USA - Südwesten

Sedona

Nachdem wir gestern doch deutlich später ins Bett sind als gewohnt, haben wir heute mal etwas länger geschlafen und sitzen erst um 8:00 Uhr beim Frühstück.

Myles bereitet für uns ein leckeres Omelett mit viel Gemüse, Bacon und Würstchen zu, außerdem gibt es selbst gebackene Rosinenbrötchen, frisches Obst, Joghurt und Müsli.

So darf ein Tag gerne beginnen.

Wir unterhalten uns sehr nett mit Masumi und Myles und den anderen Gästen und auch der Hund Miko will zwischendurch immer mal wieder gestreichelt werden.

Wir bekommen einige gute Tipps für Unternehmungen und Restaurants, darunter auch einige Exoten: so kann man z.B. im Cowboy Club als Appetizer Rattlesnake essen eek Naja… Ich weiß ja nicht… Andreas scheint allerdings gar nicht so abgeneigt, aber er isst ja eh alles, was ihn nicht isst. Das müssen wir dann wohl erst noch ausdiskutieren…


Wir lassen uns reichlich Zeit beim Frühstück und brechen erst gegen 9:00 Uhr auf zu unserem ersten Sedona Hike. Der Regen von heute Nacht hat zum Glück aufgehört - der Himmel ist zwar immer noch bedeckt, aber mit Bewegung darin und das sieht recht vielversprechend aus.

Für heute Vormittag haben wir uns den Little Horse Trail vorgenommen und wollen zum Chicken Point laufen. Direkt vor uns am Parkplatz fährt ein Reisebus ein und wir befürchten schon das Schlimmste, als eine Herde Asiaten aussteigt und sich  laut und schrill auf dem Parkplatz ausbreitet. Wir sind allerdings schnell wieder beruhigt, als wir ihr Schuhwerk sehen — die wollen sicher nicht den Trail wandern… Und wirklich: nach ein paar schnellen Fotos sind alle wieder im Bus verschwunden und es herrscht wieder eine himmlische Ruhe wink

Und das beste daran: diese Ruhe bleibt uns während der ganzen Wanderung erhalten. Wir treffen auf dem gesamten Rundweg nicht eine einzige Menschenseele — und das, obwohl dieser Trail zu einem der beliebtesten rund um Sedona zählen soll und meistens recht überlaufen ist. Sogar die Pink Jeep Touren bringen gelegentlich Gäste hier herauf.

Das einzige Geräusch allerdings, was wir hören, ist das Zirpen aus den Bäumen rings umher — ein regelrechtes Wunschkonzert. Aber diese Naturgeräusche sind doch deutlich angenehmer als der Asiaten-Chor vom Parkplatz wink

Und so genießen wir ganz alleine die Wanderung zum Felsplateau und unterwegs die fantastische Ausblicke. Was uns dabei besonders begeistert, sind die vielen prächtigen Agavenblüten, die wundervolle Farbkleckse in der Landschaft bilden.

Das Wetter ist ein recht angenehmer Sonne-Wolken-Mix — ideale Wanderbedingungen für uns. Zwischendurch tröpfelt es zwar auch mal ganz kurz , aber es hat schon wieder aufgehört, ehe es richtig begonnen hat — also eigentlich nicht mal wirklich erwähnenswert.

Auf dem Rückweg biegen wir noch in den Chapel Trail ab, der zur Chapel of the Holy Cross führt. An der Kirche herrscht dann natürlich viel Betrieb, sie ist ein Anziehungspunkt für viele Sedona Besucher. Wir schauen uns diesmal auch das Innere an, was uns aber nicht wirklich begeistert. Das Schönste an dieser futuristisch anmutenden Kirche ist für uns, wie sie harmonisch in die umgebenden roten Felsen integriert ist.

Nach drei Stunden sind wir wieder zurück am Parkplatz. Der knapp 10 Kilometer lange Trail hat uns super gefallen. Wenn man den Abstecher zur Chapel weglässt, kann man ihn sicher auch gut in zwei Stunden laufen.


Nach einer kurzen Verschnaufpause im Picknickareal fahren wir dann erst mal in die Stadt hinein. Wir bummeln eine Runde durch das Tlaquepaque — das Kunstviertel mit dem unaussprechlichen Namen. Die vielen kleinen Geschäfte begeistern uns, aber die Preise sind hier horrent und wir belassen es beim Anschauen und Bestaunen. 

Stattdessen schauen wir noch in der Oak Creek Brewery vorbei und testen den im Vorfeld hochgelobten BBQ Chicken Salad. Er schmeckt ganz gut, wobei die BBQ Sauce obenauf schon recht dominant ist. Sowas muss man mögen…


Nach dieser Zwischenstärkung geht es am Nachmittag zum Soldiers Pass Trail. Auch hier spielt das Wetter wieder gut mit: eine leichte Brise macht die Temperaturen erträglich, die Sonne lässt sich zwischendurch oft genug sehen und die Wolken lockern den Himmel etwas auf.

Wir kommen unterwegs an einem gigantischen Sinkhole und an sieben Pools in unterschiedlichen Größen vorbei. Und hier treffen wir auch auf einen der pinkfarbenen Jeeps — die Pools sind ein recht beliebtes Ziel dieser Touren. Die Insassen scheinen jede Menge Spaß zu haben — man kann es schon von weitem lautstark hören.

Aber mit dieser Ausnahme sind wir auch auf dem Soldiers Pass Trail wieder nahezu alleine unterwegs und genießen die für die Umgebung von Sedona typische Szenerie in Grün und Rot.


Um 17:30 Uhr sind wir wieder zurück im B&B. Myles bewundert meinen neuen Kokopelli-Anhänger und fragt, ob wir nicht Lust haben, zum Konzert eines Flötenspielers mitzukommen. Das machen wir natürlich gerne und so sitzen wir wenig später gemeinsam im Auto und fahren zu Jessie, der zweimal pro Woche in einem benachbarten Hotel ein kleines Konzert gibt.

Das Ganze findet in sehr familiärer Atmosphäre statt — es sind maximal 20 Zuhörer da — und gefällt uns richtig gut.

Jessie spielt sehr eindrucksvoll auf acht verschiedenen Flöten und erklärt zu jedem Stück ausführlich die Bedeutung.

Wir sind so angetan davon, dass wir uns im Anschluss eine CD mitnehmen.

Video


Nach dem Konzert fährt uns Myles noch zum Airport Mesa, wo wir zusammen mit vielen anderen Touristen den Anblick der umliegenden Berge im Licht der untergehenden Sonne genießen. Es ist schon ein toller Anblick, wenn die Felsen anfangen zu glühen — leider nur schwer mit der Kamera einzufangen…

Auf auswärts essen haben wir heute keine Lust, denn wir sind nach dem späten Lunch in der Oak Creek Brewery gar nicht besonders hungrig. So machen wir es uns im B&B nur mit Käse, Brot und Wein gemütlich und lassen den Abend in netter Runde gemeinsam mit den anderen Gästen ausklingen.