USA - Südwesten

Joshua Tree, Scottsdale

Heute ist die Nacht für mich erst um 4:00 Uhr zu Ende, was immerhin eine Steigerung von einer weiteren Stunde ist wink

Andreas geht noch eine Runde laufen und bis es um 7:00 Uhr im Hotel Frühstück gibt, sind wir auch schon abreisebereit.

Es gibt das typische kontinentale Motelfrühstück mit Waffeln, Bagels, Muffins und Eiern so hart, dass man jemanden damit erschlagen könnte. Aber wir werden satt und sind um 7:30 Uhr wieder auf dem Weg in den Joshua Park.


Wir haben heute nochmal bis zum Mittag Zeit für dieses wunderschöne Fleckchen Erde, und die wollen wir natürlich möglichst gut nutzen.

Zunächst schauen wir uns etwas am Trailhead zum Ryan Mountain um. Auch hier gibt es wieder recht fotogene Gesteinsformationen und wir entdecken u.A. den „Roof Arch“.

Leider ist die Straße zum Ryan Campground aktuell gesperrt, wo wir gern noch das eine oder andere schöne Fotomotiv abgelichtet hätten. So begeben wir uns stattdessen auf den Trail zur Ryan Ranch, der ganz in der Nähe verläuft und werden auch dort schnell fündig — die Kamera muss wieder Schwerstarbeit leisten…


Um 9:00 Uhr beginnt dann am Cap Rock die Ranger-Tour: „I speak for the Trees“ — ein Spaziergang auf dem Cap Rock Nature Trail, bei dem ein Ranger Wissenswertes über die Namensgeber des Parks erzählt. Und da wir ja bekanntermaßen Fans solcher Rancher-Programme sind, sind wir natürlich pünktlich zur Stelle, als es losgeht.

Während des einstündigen Trails erfahren wir viele interessante Fakten über die Joshua Trees, die im eigentlichen Sinne ja gar keine Bäume, sondern eine Art Yucca sind.

Durch ihre wachsartigen, dornigen Blätter mit wenig Oberfläche können sie sehr sparsam mit der Feuchtigkeit haushalten.

Sie werden bei einer sehr gemächlichen Wachstumsgeschwindigkeit von einem Inch pro Jahr bis zu 13 Metern hoch.

Dieser Baby-Joshua hier ist z.B. schon an die fünf Jahre alt.

Ihren Namen sollen die Joshuas übrigens von einer Gruppe Mormonen bekommen haben, die einst die Mojave-Wüste durchquerten: nach einer Legende erkannten sie in den Bäumen die Gestalt des Propheten Joshua, der ihnen mit ausgestreckten Armen den Weg ins gelobte Land wies.


Nach der Tour fahren wir noch eben zum Keys View, um die dortige Aussicht zu testen. Sie ist aber recht getrübt, so dass wir nicht sehr lange da bleiben.

Stattdessen geht es nun in den südlichen Teil des Parkes.

Bei den Cholla Kakteen machen wir ein kurzen Stopp: diese stacheligen Teddybären haben es uns irgendwie angetan. Allzu nah sollte man ihnen ja nicht kommen, da sie sehr anhänglich sind biggrin Ihren Beinamen Jumping Teddy Bears haben sie nicht von ungefähr…


Da es nun schon fast Mittag ist, müssen wir uns langsam in Richtung Ausgang begeben, denn die Fahrt nach Scottsdale wird uns auch einige Zeit kosten — immerhin müssen wir noch 280 Meilen zurücklegen.

So verlassen wir schweren Herzens den „Joshi“, versprechen in Gedanken, dass wir wiederkommen werden und sind gegen 12:00 Uhr wieder auf der Interstate in Richtung Arizona.

Auf der Fahrt durch die Colorado Desert steigt das Thermometer stetig an und hat schon bald die 100°F Grenze überschritten.

Die Strecke ist dabei ziemlich öde und zieht sich wie Kaugummi. Aber in Blythe an der State Line bietet sich mit dem Colorado River eine nette Abwechslung und wir nutzen die Gelegenheit direkt für ein Picknick am Wasser.


Danach geht es irgendwie schneller voran und ehe wir uns versehen, sind wir um 16:00 Uhr schon in Scottsdale an unserem Hotel angekommen. Damit haben wir das längste Teilstück unsere Tour ja ganz gut geschafft.

Unser Zimmer im Chaparral Suites Scottsdale ist noch nicht fertig gerichtet und wir müssen 10 Minuten warten. Dafür ist es dann wirklich sehr schön: mega viel Platz in zwei großen Zimmern mit einer kleinen Küche und alles ist sehr sauber und gepflegt.


Wir packen unsere Sachen aus, akklimatisieren uns ein wenig und brechen dann nochmal auf für einen Bummel durch die Stadt. Was wir dabei unterwegs von Scottsdale sehen, begeistert uns — wir haben selten so eine extrem saubere, freundliche und architektonisch ansprechende Stadt gesehen.

In der Scottsdale Old Town finden wir es besonders nett: viele kleine Geschäfte, Restaurants und Kunstgalerien reihen sich aneinander und ich entdecke für mich endlich einen Kokopeli-Anhänger, nach dem ich schon so lange gesucht habe…

Zum Essen gehen wir in die Old Tortilla Factory. Hier gefällt uns sofort das nette Ambiente: man muss sich keiner Klimaanlage ausliefern, sondern kann draußen sitzen und wird stattdessen mit Sprühstrahlern „gekühlt“ wink

Es gibt die ersten Margaritas des Urlaubs, dazu Carne de Fuego für mich und Tacos für Andreas — beides ist sehr lecker.

Langsam und gemächlich bummeln wir anschließend wieder zum Hotel zurück und erfreuen uns dabei an der tollen Atmosphäre in der Stadt.