Südtirol

Prad am Stilfser Joch

Heute ist radeln statt wandern angesagt, denn ein bisschen Abwechslung muss schließlich sein 😉

Wir schlafen bis nach 7:00 Uhr — so langsam gewöhnen wir uns an das Camping Bett. Dann folgt die übliche Morgenroutine mit duschen, Kaffee kochen, frühstücken und Geschirr spülen und gegen 9:15 Uhr brechen wir schließlich auf.

Es gibt hier ein unheimlich großes Radnetz in der Region und ganz besonders schön ist der Vinschger Radweg, der über 86 Kilometer vom Reschenpass bis nach Meran führt.

Und auf genau diesem starten wir zunächst in Richtung Reschen — d.h. es geht erstmal ordentlich bergauf. Entlang des Suldenbachs kommen wir durch die kleinste Stadt Südtirols — die mittelalterliche Stadt Glurns mit vollständig erhaltenen Stadtmauer…

… und später durch Latsch und Schleis bis zur Burg in Burgeis.

Die Burg wurde in den Jahren 1272 bis 1282 errichtet und hat ihre ursprüngliche Form gut bewahrt. Im 16. Jahrhundert und um 1700 erfolgten Umbauten. Damals diente die Burg den Bischöfen von Chur als Fluchtresidenz. Heute ist in dem historischen Gebäude die Landwirtschaftsschule untergebracht.

Im Dorf Burgeis findet gerade ein Festumzug statt. Wir fragen die Einheimischen, was denn hier gerade gefeiert wird und sind ziemlich erstaunt, als man uns sagt, das wäre der Umzug zu Fronleichnam. Fronleichnam war doch schon vor drei Tagen?? Ein älterer Mann klärt uns auf, dass man es hier „nicht so eilig habe“ und dass Fronleichnam erst am Sonntag gefeiert wird.

Später recherchieren wir noch einmal: Im Jahr 1977 wurden aufgrund der Öl- und Wirtschaftskrise in Italien zahlreiche Feiertage abgeschafft und in Werktage umgewandelt. Deshalb musste die Kirche Fronleichnam und Christi Himmelfahrt von Donnerstag auf den darauffolgenden Sonntag verlegen.


Nach dem letzten anstrengenden Stück bergauf kommen wir am idyllischen Heidersee an. Hier beobachten wir Schwäne mit ihrem flauschigem Nachwuchs…

… und Kite Surfer. Diese Sportart ist hier offenbar ziemlich angesagt.

Im Mein Dörfl machen wir Mittagspause mit toller Aussicht auf den Reschensee. Dem fantastischen Ossobuco mit Polenta auf der Tageskarte können wir nicht widerstehen.

Auf der Rückfahrt werden die Bremsgummis dann ganz schön arg strapaziert und wir müssen mehrmals anhalten, damit wir keinen Krampf in den Fingen bekommen 😉

In Glurns legen wir nochmal einen längeren Zwischenstopp mit Bier und Eis ein…

… und sind gegen 15:30 Uhr zurück am Campingplatz.


Hier chillen wir eine Runde, Andreas geht ins Schwimmbad und ich lese ein bisschen.

Aber wie meistens wird uns beim chillen schnell langweilig und so machen wir später nochmal einen Spaziergang zu den Prader Fischerteichen — ein Biotop aus Trockenau und Flussdelta des Suldenbachs.

Hier ist es super idyllisch und wir beschließen spontan, dass die Camping Küche heute Abend kalt bleibt und wir uns in der Fischerstube stattdessen eine Pizza genehmigen. Da haben wir uns auch gleich das lästige Spülen gespart 😉

Zurück am Campingplatz gibt es später noch den obligatorischen Sundowner und wir schauen zu, wie die Sonne am Horizont verschwindet.