Namibia

Aus - Fish River Canyon

Mangels Sunrise vor dem Fenster schlafen wir wieder bis 7:00 Uhr. Heute Nacht war der Wind etwas schwächer, aber es hat immer noch ordentlich am Dach gerüttelt.

Wir packen alles zusammen, verriegeln das Häuschen Pavian-sicher und fahren gegen 8:00 Uhr zur Lodge. Als wir dabei an den anderen Chalets vorbeikommen, wundern wir uns einmal mehr, wieviele davon leer stehen. Nur etwa ein Drittel aller Häuschen ist belegt — ein Eindruck, der sich bei uns in den meisten Lodges bisher bestätigt hat.

Und ich frage mich, warum mir zum Zeitpunkt unserer Buchungen vor einem Dreivierteljahr so vieles als ausgebucht angezeigt wurde, dass ich manche Unterkünfte nur noch über Tour-Anbieter wie Thomas Cook, FTI oder Dertour bekommen konnte — mit dem entsprechenden Aufschlag versteht sich…

Wir checken an der Rezeption aus und gehen anschließend nach oben zum Frühstück. Dort erwartet uns ein gut sortiertes Buffet mit einer großen Auswahl an warmen und kalten Speisen und wir lassen uns viel Zeit.

Bei der Abfahrt kommt Piet noch einmal vorbei, um sich zu verabschieden. Wir halten noch einen kurzen Schwatz und gegen 9:15 Uhr brechen wir schließlich auf.


Heute werden wir den südlichsten Punkt unserer Rundreise erreichen — den Fish River Canyon.

Zunächst geht es ein gutes Stück über die B4, wo wir seit langem mal wieder Asphalt unter den Rädern haben. Wir kommen ziemlich schnell voran, aber es ist auch etwas eintönig und öde.

Nach einer reichlichen Stunde haben wir dieses Stück hinter uns gebracht und bei Goageb geht es dann wieder auf Pad.

Jetzt gibt es zumindest ab und zu mal wieder einen Baum, eine Kurve und ein paar Hügel unterwegs.

Und zu unserer großen Überraschung sehen wir sogar noch einmal Giraffen — erst eine einzelne und später eine ganze Gruppe.


Gegen 12:30 Uhr kommen wir an der Fish River Lodge an.

Wir werden sehr herzlich begrüßt und herumgeführt und bekommen direkt ein paar erste Erklärungen für unsere morgen früh beginnende 3-tägige Wandertour. Erstaunt erfahren wir, dass wir höchstwahrscheinlich die einzigen Teilnehmer sein werden. Wir haben also einen Guide, einen Koch und zwei Assistenten nur für uns beide — was für ein Luxus eek.

Andererseits wäre es auch ganz nett gewesen, noch wenigstens ein anderes Pärchen dabei zu haben…

Wir beziehen unser Häuschen, welches von der Terrasse aus einen fantastischen Blick in den Canyon bietet. Alles ist zu unserer vollsten Zufriedenheit: wir haben reichlich Platz, es ist nett eingerichtet und alles ist top sauber.

Dann halten wir mit der restlichen Snack-Platte vom gestrigen Braai einen kleinen Lunch und genießen einfach eine Weile das tolle Panorama und die Aussicht in den zweitgrößten Canyon der Welt.


Gegen 14:15 Uhr ziehen wir unsere Wanderschuhe an und laufen auf dem Canyon Rim Walk noch zum südlichen Viewpoint. Keine wirkliche Wanderung — eher ein kurzer Spaziergang — aber so haben wir heute wenigstens ein paar Schritte gemacht…

Nach 30 Minuten sind wir bereits da. Wir bleiben eine ganze Weile am Viewpoint sitzen und genießen den Ausblick, der allerdings leider etwas trüb ist.

Auf dem Rückweg erweist sich Andreas als Gecko-Spotter. Ein recht kleines Exemplar in Tarnfarben versucht erfolglos, sich unsichtbar zu machen und jede noch so kleine Bewegung zu vermeiden - selbst sein linker Fuß schwebt völlig starr in der Luft. Aber all das hilft ihm nicht, Andreas‘ Adleraugen zu entgehen wink und wir lichten ihn von allen Seiten ab.


Später am Nachmittag plaudern wir auf der Sonnenterrasse mit ein paar anderen Reisenden und Andreas hakt im Laufschritt noch schnell den östlichen Viewpoint ab wink

Die Schatten werden immer länger und bald ist das letzte Sonnenlicht aus dem Canyon verschwunden, nur die Spitzen leuchten noch ein bisschen. Wir verabschieden die Sonne für heute mit einem Sundowner und wechseln zur Abendbekleidung: lange Hosen und Fleece, denn es wird schlagartig kälter.

Dabei bläst der Wind wie verrückt aus dem Canyon heraus und verwandelt den Pool in ein Wellenbad.


Unser Guide Daniel für die morgige Tour in den Canyon kommt auf uns zu und erklärt uns den Ablauf der nächsten drei Tage. Wir werden tatsächlich nur zu zweit mit ihm unterwegs sein, normalerweise ist die Tour für bis zu 14 Teilnehmer ausgelegt.

Er klärt alle offenen Fragen ab — z.B. was wir abends jeweils essen und trinken wollen — und stellt dann fest, dass wir „easy people“ sind wink

Als wir mit dem theoretischen Teil durch sind, gibt es auch schon Abendessen. Wir bekommen einen besonders schönen Platz direkt neben dem Kamin, wo uns ein sehr leckeres 3-Gänge-Menü serviert wird: es gibt Butternut Soup, Oryx Steak mit Couscous und roter Beete und einen Kokoskuchen mit Waldbeerensauce.

In unserem Häuschen packen wir dann die Taschen um, so dass wir für den Transport in‘s Camp morgen nur einen Koffer mitgeben müssen.

Dann stellen wir den Wecker, da morgen wieder etwas früheres Aufstehen angesagt ist und wir uns nicht auf die Sonne verlassen können.

Gute Nacht goodnight