Patagonien

El Calafate: Estancia Cristina

Unsere Susi darf sich in den nächsten beiden Tagen wieder etwas ausruhen, denn wir haben hier in El Calafate zwei Tagesausflüge gebucht. Heute steht eine Bootsfahrt über den Lago Argentino zur Estancia Cristina auf dem Programm.

Der Wecker katapultiert uns um 6:00 Uhr aus den Betten und nach einem Schnelldurchgang im Bad machen wir uns zum Frühstück ein paar Brote — nichts Aufregendes, aber wir sind halbwegs satt und bereit für die Tour. Dann laufen wir zum nächstgelegenen Hotel, an dem wir mit dem Touranbieter für 7:30 Uhr die Abholung vereinbart haben.

Der Bus kommt relativ pünktlich und nach der Einsammlung von noch ein paar weiteren Gästen werden wir in einem Affenzahn nach Punta Bandera gefahren.

Hier wartet schon der Katamaran auf uns und wir suchen uns auf dem Unterdeck ein gemütliches Plätzchen.

Gegen 9:00 Uhr legen wir ab und es folgt eine recht schnittige Fahrt durch den Nordarm des Lago Argentino.

An Bord gibt es kostenlosen Kaffee und Croissants und wir werden über den weiteren Ablauf informiert, wobei wir den Eindruck bekommen, dass das Ganze absolut perfekt organisiert ist.

Schon bald sind unterwegs die ersten Eisberge auf dem Wasser zu sehen und alle stürmen auf das Außendeck, um Fotos zu machen. Wir natürlich mittendrin wink

Wir sind begeistert, hingerissen, einfach nur hin weg — so hautnah haben wir noch nie Eisberge erlebt. Sie schillern in den verschiedensten Variationen von Blau und ziehen uns sofort in ihren Bann. Dieses Gletscherblau ist irgendwie unwirklich — wir hätten uns nie vorstellen können, dass es tatsächlich so intensiv leuchtet und wir knipsen was das Zeug hält…

Jetzt schlägt natürlich auch die Stunde der beiden Profi-Fotografen an Bord, die die Passagiere zu lustigen Posen animieren und von allen Fotos machen, die sie später auf der Rückfahrt versuchen, für sehr viel Geld zu verkaufen.

Als alle ihre Selfies mit den Eisbergen im Kasten haben, gibt es noch einen kurzen Abstecher zum Upsala Gletscher, den wir allerdings nur aus recht großer Entfernung zu sehen bekommen.


Dann geht es auf direktem Weg zur Estancia Cristina, wo wir gegen 11:15 Uhr mit dem Katamaran anlegen und die Teilnehmer der verschiedenen Tour-Varianten ihren jeweiligen Guides zugeteilt werden.

Wir haben uns für die Trekking Variante entschieden und fahren nach Entgegennahme unserer Lunch-Pakete mit einer 10-köpfigen bunt gemischten Gruppe zunächst eine reichliche halbe Stunde in einem Geländewagen in die Feruglio-Berge hinauf.

Die Fahrt ist extrem holprig und ruppig und ich bin froh, als wir endlich aussteigen und mit der Wanderung beginnen können.

Wir starten in Richtung Norden und laufen bis zu einem Aussichtspunkt, an dem wir nochmals einen tollen Blick auf den Guillermo-See und den Upsala Gletscher werfen können.

Dann geht es auf einer 5-stündigen Tour durch den Fossil Canyon und eine traumhafte unberührte Natur zurück zur Estancia.

Der farbenfrohe 170 Millionen Jahre alte Canyon hat seinen Namen wegen der immensen Konzentration an Meeresfossilien. Einige davon können wir unterwegs bewundern und unser Guide erklärt uns sehr viel Interessantes über die Geschichte und die Geologie.

Auch entdecken wir unterwegs ein paar echt skurrile Formungen im Gestein — das hier sind doch ganz klar ein Puma und eine Schlange, oder?

Die Landschaft ist einfach nur traumhaft und auch wenn der Himmel voller dicker Wolken hängt, es ziemlich windig ist und die Sonne sich nur recht selten sehen lässt, saugen wir die unglaubliche Umgebung gierig in uns auf. Es ist eine total schöne und lehrreiche Wanderung mit einer sehr netten Truppe. Wir unterhalten uns unterwegs ausgiebig mit allen Teilnehmern und die Zeit vergeht dabei im Nu.

Als wir aus dem wunderschönen Canyon wieder heraus sind, geht es noch eine Weile durch eine liebliche Wiesenlandschaft am Fluss entlang, bis wir schließlich gegen 16:45 Uhr zurück an der Estancia sind.

Hier bekommen wir noch eine kleine Stärkung und eine halbe Stunde später legt auch schon der Katamaran wieder ab.

Auf der Rückfahrt gibt es keine weiteren Eisberge mehr zu sehen, stattdessen wird direkt der Hafen in Punta Bandera angesteuert. So bleiben wir die ganze Zeit unter Deck und unterhalten uns mit den beiden Amerikanern unserer Wandertruppe.

Schließlich geht es dann mit dem Bus wieder nach El Calafate zurück, wo wir gegen 19:30 Uhr ankommen.


Wir steigen gleich im Zentrum aus und gehen im La Cocina zum Abendessen. Hier probieren wir das Pasta Tasting Menü in zwei verschiedenen Varianten:

Beide sind recht lecker und zum Abschluss dieses tollen Tages gönnen wir uns noch jeweils ein Dessert:

Dann geht es auf direktem Weg zurück in unser Häuschen und in die Koje.