USA / Kanada - Ostküste

Neufrankreich Route

Heute lassen wir es wieder etwas langsamer angehen — schließlich ist Sonntag und irgendwann muss man selbst im Urlaub mal ausschlafen…

Wir frühstücken im Hotel — es gibt warmes Essen vom Buffet, was leider nicht annähernd so gut ist wie gestern — und starten gegen 9:45 Uhr in Richtung Osten. Wir wollen heute die Neufrankreich-Route entlang des St.Lorenz Stroms fahren, die gespickt ist mit Sehenswürdigkeiten.

Bereits nach wenigen Minuten erreichen wir die Montmorency Falls. Dieser spektakuläre Wasserfall ist ein beliebtes Ausflugsziel: 125000 Liter Wasser pro Sekunde stürzen sich hier über eine 83 Meter hohe Kante in die Tiefe — damit ist der Wasserfall immerhin 30 Meter höher als die Niagarafälle. In jedem Winter gefriert die Gischt und bildet einen bis zu 30 Meter hohen „Zuckerhut“.

Wir steigen die 487 Stufen auf den Holztreppen bis zum höchsten Aussichtspunkt empor, sehen unterwegs immer wieder einen Regenbogen, der sich im Basin bildet, laufen über die beiden Hängebrücken, die den Montmorency überspannen und genießen die herrlichen Ausblicke in’s Tal des St. Lorenz.

Wenn man sich den mühsamen Aufstieg sparen will, kann man auch mit einer Seilbahn nach oben fahren — aber um die ganze Schönheit der Fälle zu erleben, empfiehlt sich doch der Aufstieg über die Holztreppen.


Weiter geht es auf der Neufrankreich-Route: Die historische Straße ist gesäumt von alten Häusern und die Bergkette der Laurentides und des Mont Sainte-Anne sorgen für eine prachtvolle Kulisse. Immer wieder gibt es schöne Ausblicke über den St.Lorenz Strom und es ist einfach nur schön, hier entlang zu fahren.

In Beaupré machen wir unseren nächsten Stopp.

Hier schauen wir uns die Wallfahrtskirche Sainte-Anne-de-Beaupré an — die älteste Pilgerstätte Nordamerikas, die sich bis auf das Jahr 1658 zurückdatieren lässt. Jedes Jahr kommen ca. 1,5 Mio. Pilger in diese Basilika, um Hilfe von den Schutzheiligen Québec’s zu erflehen.


Die Route de la Nouvelle-France führt uns weiter bis nach Cap Tourmente — ein Wildschutzgebiet, in dem man bereits über 250 verschiedene Vogelarten gezählt hat. Im Frühjahr und Herbst sammeln sich hier riesige Schwärme von Schneegänsen, um auf ihrer Wanderung zu rasten. Die „Massenstarts“ sollen dann zu den spektakulärsten Naturschauspielen gehören.


Wir fahren weiter bis zum Canyon Sainte-Anne — dem nächsten Natur-Erlebnis. Hier stürzt der Fluss Sainte-Anne über mehrere Stufen insgesamt 74 Meter in die Tiefe. Auf zwei Hängebrücken überqueren wir das braun schäumende Wasser und Andreas und Christi können sich das „Schaukeln“ mal wieder nicht verkneifen, als ich genau in der Mitte bin scared

Wir laufen die Trails an den Kanten der schroffen Schlucht entlang und beobachten unterwegs Wagemutige, die sich an Drahtseilen über den Canyon ziehen lassen. Roc Gyms bietet hier Abenteuerlustigen verschiedene Events an — uns reicht allerdings für heute das Zuschauen.

Auf dem Rückweg machen wir noch einen kurzen Abstecher zur Île d’Orléans — eine Insel mitten im St.Lorenz Strom mit ländlichem Charme, hübschen Dörfern und einem tollen Ausblick auf Québec City.

Zum Abendessen fahren wir nochmal in die City und suchen uns in der Grande-Allée ein nettes Straßenrestaurant. Wir landen schließlich im Rivoli: Nicht unbedingt das Günstigste — aber wirklich gut !