Städtereise Paris

Im Marais-Labyrinth

Unseren zweiten Tag in Paris beginnen wir mit einem Bummel durch das Marais-Viertel. Auf mehrfache Empfehlung verzichten wir auf das Frühstück im Hotel und wollen uns stattdessen unterwegs ein nettes Café suchen.

Wir fahren mit der Metro bis zur Station Saint-Paul und entdecken dort direkt beim Aussteigen eine wunderbare kleine Boulangerie mit Schaufensterauslagen, die das Wasser im Mund strömeweise fließen lassen. Ein Schlaraffenland aus feinsten Törtchen und fruchtig-süßen Verführungen.

Da können wir uns natürlich nicht zurückhalten und so wird hier erst einmal seeeehr lecker gefrühstückt, bevor wir uns mit einer weiteren Kalorienbombe für unterwegs aufmachen, das Marais-Viertel zu entdecken.

Durch ein Labyrinth aus schmalen Straßen und Gässchen kommen wir zum Hotel de Sens — einem mittelalterlichen Stadtpalast, der heute eine Bibliothek für angewandte Kunst beherbergt.

Der barocke Garten lädt zum Verweilen ein, und so beschließen wir, unsere süßen Sachen nicht länger mit uns herumzutragen, sondern sie hier und jetzt auf den alten Steinbänken in der Sonne sitzend direkt zu vernaschen wink

Durch ein charmantes Gewirr aus Gassen und Kopfsteinpflasterstraßen kommen wir in das Innenhof-Labyrinth Village Saint Paul. Hier kann man in mehreren miteinander verbundenen Hinterhöfen bei ca. 60 Antiquitätenhändlern hemmungslos zwischen alten Möbeln, Gemälden, Geschirr und Lampen herumstöbern.

Wir schlendern weiter und kommen dabei an vielen netten kleinen Bäckereien vorbei, deren Schaufensterauslagen denen von heute Morgen in nichts nachstehen. Wahrlich das reinste Schlaraffenland hier — aber da wir immer noch pappsatt sind, können wir den Versuchungen der kulinarischen Genüsse widerstehen wink

Schließlich kommen wir zum Place des Vosges mit seinen schönen Arkadengängen und Springbrunnen. Der Anfang des 17. Jahrhunderts von König Heinrich IV. in Auftrag gegebene Platz ist nicht nur einer der ältesten sondern er gilt auch als der architektonisch harmonischste Platz der Stadt.

Er ist bei Bewohnern und Touristen gleichermaßen beliebt. Seine perfekte Symmetrie strahlt eine enorme Ruhe aus und wir verbringen eine ganze Weile damit, einfach nur die Leute zu beobachten — seien es Kinder, die auf den Grünflächen spielen, Qigong-Anhänger, die bei seltsamen Übungen Entspannung suchen oder einfach nur Spaziergänger, die unter den Arkaden flanieren.

In den großen Backsteinhäusern rund um den Platz waren schon viele bekannte Persönlichkeiten zuhause. Victor Hugo wohnte beispielsweise hier und auch Kardinal Richelieu soll mehrere Jahre am Place des Vosges seinen Wohnsitz gehabt haben.