USA - Südwesttour

Coyote Buttes South & White Pocket

Vom heutigen Tag gibt es seeehr viele Bilder — ich konnte mich bei der Auswahl einfach so schlecht entscheiden… Aber der Reihe nach:

Der Wecker klingelt das erste Mal um 3:30 Uhr. Leider dauert es eine Weile, bis wir bemerken, dass sich das iPhone über Nacht — wohl aufgrund der Nähe zur State Line — automatisch auf Utah-Zeit umgestellt hat und wir eigentlich noch eine Stunde mehr Zeit haben. Na Klasse rolleyes Also nochmal eine Stunde schlafen. Zumindest theoretisch, denn mehr als Hin- und Herwälzen wird leider nicht daraus.

Um 4:30 Uhr dann der nächste Versuch. Wir springen schnell unter die Dusche, werfen ein paar Cornflakes ein und sitzen eine Dreiviertelstunde später im Auto auf dem Weg zur Paria Outpost.

Während der Fahrt geht in unserem Rücken über dem Lake Powell die Sonne auf und wir haben Mühe, uns auf die Straße zu konzentrieren und nicht andauernd in den Rückspiegel zu schauen, weil es so toll aussieht.

Um 6:00 Uhr treffen wir dann an der Paria Outpost ein, wo wir schon von Susan erwartet werden. Sie wird uns heute auf einer Jeep-Tour in die South Coyote Buttes und zur White Pocket bringen — ein Gebiet, was wir uns aufgrund der sehr schlechten Straßen dahin mit dem Mietwagen nicht zutrauen.

Außer uns ist noch ein Geschwisterpaar aus Deutschland mit auf der Tour, die — wie sich später herausstellt — ganz in unserer Nähe wohnen. Wir bekommen jeder noch ein Lunch-Paket von Susan und dann geht es los.

Schon die Anfahrt ist ein echtes Erlebnis. Wir werden in dem Jeep mächtig durchgerüttelt und Susan erzählt uns unterwegs sehr viel Interessantes über die Geschichte der Gegend und über die Mormonen.

Fast zwei Stunden brauchen wir, bis wir um 8:00 Uhr am Parkplatz bei den South Coyote Buttes ankommen. Hier lassen wir das Auto stehen und laufen jetzt mit Susan für die nächsten Stunden durch das Gebiet.

Wir entdecken gelbe, orange und rote Teepees, wunderschöne Hoodoos und Felsfiguren und äußerst zerbrechliche, filigrane Sandsteinplättchen — vergleichbar am ehesten mit Blätterteig.

Wanderwege gibt es keine — aber Susan kennt hier jeden Winkel wie ihre Westentasche und zeigt uns die allerschönsten Stellen. Wir können uns kaum satt sehen und der Kameraauslöser glüht.

Da es in den letzten Tagen immer mal wieder geregnet hat, gibt es auch viele kleine Pools, in denen sich die Felsformationen toll spiegeln.

Immer neue Schätze gibt es zu entdecken und auch das Wetter spielt gut mit. Es gibt einige Wolken am Himmel, wodurch wir immer wieder genügend Schatten bekommen.

Zwischendurch machen wir eine Picknickpause und plaudern mit Susan.

Sie hat uns Sonnenschirme gegeben, die zwar nicht unbedingt Christi’s Farbgeschmack treffen, aber bei dem Wetter durchaus hilfreich sind.

Außerdem finde ich, dass Pink Christi richtig gut steht biggrin

Susan erzählt, dass die meisten Leute, die bei ihr wegen einer Tour anfragen, immer nur an der Wave im Nordteil interessiert sind und dass sie das überhaupt nicht verstehen kann, wo der Südteil doch so wunderschön ist.

Recht hat sie!! Außerdem gibt es hier auch eine kleine Wave:


Nach vier Stunden sind wir wieder zurück am Auto — etwas angestrengt mittlerweile, aber noch lange nicht am Ende. Denn es geht ja auch noch weiter.

Die nächste Offroad-Strecke steht an: wir fahren zur White Pocket. Wenn wir uns die erste Teilstrecke von heute Morgen evtl. noch irgendwie zugetraut hätten, selbst zu fahren — spätestens hier ist jetzt Schluss mit lustig. Und lustig ist es wirklich. Wir werden so dermaßen durchgerüttelt im Auto, dass ich etwas Angst um meinen Lunch habe — aber wir haben einen Heidenspaß dabei und Susan ist eine Super Fahrerin…

Nach einer halben Stunde kommen wir an der White Pocket an. Was uns hier erwartet, ist im doppelten Sinne das Sahnehäubchen: eine traumhafte, farbenprächtige Landschaft aus gelben und roten Felsen, auf denen wie ein Zuckerguss ein dickes grauweißes Gestein liegt.

Wir stehen in einem farblichen Wunderland und sind beeindruckt, sprachlos, fassungslos… Begeistert laufen wir zwischen den Steinen herum und machen ein Foto nach dem anderen.

Das Gestein besteht hier nicht nur aus verschiedenen Lagen, sondern ist oftmals regelrecht „verwirbelt“, fast so wie ein Rührkuchen.

Irgendwann müssen wir uns losreißen — auch wenn es schwer fällt. Wir fahren mit Susan wieder zurück zur Paria Outpost, wo wir schließlich gegen 16:00 Uhr ankommen.

10 Stunden lang waren wir unterwegs — ein wirklich unvergesslicher Tag. Auch wenn die Touren mit der Paria Outpost nicht ganz billig sind — sie sind jeden einzelnen Cent wert!

Wir fahren zurück zum Hotel, erfrischen uns kurz und gehen dann noch etwas essen. Mehr ist für heute nicht mehr drin — und auch gar nicht nötig. Es war ein perfekter Tag.