Kanada
Rückflug
Schon eine Stunde vor dem Weckerklingeln sind wir wach, was ja gar nicht mal schlecht ist, um dem Jetlag zu Hause schon etwas vorzubeugen.
Wir packen in aller Ruhe unsere Sachen und haben diesmal überhaupt kein Problem alles unterzubringen. Im Gegenteil: in den Koffern ist noch richtig Luft für einen ausgedehnten Shopping-Gang vor der Fahrt zum Flughafen.
Da wir auch sonst nichts weiter vorhaben heute, haben wir erst für 9:00 Uhr Frühstück bestellt. Während wir dieses genießen, halten wir noch einen ausgedehnten Schwatz mit unseren Gastgebern.
Wir kommen dabei auch auf das Hochwasser von 2013 zu sprechen, dessen Auswirkungen wir gestern auf dem Riverwalk noch sehen konnten. Dort sind teilweise immer noch einzelne Bereiche gesperrt und wir fragen uns, ob das B&B auch vom Hochwasser betroffen war, da das Haus ja direkt am Bow River liegt.
Dianne zeigt uns Bilder vom Haus von vor, während und nach der Flut und wir sind schockiert. Das Wasser hat ihnen ein riesiges Stück ihres Grundstückes weggerissen — vor der Flut hatten sie noch einen extra großen Garten, der jetzt komplett verschwunden ist. Und als ob das noch nicht schlimm genug wäre, erzählt sie uns auch noch, dass es statt einer Entschädigung eine Erhöhung der Grundsteuer für sie gegeben habe, da ihr Grundstück im Gegensatz zu vorher ja jetzt unmittelbar am Wasser liegen würde .
Gegen 10:30 Uhr haben wir ausgecheckt und fahren nur ein paar Straßen weiter bis zum Market Mall, wo wir noch ein paar Dollar an den Mann bringen wollen. Die Läden im Mall öffnen um 11:00 Uhr und innerhalb von 90 Minuten haben wir alles gefunden, was wir brauchen.
Das Navi leitet uns zielsicher und zügig zum Airport und als wir gegen 13:00 Uhr bei Alamo ankommen, geht auch alles rucki zucki. Eine kurze Begutachtung ergibt, dass alles ok ist und der Tacho zeigt an, dass wir in den 30 Tagen insgesamt 4148 Kilometer zurückgelegt haben. Das passt — wir werden diesbezüglich immer sparsamer .
Bis zum Beginn des Boarding haben wir noch eine reichliche Stunde Zeit und im Flughafen ist alles ganz relaxt und übersichtlich. Wir begeben uns zum KLM-Schalter und erwähnen dort unseren erfolglosen Upgrade-Versuch in die Economy Comfort von gestern. Ein freundlicher Officer schaut für uns nach, was denn da schief gelaufen ist. Unsere ausgewählten Upgrade-Plätze seien mittlerweile schon weg, meint er dann und auch sonst seien leider keine mehr verfügbar.
Als er unsere Enttäuschung bemerkt, meint er, er schaue mal, ob er noch irgend etwas für uns tun könne. Wir sollen hier kurz auf ihn warten und er verschwindet mit der ausgedruckten Email, die wir von Air France über das Scheitern unseres Upgrade-Versuches bekommen haben.
Nach fünf Minuten ist er wieder da und überreicht uns zwei neue Boarding-Pässe. Auf diesen steht Economy, Reihe 10.
Wir sind etwas irritiert — Reihe 10 wurde uns gestern als Economy Comfort angeboten und die beiden Plätze, die wir jetzt bekommen, waren da gar nicht mehr verfügbar.
Auf unsere Nachfrage meint er, das wären ganz tolle Plätze und über die Bezahlung sollten wir uns keine Gedanken machen — das würde nichts extra kosten.
Na das passt ja. Dann sind wir mal gespannt, was wir da bekommen haben…
Die restliche Zeit bis zum Boarding geht schneller vorbei als erwartet und schon steigen wir in den Flieger ein. Und unsere Plätze sind in der Tat genial: Obwohl auf den Bordkarten „Economy“ steht, handelt es sich offenbar um Economy Comfort Plätze — und sogar noch um die besten von allen, nämlich in der erste Reihe nach der Business Class.
Wir haben soviel Platz für unsere Beine, dass wir selbst im völlig ausgestreckten Zustand noch nicht die Wand vor uns berühren. Einfach Klasse!
Die Räder setzen sich pünktlich in Bewegung und bei der ausführlichen Demonstration der Sicherheitsvorkehrungen müssen wir schmunzelnd an die Safety-Instruktionen im Wasserflugzeug denken. Alles was wir da auf dem Rückflug zu hören bekamen, war „Wisst Ihr noch Bescheid, wie alles funktioniert? Ok, dann geht’s jetzt los“ .
Die Flugzeit ab Calgary ist verhältnismäßig kurz. Nach dem recht guten Essen — mit KLM lässt es sich fliegen — sind es nur noch sechs Stunden — die mit einem Nickerchen ganz fix vergehen.
Kurz vor der Ankunft gibt es noch mal ein Frühstück und dann landen wir auch schon pünktlich in Amsterdam. Auch hier geht es ganz entspannt zu: nach einer kurzen Passkontrolle und einem Gang quer durch den gesamten Flughafen geht es mit dem City-Hopper nach Stuttgart weiter, wo wir gegen halb elf ankommen.
Eva steht schon vor dem Eingang und wartet auf uns und eine Stunde später läuft zu Hause schon die erste Waschmaschine.
Ja, und das war es dann mit dem diesjährigen Urlaub. Schön war es, auch wenn das Wetter nicht immer optimal mitgespielt hat und es wird nun hoffentlich nicht wieder 22 Jahre dauern, bis wir das nächste Mal nach Kanada kommen .