USA - Südwesttour

Taos Pueblo

Heute schlafen wir schon deutlich länger: Bis fast 4:00 Uhr halte ich es im Bett aus — Andreas folgt mir eine Stunde später und startet direkt zum Geo-Cache-Joggen durch. Christi dagegen schläft wieder den Schlaf der Gerechten.

Nach einem erneut recht reichhaltigen Frühstück checken wir aus, sitzen um 7:20 Uhr startklar im Auto und fahren in Richtung New Mexico.

Das Fahren ist heute wieder wesentlich angenehmer — einfach wieder typisch USA: relaxt und locker. Wir kommen durch abwechslungsreiche Landschaften — manchmal trocken und etwas öde, dann wieder bergig und waldig mit viel Grün. Wir fahren vorbei an den Spanish Peaks, über den La Veta Pass und durch das San Luis Valley.

Im Radio läuft Classic Vinyl — ein Sender, der rund um die Uhr Musik aus den 60er und 70er Jahren spielt — genau nach unserem Geschmack. So genießen wir die Fahrt doppelt und die Meilen fliegen nur so dahin.

Hier ein paar Eindrücke von unterwegs:


In San Luis — der „Oldest Town in Colorado“ werden wir unfreiwillig gestoppt. Anlässlich des Santa Ana Festivals findet hier gerade eine Parade statt, bei der offenbar das ganze Dorf am Straßenrand versammelt ist und applaudiert. Ein Officer steht mit seinem Wagen quer und erklärt uns, dass die einzige Durchgangsstraße durch den Ort für die nächste Stunde gesperrt ist.

Was bleibt uns anderes übrig: Wir lassen das Auto stehen und schauen uns das Treiben an. Es geht ziemlich laut dabei zu: Feuerwehrsirenen, Autohupen und johlende Menschenmengen — irgendwie nicht so ganz nach unserem Geschmack. Aber zum Glück dauert es nicht so lange wie befürchtet und nach einer halben Stunde können wir weiterfahren.

Wenig später passieren wir dann die Staatsgrenze zu New Mexico. Das Welcome Schild hat schon bessere Zeiten gesehen — aber das obligatorische Foto muss natürlich trotzdem sein.

Wir sind gespannt, was uns das „Land der Verzauberung“ außer durchlöcherten Schildern und bekanntermaßen gutem Essen noch zu bieten hat wink

Kurz vor Mittag erreichen wir dann unser heutiges Hauptziel: das Taos Pueblo.

Taos Pueblo ist die vermutlich älteste bewohnte Siedlung der USA. Im 10. Jahrhundert ließen sich hier Nachfahren der Anasazin-Indianer nieder und der Ort hat sich seit damals anscheinend kaum verändert. Seit 1992 ist er UNESCO-Weltkulturerbe.

Der Eintritt ist mit 10 USD pro Person und 6 USD pro Kamera nicht unbedingt günstig, zumal man für die Extra-Fotogebühr noch nicht mal überall fotografieren darf. In der San Geronimo Chapel und den Privatbereichen ist Fotografieren z.B. strengstens untersagt — was man aber natürlich akzeptiert, schließlich möchten wir ja auch nicht, dass irgendwelche Touristen in unser Wohnzimmer kommen und dort Bilder machen.

Wir beginnen unsere Besichtigung mit einer geführten Tour, auf der uns eine ehemalige Bewohnerin des Pueblos interessante Details über die Geschichte erzählt. Im Anschluss laufen wir noch auf eigene Faust durch das Pueblo, probieren das „Fry Bread“ und schauen uns in den Läden das Kunsthandwerk an, dass die Bewohner hier verkaufen.

Auch hier haben wir den Eindruck, dass die Preise mächtig überteuert sind, aber die Bewohner sind durchweg recht freundlich und antworten gerne auf unsere Fragen. Da sie ausschließlich vom Tourismus leben, kann man die hohen Preise auch irgendwie ein bisschen verstehen — aber vielleicht würden die Bewohner doppelt so viel verkaufen, wenn die Produkte nur halb so teuer wären.

Besonders angetan hat es uns die beeindruckende Adobe Architektur, die an die jahrhunderte alte Geschichte erinnert und wir erkunden jeden Winkel des Pueblos.


Nach zwei Stunden haben wir dann eigentlich alles gesehen und wir brechen wieder auf. Zum Einchecken im Hotel ist es noch etwas zu früh, also machen wir noch einen kurzen Abstecher nach Ranchos de Taos, wo wir uns die San Francisco de Asis Kirche anschauen. Leider geht das nur von außen, da hier gerade eine Hochzeitszeremonie stattfindet.


Mittlerweile ist es 15:30 Uhr, so dass wir in unserem Hotel einchecken können. Wir fahren zurück nach Taos und beziehen in der El Pueblo Lodge unser Zimmer. Das Hotel gefällt uns sehr gut — die Zimmer sind geräumig und sauber und es gibt einen netten Outdoor Pool nebst Hot Tub, den wir sofort einer gründlichen Prüfung unterziehen wink

Ein bisschen ausbaumeln auf der Terasse vor unserem Zimmer — dann brechen wir nochmal auf zu einem kleinen Stadtbummel durch Taos. Hier finden sich jede Menge nette kleine Läden im Adobe Baustil und es macht richtig Spaß, hier entlang zu laufen.

Irgendwann landen wir dann schließlich bei Doc Martin’s, wo wir den Tag bei leckerem mexikanischen Essen ausklingen lassen.