USA / Kanada - Ostküste

Niagara-Fälle & Niagara-on-the-Lake

Da wir im Hotel kein kostenloses Frühstück bekommen, beginnen wir den Tag bei Starbucks. Obwohl wir ja eigentlich echte Fans dieser Kette sind, sind wir heute zum ersten Mal enttäuscht. Nicht mal unbedingt wegen der Qualität — obwohl auch die nicht dem entspricht, was wir sonst von Starbucks gewohnt sind — sondern weil es hier einfach wahnsinnig überteuert ist. Wir zahlen fast 50 CAD für das bissle Frühstück und sind nicht wirklich satt.

Dafür lacht die Sonne wieder und die grauen Wolken von gestern sind wie weggeblasen. Da wir früh aber an den Fällen Gegenlicht haben, verschieben wir die Besichtigung auf den Nachmittag und machen zunächst einen kurzen Ausflug in das nur ein paar Meilen entfernte Niagara-on-the-Lake.

Wir fahren auf dem Niagara Parkway nach Norden — immer entlang des Niagara River. Nach ein paar Meilen verengt sich die Schlucht, die der Niagara-River hier in’s Gestein geschliffen hat und bildet die Whirlpool Rapids — eine Folge von strudeldurchsetzten Stromschnellen. Wir machen halt und schauen uns das Ganze von der dortigen Seilbahn-Station aus an. Die Aussicht ist ganz nett aber eine Fahrt mit dem Spanish Aero Car ist wirklich nichts, wofür wir 13 CAD pro Person zahlen wollen…

Die Route führt durch eine wunderschöne Gegend, vorbei an hübschen Häusern, unzähligen Weingütern und man hat immer wieder tolle Ausblicke auf den gewaltigen Niagara-Strom. Parallel zur Straße verläuft auch der Niagara River Recreation Trail, auf dem viele Radfahrer unterwegs sind. Wenn wir mehr Zeit hier hätten, wäre das sicher auch eine Option gewesen…

Nach 30 Minuten Fahrt erreichen wir Niagara-on-the-Lake: ein echtes Bilderbuch-Städtchen, was an der Mündung des Niagara in den Ontario Lake liegt. Wir bummeln eine Stunde durch die Queen Street mit ihren vielen kleinen Boutiquen, Lokalen und Hotels und genehmigen uns ein zweites Frühstück.

Auch dem Ontario-See statten wir hier natürlich einen Besuch ab. Am nördlichen Ende von Niagara-on-the-Lake befindet sich ein kleiner Park, von wo aus man eine herrliche Aussicht über den See hat. Wir können auf der anderen Seite sogar Toronto sehen und den CN Tower erkennen.


Auf der Rückfahrt machen wir noch einen kurzen Stopp an der Floral Clock, dann wird es aber langsam Zeit für uns, denn wir haben noch einiges vor…


Gegen 14:00 Uhr sind wir wieder zurück, parken das Auto am Hotel und laufen zu den Niagara-Fällen. Gestern Abend haben wir die kanadische Seite ja bereits im Schein der Lichtershow erlebt — jetzt wollen wir das Ganze natürlich auch noch bei Tageslicht sehen.

Wir beginnen mit einer Besichtigung „von oben“ — soll heißen, wir fahren auf die Aussichtsterrasse des Skylon Towers. Von hier oben hat man einen sensationellen Blick über die Fälle, den Niagara River und die Rainbow Bridge. Man sieht, wie sich das Wasser in die amerikanischen und kanadischen Fälle aufteilt und um Goat Island herumschlängelt. Wir bleiben fast eine Stunde hier oben und fotografieren aus allen möglichen und unmöglichen Blickwinkeln, bis der Akku leer ist…


Nach der Betrachtung von ganz oben folgt nun die von ganz unten: Wir lassen uns von der Maid of the Mist auf einer 30-minütigen Fahrt direkt in die Gischt der Horseshoe Falls bringen. Für dieses nasse Abenteuer werden wir mit den obligatorischen blauen Regenmänteln ausgestattet und der Captain erzählt unterwegs allerlei Wissenswertes rund um die Niagara Fälle.

Wir bleiben auf dem Unterdeck — an der Aussicht ändert das nicht wirklich was — und werden nicht annähernd so nass, wie wir ursprünglich befürchtet hatten.

Der Anblick der Fälle aus dem Boot heraus ist einfach nur gigantisch und jeden einzelnen Dollar wert — aus unserer Sicht ist die Maid of the Mist ein absolutes Muss, wenn man hier ist.

Mittlerweile ist es 18:00 Uhr und wir wollen noch die Journey behind the Falls anschauen. Wir bummeln auf der gischtbesprühten Terrasse vor den Fällen langsam in Richtung des Table Rock Welcome Center, wo diese Touren starten und kommen unterwegs nicht umhin, immer wieder stehen zu bleiben und weitere unzählige Bilder von den gewaltigen Fällen zu machen.

Die Journey behind the Falls selbst ist dann dagegen eher enttäuschend. Wir hatten uns hier irgendwie vorgestellt, dass man hinter den Horseshoe Falls entlang wandern kann. Tatsächlich aber gelangt man über Fahrstühle und Tunnels nur zu einem Loch im Fels, von dem aus man die Horseshoe Falls aus nächster Nähe betrachten kann. Aber nach der Fahrt mit der Maid of the Mist ist das keine neue Perspektive und man wird hier auch noch deutlich nässer als auf dem Boot, wenn man einen guten Blickwinkel haben möchte.

Der Tag neigt sich dem Ende zu und wir suchen uns ein Restaurant zum Abendessen. Wir landen mal wieder bei einem Mexikaner — und es ist mal wieder gut. Pappsatt machen wir uns auf den Weg zum Hotel und knipsen für heute das Licht aus.