USA - Südwesttour

Bandelier National Monument

Da in unserem Übernachtungspreis kein Frühstück enthalten ist und die Kritiken über das hoteleigene Café nicht so berauschend sind, starten wir heute erstmal ohne Frühstück und beschließen, uns unterwegs irgend etwas zu besorgen.

Um 8:15 Uhr sitzen wir im Auto und verlassen Española. Irgendwie haben wir aber die falsche Straße erwischt, denn wir kommen an keinem einzigen Restaurant vorbei.

Wir halten schließlich an einer Tankstelle, um uns wenigstens einen Kaffee zu holen. Auf den ersten Blick sieht dort zwar alles nicht wirklich einladend aus, aber wir bestellen letztlich doch etwas und sind positiv überrascht. Sowohl die Breakfast Burritos als auch der Burger für Christi werden ganz frisch zubereitet und sind wirklich sehr lecker. Und der Kaffee ist deutlich besser als die typische Motel-Plörre.

So kommen wir dann gut gestärkt gegen 9:30 Uhr am White Rock an. Hier startet der Shuttle Bus zum Bandelier National Monument — unserem heutigen Tagesziel.

Nach den Waldbränden von 2011 und den anschließenden Fluten sind immer noch große Teile des Nationalparks gesperrt und der Zugang zur Hauptattraktion — dem Frijoles Canyon — ist derzeit nur über einen Shuttle Bus möglich.

Wir nehmen also diesen Shuttle, der uns in 30 Minuten zum Eingang des Nationalparks bringt. Im Bus kommen wir mit einer amerikanischen Familie in’s Gespräch und unterhalten uns ganz nett. Sie sind total begeistert, dass wir in Deutschland soviel Urlaub bekommen, um eine vierwöchige Rundreise machen zu können.

Im Park angekommen, besorgen wir uns zunächst einen Jahrespass für die Nationalparks und erkundigen uns im Visitor Center nach den Trails. Dann machen wir uns auf, die Pueblo- und Felsruinen zu erkunden.

Der Frijoles Canyon wurde über die Jahrtausende vom Wasser in das Tuffplateau geschnitten und war zwischen 1100 und 1550 von Vorläufern der Pueblo-Kultur besiedelt. Im Gebiet sind über 1000 Siedlungsorte nachweisbar, im größten Tyuoyi Pueblo kann man das Gemeinschaftshaus und die Zeremonienhöhle sehen.

Die Felswohnungen sehen in dem löchrigen Tuffstein recht interessant aus und in einige der Behausungen kann man über feststehende Leitern sogar einsteigen. Viel zu sehen gibt es in den Höhlen natürlich nicht, aber man kann sich mit etwas Phantasie doch eine recht gute Vorstellung machen.

Insgesamt ein wirklich interessanter und spannender Weg — und wenn man genau hinschaut, kann man sogar den ein oder anderen Petroglyphen entdecken.


Nach knapp zwei Stunden kommen wir wieder am Visitor Center an und nehmen von hier den nächsten Shuttle zurück zum White Rock.

Wir machen noch einen kurzen Abstecher zum Overlook, von dem aus man eine sehr schöne Aussicht über das Tal hat.


Über den Jemez Mountain Drive gelangen wir dann zur Tsankavi Prehistoric Site, die ebenfalls zum Bandelier National Monument gehört. Ein etwa 1.5 Meilen langer Trail führt auch hier an Überresten von alten Pueblos vorbei.

Als wir loslaufen, haben sich am Himmel einige dunkle Wolken zusammen gezogen und man hört in der Ferne schon das Donnergrummeln. Wir werden doch wohl nicht nass werden unterwegs? Egal — die Regenjacken sind dabei, also starten wir trotzdem.

Über eine Leiter gelangt man hinauf auf die Mesa, von wo man einen guten Ausblick auf die Umgebung hat. Dann folgen wir einem Weg, der sich im Laufe der Jahre regelrecht in den weichen Tuffstein eingegraben hat. Wir laufen quasi in den Fußstapfen der Indianer…

Manchmal sind diese Rinnen allerdings recht eng — allzu stramme Waden sollte man hier also besser nicht haben giggle

Unterwegs kommt das Donnergrollen immer näher — aber wir haben Glück: erst ganz am Schluss des Rundwegs fängt es an zu regnen. Und selbst da kommen nur ein paar wenige Tropfen herunter, so dass es gar nicht lohnt, die Regenjacken auszupacken.


Gegen 16:00 Uhr kommen wir dann in Santa Fe an und checken für die nächsten zwei Nächte im Madeleine Inn ein. Das B&B ist recht nett und liegt sehr zentral, so dass wir von hier aus zu Fuß gut die Stadt erkunden können.

Wir bummeln über die Plaza und durch die Seitenstraßen, schauen uns die Kirche St. Francis an und genießen einfach das Flair und den Charme dieser Stadt. Der Adobe Baustil gefällt uns unheimlich gut und irgendwie fühlen wir uns hier sauwohl biggrin

Santa Fe ist eine wirklich tolle Stadt — sie nimmt nicht umsonst beim Travel & Leisure Magazin den fünften Platz in der Liste der Top-Städte aus den USA und Kanada ein. Eine einzigartige Mischung aus spanisch-mexikanischer, indianischer und angloamerikanischer Kultur schaffen eine südländische Atmosphäre voller Lebensfreude.

Witzigerweise treffen wir beim Bummel durch die Straßen die amerikanische Familie wieder, mit der wir uns im Shuttle Bus zum Bandelier NM so nett unterhalten haben.

Als unsere Mägen dann so langsam vermelden, dass sie gerne mal wieder gefüllt werden würden, schauen wir uns nach einem Restaurant um. Am besten gefällt uns das Shed. Hier ist allerdings der Andrang recht groß und wir müssen eine Stunde warten. So lassen wir uns in die Warteliste eintragen und bringen erstmal unsere Einkäufe in’s B&B — wir konnten mal wieder nicht widerstehen wink

Später verbringen wir hier dann einen recht netten entspannten Abend und das Essen ist wie erwartet superlecker.