Kurzurlaub Rom

Im goldenen Dreieck

Eigentlich war der heutige Tag ganz anders geplant: Wir wollten Fahrräder ausleihen und auf der alten Römerstraße Avia Appia Antica entlang radeln. Aber da Christi so absolut gar keine Lust auf Katakomben & Co hat, haben wir kurzfristig umdisponiert: Wir schlafen aus, während Andreas seine morgendliche Laufrunde dreht und brechen nach dem Frühstück gemächlich auf in Richtung Villa Borghese.

Dabei kommen wir zunächst über die Piazza del Popolo — den „Platz des Volkes“, der mit seinen vielen Motiven die Kameras der Besucher glühen lässt. Im Zentrum steht der Obelisk Flaminio: ein etwa 3300 Jahre altes Souvenir, das Kaiser Augustus einst aus Ägypten mitbrachte und zunächst auf dem Circus Maximus aufstellte. Erst im 16. Jahrhundert ließ ihn Sixtux V. hier neu errichten.

Die Löwen vor dem Obelisken sind offensichtlich beliebte Klettertiere für Groß und Klein, so dass auch Andreas nicht widerstehen kann und sich in Pose begibt:

Sehenswert ist auch die Porta del Popolo — ein Tor, das vor Jahrhunderten für die Besucher Roms gedacht war, sowie die kleine Kirche Santa Maria del Popolo, in der sich zahlreiche Werke des Künstlers Caravaggio befinden. Wobei die Meinungen hier durchaus auseinander gehen: Andreas’ Prioritäten liegen beispielsweise leicht anders: er sucht lieber nach einem Geo-Cache wink

Über eine kleine Treppe geht es nun hinauf auf den Monte Pincio — Roms Aussichtshügel. Oben angekommen bietet sich eine tolle Sicht auf die Stadt: die Piazza del Popolo liegt uns zu Füßen und der Blick schweift über das Häusermeer, Kirchenkuppeln und Dachgärten… einfach ein malerisches Panorama!

Wir machen einen ausgedehnten Spaziergang durch den Park der Villa Borghese — die grüne Oase der Stadt. Wir kommen vorbei an der Trabrennbahn und am Largo Marcello Mastroiani und beobachten joggende Römer, die ihre Körper stählen, Familien beim Picknick und Väter, die mit ihren Söhnen Fußball spielen.


Nach zwei Stunden mehr oder weniger ziellosem Herumschlendern (auch ein bisserl Trödeln hat Platz in unserer Zeitplanung) verlassen wir den Park wieder und streben nun deutlich zielsicherer in Richtung Piazza di Spagna. Schließlich sind wir schon den dritten Tag in Rom und haben dem Wahrzeichen der Stadt noch immer keinen Besuch abgestattet…

An der Spanischen Treppe herrscht reges Treiben — massenhaft Leute bevölkern die Stufen und kaum ein freies Plätzchen ist zu finden. Es ist nicht zu übersehen, dass hier ein beliebter Treffpunkt von Römern und Touristen ist. Wir machen ein paar obligatorische Fotos, verziehen uns dann aber recht bald in eine ruhige Seitengasse, denn unsere Mägen vermelden, dass es Mittagszeit ist.

Die Wirte der Trattoria’s liefern sich einen erbitterten Kampf um die Gäste, der recht amüsant zu beobachten ist. Wir lassen uns umwerben und landen schließlich in einer kleinen Pizzeria, wo es durchaus lecker und preiswert ist.

Noch einmal ein kurzer Blick auf die Spanische Treppe, die leider nicht wie erhofft, mit Blumen geschmückt ist, dann zieht es uns weiter zu Rom’s berühmtesten Brunnen: dem Fontana di Trevi.

Im 18. Jahrhundert von Nicola Salvi erschaffen, wurde der barocke Brunnen durch den Film „Dolce Vita“ zu einem Symbol.

Wirft man eine Münze mit der rechten Hand über die linke Schulter in’s Becken (und nicht einem anderen Besucher an den Kopf giggle), soll einem eine sichere Rückkehr nach Rom gewiss sein. Naja… schaden kann es mal nix, also spendieren wir etwas Kupfergeld…


Als wir uns satt gesehen haben, schlendern wir über die Piazza Barberini weiter bis zur Kirche Santa Maria Maggiore: Der Legende nach verdankt diese Basilika ihre Existenz einem ungewöhnlichen Schneefall im August: Maria soll Papst Liberius im Traum erschienen sein und ihn angewiesen haben, an der Stelle, an der am nächsten Morgen Schnee liege, eine Kirche zu bauen. Ob das wahr ist oder nicht dontknow — schön anzuschauen ist sie allemal:


So langsam machen wir uns wieder auf den Rückweg, schlürfen noch einen Cappuccino an der Piazza Novana und legen gegen 17:30 Uhr im Hotel unser obligatorisches Nachmittags-Päus’chen ein.

Später gehen wir dann wieder in’s L´Ordo 80 zum Abendessen. Da wir eigentlich gar keinen richtig großen Hunger haben, bestellen wir diesmal „nur“ die gemischten Vorspeisen für zwei Personen und für Christi eine Pizza.

Was dann aber auf unserem Tisch abgeladen wird, sprengt jede Vorstellungskraft. Der Kellner bringt immer mehr Schüsseln an mit den verschiedensten Antipasti — eine leckerer als die andere, aber sie passen schier nicht auf unseren Tisch.

Es sind mindestens 15 Schüsseln, deren Inhalt uns da anlacht und wir geben wirklich unser Bestes, sind aber chancenlos. Noch weit vor der Hälfte müssen wir aufgeben — brauchen stattdessen dringend einen Grappa — der dann auch noch auf’s Haus geht.

Alles in allem ein wirklich sehr zu empfehlendes Restaurant yummy

Nach einem kurzen Verdauungsspaziergang sind unsere Füße mal wieder am Ende für heute und wir knipsen im Hotel recht bald das Licht aus.