USA - Mittlerer Westen
Fisher Towers
Heute ist wieder ein früher Aufbruch angesagt, da wir eine verhältnismäßig lange Strecke vor uns haben. Wir sitzen um 7:00 Uhr beim Frühstück, checken eine halbe Stunde später aus und hinterlassen an der Rezeption noch eine Nachricht für Alida und Jan, die heute hier ankommen werden. Wir haben uns diesmal leider super knapp verpasst.
Bei Starbucks holen wir uns noch einen Cappuccino und verlassen dann die Dino-Metropole Utahs bei strahlend blauem Himmel und Sonnenschein, nicht ohne noch einmal ein paar der hübschen Monster abzulichten, die hier an jeder Straßenecke stehen — sogar die City Hall hat ihren eigenen Dino
In Rangely tanken wir und nehmen dann Kurs auf Moab.
Unterwegs halten wir an ein paar Recreation Sites, an denen interessante Pictographs in den Felsen zu finden sind. Aber wir stellen dabei wieder einmal fest, dass wir wohl ziemliche Kunstbanausen sind, denn unsere Begeisterung hält sich ziemlich in Grenzen. Außerdem wimmelt es hier nur so von aggressiven Fliegen, so dass wir recht schnell wieder das Weite suchen.
Auf der weiteren Fahrt wird es immer grüner und und wir halten oft an für die schönen Aussichten. Über den Douglas Pass wären wir gerne alternativ die alte Passstraße gefahren, aber die Einfahrt in die Gravelroad ist leider mit einem Tor und einer schweren Kette versperrt.
Nach dem Pass schlängeln wir uns dann über die Serpentinen wieder 1000 Meter nach unten — eine landschaftlich sehr schöne Strecke, die den Weg zum Ziel macht.
In Loma gibt es mal wieder ein Eis an der Tanke und nach einem kurzen Stück Interstate geht es dann auf die 128, die entlang des Colorado wieder tolle Ausblicke bietet.
Gegen 13:00 Uhr erreichen wir dann den Ausgangspunkt für unsere heutige Wanderung, den Trail zu den Fisher Towers. Als wir aussteigen, trifft uns schier der Schlag: wir haben die 100ºF-Grenze erreicht und der Wind bläst uns wie ein heißer Fön in’s Gesicht.
Aber gekniffen wird deshalb natürlich nicht. Wir packen zusätzlich zu den Trinkblasen noch reichlich weitere Getränke in den Rucksack, schmieren uns tüchtig mit Sonnencreme ein, schlüpfen in die Wanderschuhe und marschieren los.
Der Weg führt stetig bergauf und die Hitze macht mir dabei doch ein bisschen zu schaffen. Zum Glück weht ab und zu ein kleines Lüftchen und die Sonne fängt langsam an, Schatten zu werfen, so dass wir immer mal wieder anhalten und etwas verschnaufen können.
Und natürlich macht die phänomenale Aussicht auf das Bergmassiv alle Strapazen weg. Die bizarren Felsformationen haben schon als Kulisse für viele Westernfilme gedient und die höchste Spitze — der Titan — ist mit knapp 300 Metern immerhin so hoch wie der Eifelturm.
Oben angekommen, machen wir eine längere Pause und genießen den Ausblick auf das Castle Valley. Wir essen einen Apfel und trinken reichlich.
Inzwischen sind ein paar kleine Wolken aufgezogen, die gut Schatten spenden und den Rückweg etwas leichter machen, zumal es ja jetzt auch bergab geht
Nach reichlich drei Stunden sind wir wieder am Auto zurück. Das Thermometer hat in der Zwischenzeit noch einmal etwas nachgelegt und vermeldet jetzt kuschelig warme 106ºF
Da sind wir doch froh und glücklich über unser Kühlbox, die wir sogleich plündern und ein paar eisgekühlte Getränke wegzischen.
Von hier ist es nur noch eine knappe Stunde Fahrt bis nach Moab, wo wir gegen 17:00 Uhr ankommen.
Da 2017 im Arches National Park viele Restaurierungsarbeiten stattfinden und über’s Jahr verteilt immer wieder andere Teile des Parks gesperrt sind, wollen wir uns gleich noch nach der aktuellen Situation erkundigen und fahren direkt zum Visitor Center. Nur um festzustellen, dass dieses schon seit 16:00 Uhr geschlossen hat — keine sehr besucherfreundlichen Öffnungszeiten
Also fahren wir weiter zum Desert Hills B&B, wo wir von Anna wieder sehr herzlich begrüßt werden. Dies ist bereits unser dritter Besuch bei den Brunos und wir freuen uns total, wieder hier zu sein — vor allem, weil wir unseren Moab-Aufenthalt diesmal auch ein wenig großzügiger geplant haben — ganze sechs Tage werden wir hier bleiben.
Anna zeigt uns noch einmal alles im B&B. Einiges ist neu, aber das meiste kennen wir hier ja schon als alte Hasen…
Wir beziehen unser Zimmer, machen uns kurz frisch und fahren dann nochmal nach Moab zum Abendessen.
Heute haben wir uns für das Miguel Baja Grill entschieden, von dem wir in anderen Berichten nur Gutes gelesen haben.
Ein kleiner Familienbetrieb mit authentischer Küche und leckeren Margaritas — wir sind sehr zufrieden.
Nach dem Essen ist ein kleiner Verdauungsspaziergang dringend notwendig: wir bummeln eine Runde durch die Souvenirläden von Moab und ein paar Kleinigkeiten wechseln den Besitzer.
Im B&B sitzen wir später noch eine Weile auf der Terrasse im Garten, plaudern mit den anderen Gästen und planen unsere Aktivitäten für morgen, bis wir gegen 22:30 das Licht ausknipsen.