Namibia

Swakopmund, Klipspringer Canyon Tour

Wie gewohnt stehen wir recht früh auf, um möglichst viel vom Tag zu haben. Im Dunkeln packen wir alles zusammen, machen das Auto abfahrtbereit und sitzen um 7:00 Uhr beim Frühstück.

Wieder gibt es ein gut bestücktes Buffet, Omelett „Full House“ für uns beide und ein leckeres Müsli.

Wir checken aus, zahlen unsere Rechnung und geben ein großzügiges Trinkgeld in die Tip-Box für die außerordentlich netten und aufmerksamen Angestellten. Hier in der Hohenstein Lodge hat es uns total gut gefallen und wir wären gerne noch 1-2 Tage länger geblieben.


Kurz vor 8:00 Uhr fahren wir bei strahlend blauem Himmel los in Richtung Küste. Zunächst müssen wir noch ein kurzes Stück über Gravel fahren, aber ab Usakos nehmen wir die asphaltierte B2 und die 150 Kilometer, die wir heute noch vor uns haben, fliegen nur so dahin.

Schon bald kündigt eine riesige Nebelwand an, dass wir uns dem Meer nähern und das Thermometer zeigt nur noch 13 Grad an. Es kann nicht mehr weit sein…

Bereits gegen 10:00 Uhr kommen wir in Swakopmund an. Wir füllen gleich nochmal den Tank und unser Auto bekommt bei der Gelegenheit wieder saubere Scheiben verpasst, dann fahren wir direkt zu unserem vorgebuchten B&B Sandfields Guesthouse.

Eigentlich rechnen wir gar nicht damit, dass wir bereits einchecken können und wollen nur unsere Koffer deponieren. Aber der Angestellte, der uns empfängt, meint, das Zimmer wäre schon fertig — perfekt thumbsup

So räumen wir schnell unsere Taschen ins Zimmer, schauen uns kurz um und machen uns dann gleich noch einmal zu einem kurzen Stadtrundgang durch Swakopmund auf. Viel Zeit haben wir zwar nicht dafür, da wir am Nachmittag noch eine Verabredung haben, aber für einen ersten Eindruck wird es reichen.


Entlang der Strandpromenade laufen wir in Richtung Stadtzentrum. Der Himmel ist vollständig bedeckt und die Sonne lässt sich überhaupt nicht blicken. Das ist zwar einerseits ein bisschen schade, aber andererseits tut für zwei Tage mal ein bisschen Abwechslung von der Wärme auch ganz gut.

Als wir auf dem Boardwalk entlang laufen, kommt auf einmal eine fremde Frau winkend auf uns zugelaufen. Zuerst sind wir unsicher, ob sie tatsächlich uns meint. Aber dann stellt sich heraus, das es Jean ist — die Inhaberin unseres B&B. Ihr Mitarbeiter hatte ihr scheinbar gesagt, dass wir in diese Richtung zu Fuß unterwegs sind und so ist sie uns mit dem Auto hinterher gefahren, um uns noch persönlich zu begrüßen.

Sie nimmt uns direkt noch ein Stück mit dem Auto mit bis ins Zentrum und zeigt uns kurz, wo wir dort was finden. So haben wir etwas mehr Zeit zur Verfügung — sehr nett!

Wir kaufen in einem Safari-Ausstatter für Andreas ein paar neue Wanderschuhe — seine haben im Urlaub begonnen, sich aufzulösen, was für unsere später noch geplante Wanderung in den Fish River Canyon eher ungünstig ist.

Dann bummeln wir noch eine Stunde durch den Ort und schauen uns ein bisschen um. Swakopmund ist zwar deutlich touristischer als Windhoek, aber es gefällt uns um Welten besser — es hat einfach etwas Flair.

Überall sind noch die Zeichen der deutschen Besetzung zu sehen: da gibt es ein Hotel zum Kaiser, eine Adler Apotheke, ein Hansa Hotel und irgendwie scheint jeder deutsch zu sprechen…

Es gibt in Swakopmund auch einen großen Craft Market. Als wir jedoch einmal hindurch laufen, werden wir wieder von allen Seiten angebettelt etwas zu kaufen oder etwas zu spenden, so dass es nicht wirklich viel Spaß macht, sich hier umzuschauen. Schade!

Viel mehr Zeit haben wir dann leider nicht und so machen wir uns nach einer Stunde wieder auf den Rückweg.


Um 13:00 Uhr haben wir eine Verabredung mit Georg Erb, bei dem wir für heute Nachmittag die Klipspringer Canyon Tour gebucht haben. Pünktlich steht er vor unserem B&B, um uns abzuholen und gemeinsam fahren wir dann mit seinem Landrover los.

Georg ist gelernter Fotograf und hat sich ein zweites Standbein mit seinen geführten Wüsten-Touren aufgebaut. Auf einer Runde über die Geröllflächen der Namib und durch die Schluchten von Khan und Swakop River will er uns heute den „männlichen, rauen, stoppeligen“ Teil der Wüste zeigen. Den „weiblichen, kurvenreichen“ Teil werden wir mit den Dünen ja später ohnehin noch zu sehen bekommen.

Er erklärt uns unterwegs viel über die Landschaft, die Geologie und die Tierwelt, aber auch über das Leben in Namibia im Allgemeinen und seines im Besonderen. Da er in Namibia aufgewachsen ist, hat er jede Menge zu erzählen — und das tut er auch. Und zwar ohne Punkt und Komma. Er redet die ganze Zeit, fast ohne Luft zu holen. Aber es ist total interessant und spannend, auch wenn wir selbst dabei kaum zu Wort kommen wink

Sehr interessant der Glimmer, der aus ganz vielen feinen Schichten besteht: Vor etwa 70 Jahren wurde wohl versucht, diesen hier abzubauen und industriell zu nutzen, aber die Vorkommen erwiesen sich als ungeeignet, da sie nicht rein genug waren.

Natürlich sehen wir auch ein paar Tiere unterwegs — z.B. eine kleine Steinheuschrecke, Strauße und ein paar Klipspringer.

Hier zeigt uns Georg Welwitschas und erklärt einige interessante Details dazu. Einige dieser kuriosen Pflanzen sind schon weit über 1000 Jahre alt.

An einer besonders schönen Stelle unter einem großen Felsbogen machen wir eine späte Kaffeepause.

Hier gefällt es uns so gut, dass wir eine ganze Weile bleiben und dabei fast die Zeit vergessen. Als wir uns endlich losreißen, steht die Sonne schon ganz tief und wir fahren auf dem Rückweg nach Swakopmund direkt in den Sonnenuntergang hinein.

Schließlich schaffen wir es gerade so, rechtzeitig um 18:30 Uhr wieder an unserem B&B zurück zu sein — eine Viertelstunde, bevor unser bestelltes Taxi zum Abendessen kommt.


Zum Essen gehen wir heute ins Jetty Restaurant. Dieses ist sehr schön am Ende einer Mole gelegen mit einem tollen Blick auf die Stadt. Das Ambiente gefällt uns sehr und die Aussicht ist genial, allerdings erscheint es uns anfangs ziemlich laut. Nach einer Weile haben wir uns jedoch an den Lärmpegel gewohnt und es stört nicht mehr allzu sehr.

Nach knapp zwei Wochen Fleisch satt freuen wir uns heute mal auf Fisch. Andreas nimmt eine Butternut-Orange Soup als Vorspeise und Prawns als Hauptgang. Ich nehme Prawns als Vorspeise und Thunfisch als Hauptgang. Am Schluss teilen wir uns noch einen karamellisierten Apple Pie.

Alles ist super lecker und pappsatt lassen wir uns später ein Taxi rufen, das uns in unser B&B zurück bringt.

Wir legen noch unsere Sachen für die morgige Tour zurecht und sind dann auch schon recht bald in der Koje verschwunden.