Namibia

Heimreise

An unserem letzten Urlaubstag schlafen wir relativ lange bis 7:30 Uhr und gehen dann gemütlich zum Frühstück.

Obwohl heute kein Sonntag ist, können wir die Angestellten überreden, uns das „Sunday’s Special“ von der Frühstückskarte zu servieren — sozusagen als kleines Trostpflaster für uns, weil wir heute wieder nach Hause fliegen müssen wink

Unsere Henkersmahlzeit: ausgesprochen leckere Eggs Benedikt mit Sauce Hollandaise:

Nach dem Frühstück machen wir uns dann an’s finale Kofferpacken, was fast eine Stunde dauert. Aber bis 10:00 Uhr haben wir es endlich geschafft — das Zimmer ist leer und wir können an der Rezeption zumindest schon mal den Schlüssel abgeben.

Auschecken müssen wir allerdings noch nicht. Da unser Flug heute erst recht spät startet, hatte uns die Chefin gestern Abend am Lagerfeuer angeboten, dass wir gerne noch bis zum frühen Nachmittag in der Lodge bleiben können.

Das haben wir natürlich sehr gerne angenommen, zumal es an der Strecke von der Bagatelle Lodge bis zum Flughafen in Windhoek nicht allzu viel Sehenswertes gibt.

Nach einem letzten Dünenspaziergang setzen wir uns an den Pool, beobachten das Wildlife, was immer wieder hier vorbei kommt und genießen die letzten wunderbaren sonnendurchfluteten Anblicke von rotem Sand und tiefblauem Himmel.


Gegen 13:00 Uhr checken wir dann schließlich aus, zahlen unsere Rechnung und nehmen wehmütig Kurs auf Windhoek, was zugleich das endgültige Ende unseres Urlaubs besiegelt.

Da wir reichlich Zeit haben, wären wir eigentlich gerne die Parallelstrecke zur B1 gefahren, die landschaftlich deutlich schöner sein soll. Allerdings können wir in unserer Karten-App keine Tankstelle entlang dieser Strecke entdecken und unser Sprit wird mit ziemlicher Sicherheit nicht bis nach Windhoek reichen.

So beißen wir in den sauren Apfel und fahren über die B1.

Als wir in Kalkrand die erste Tankstelle anfahren, müssen wir allerdings feststellen, dass es dort für heute keinen Diesel mehr gibt. Wir bekommen erstmal einen tüchtigen Schreck.

Die nächste Tankstelle wird auf der Karte in Rehoboth angezeigt. Bis dorthin sind es noch reichlich 50 Kilometer und unser Sprit reicht noch für etwa 100 Kilometer. Sollte es dort auch keinen Diesel geben, hätten wir tatsächlich ein Problem.

Andreas wird leicht nervös, aber ich beruhige ihn, dass es in Rehoboth fünf Tankstellen gibt — eine davon wird schon Diesel haben.

Und so ist es dann auch: gleich an der ersten tanken wir unser Auto wieder voll und nehmen dann das letzte Stück nach Windhoek unter die Reifen.


Vier Stunden später erreichen wir das Flughafengelände. Hier müssen wir gleich noch einmal tanken, da wir das Auto ja voll bei Hertz zurückgeben müssen.

Nachdem wir aus der Tankstelle heraus gefahren sind, zeigt die Tanknadel dann allerdings nicht annähernd einen vollen Tank an. Wir sind etwas irritiert und fahren nochmals zur Zapfsäule zurück. Wir möchten bei Hertz keinen Ärger haben, zumal wir im Vorfeld der Reise gelesen hatten, dass die Mitarbeiter dort bei der Rücknahme der Autos sehr, sehr pingelig seien.

Aber der Tank ist tatsächlich voll, wie uns der Zapfmeister eindrucksvoll demonstriert. Wir lassen uns noch eine extra Quittung ausstellen, um bei Hertz einen entsprechenden Nachweis zu haben, und dann geht es zur Autorückgabe.

Auf dem kurzen Stück bis dahin erholt sich auch die Tanknadel wieder und als wir unser Auto schließlich bei Hertz abgeben, gibt es überhaupt nichts zu beanstanden. Weder die „African Tattoos“, die wir dem Auto auf unserer Reise durch diverse Kollisionen mit Kameldornsträuchern verpasst haben, noch das ziemlich verdreckte Innere des Autos veranlassen den Mitarbeiter, eine Nachzahlung zu berechnen.

Uns kann es nur recht sein und so sind wir recht schnell im Flughafengebäude verschwunden, bevor er es sich noch einmal anders überlegt.

Die ganze Auto-Rückgabe ist damit innerhalb von nur 10 Minuten erledigt. Wir hatten mit deutlich mehr Zeit gerechnet — auch aufgrund diverser Reiseberichte, die wir im Vorfeld gelesen hatten.

Jetzt sind wir natürlich viel zu früh und müssen schauen, wie wir die reichlich drei Stunden bis zum Beginn des Boardings herumbringen.

Der Schalter von Air Namibia hat noch geschlossen, aber wir stellen uns vorsorglich schon mal an, damit wir beim Gepäck aufgeben mit bei den ersten sind — vielleicht können wir ja noch ein paar gute Plätze ergattern.

Und der Plan geht tatsächlich auf. Wir haben zwar schon Bordkarten, da wir gestern online eingecheckt haben, aber der freundliche Mitarbeiter schaut für uns im System nach und zaubert doch tatsächlich noch zwei freie Exitplätze für uns hervor, die beim Online Checkin als gesperrt markiert waren. Und das ganze sogar ohne Aufpreis thumbsup

Nachdem wir unsere Taschen los geworden sind, gehen wir durch die Security und haben dann immer noch knapp zwei Stunden Zeit. Eigentlich hätten wir uns jetzt gerne noch in ein Restaurant gesetzt, aber Pustekuchen: nach der Security gibt es quasi außer einem Mini Duty Free Shop und zwei Andenkenläden nichts mehr, was einem hilft, die Zeit herum zu bringen.

Aber irgendwann sind auch diese zwei Stunden um und das Boarding beginnt äußerst pünktlich. Unsere Plätze im Flieger sind perfekt — wir haben jede Menge Beinfreiheit und nach dem erwartungsgemäß mittelmäßigen Abendessen gelingt es uns immerhin, ein paar Stündchen Schlaf zu finden, bevor wir eine halbe Stunde früher als geplant bei leichtem Nieselregen in Frankfurt landen.

Mit dem Shuttlebus geht es zum Fernbahnhof Terminal, wo wir die Wartezeit mit einem Kaffee bei Starbucks überbrücken, und dann mit dem Zug und den üblichen Verspätungen der Deutschen Bahn bis nach Vaihingen.

Hier wartet Stan schon mit dem Auto auf uns und ruckzuck sind wir wieder zu Hause.

60 Minuten später läuft bereits die erste Waschmaschine und der Rasen bekommt einen frischen Schnitt. Und morgen ruft dann schon wieder das Büro und wir sind zurück im Alltag — aber nur bis zur nächsten Reise wink