito haben soll.
Wir fahren in Richtung Trailhead, parken allerdings nicht am offiziellen Parkplatz für den Trail sondern bereits am Parkplatz zum Pueblo Bonito, da wir sonst hinterher fast den ganzen Park-Loop noch einmal fahren müssten, um zum Pueblo Bonito zur Führung zu kommen.
Nach dem Schnüren der Wanderstiefel und dem Füllen der Trinkblasen geht es dann direkt los. Wir kommen am Anfang an Teilen des Pueblo Bonito vorbei, die wir aber noch nicht so genau unter die Lupe nehmen - schließlich gibt es ja dann am Nachmittag die Führung. Aber ein paar erste Blicke riskieren wir doch:
Dann geht es mit einer sportlichen Klettereinlage hinauf auf die Mesa. Der Aufstieg ist durch eine enge Spalte hindurch ein bisschen knifflig und mir graust wegen meiner Höhenangst schon etwas vor dem Abstieg — aber ich habe letztens ein nettes Wort aufgeschnappt, das hier ganz gut passt: das ist ein sogenanntes „Später-Problem“ und wird deswegen erstmal ad acta gelegt
Von oben haben wir dann in der Tat eine wunderbare Aussicht und wir genießen den Blick über das ganze Areal.
Wir laufen in einer großen Runde im Uhrzeigersinn über das Plateau und kommen u.A. am Jackson Stairway und am Pueblo Alto vorbei, von dem nur wenig mehr als die Grundmauern erhalten sind.
Als wir schon wieder auf dem Rückweg sind, bemerke ich aus dem Augenwinkel auf einmal eine schnelle Bewegung am Boden und tatsächlich schlängelt sich doch da eine Schlange am Weg entlang. Wir sind uns nicht sicher, ob diese Art gefährlich ist und gehen deshalb lieber einen kleinen Umweg, um ihr nicht zu nahe zu kommen. Später erklärt uns ein Ranger allerdings, dass es sich um eine harmlose Bull Snake gehandelt hat.
Wir machen uns wieder an den Abstieg, der weniger schlimm ist als erwartet und sind gegen 13:45 Uhr wieder am Parkplatz zurück — gerade noch ein paar Minuten Zeit für ein Brot und ein Bier, bevor die geführte Ranger Tour zum Pueblo Bonito beginnt. Die Wanderung war aber zweifelsohne ein Highlight und mal wieder sind wir auf dem gesamten Trail kaum einer Menschenseele begegnet.
Auf der Führung durch das berühmte Pueblo Bonito erfahren wir dann später viel Interessantes über die faszinierende Geschichte und Kultur der Anasazi und haben die Möglichkeit, die Ruinen ausgiebig zu erkunden.
Bevor wir uns auf die Rückfahrt begeben, machen wir noch einen kurzen Spaziergang zum Chetro Ketl, aber dann haben wir irgendwann genug von den Ruinen und bewegen uns langsam wieder in Richtung Parkausgang. Nach einer kurzen, schnellen Runde durch den Giftshop des Visitor Centers geht es dann ab nach Hause.
Wir kaufen unterwegs noch schnell Getränke und sind schließlich gegen 18:00 Uhr wieder in unserer Unterkunft.
Zum Abendessen machen wir es uns heute mangels Möglichkeiten in Farmington ziemlich einfach und essen ganz banale Burger