Hawaii

Maui: Haleakala die zweite

Der Wecker klingelt wie gewohnt um 5:00 Uhr. Wir sind zwar ziemlich müde, da es gestern mit Yvonne und Thomas doch etwas später geworden ist, aber der Berg lockt.

Wir haben nämlich beschlossen, heute noch einmal auf den Haleakala hinauf zu fahren. Da wir uns auf dieses Highlight ganz besonders gefreut hatten und gestern wettermäßig doch ein bisschen enttäuscht wurden, wollen wir es noch einmal angehen, zumal die Wetterkarte für heute die besten Voraussetzungen verspricht.

Ein Blick aus dem Fenster zeigt auch, dass der Berg frei ist — also schau’n wir doch mal, ob das anhält und wir heute eine bessere Sicht da oben haben.

Ein paar schnelle Eier in die Pfanne geworfen, die Sachen gepackt und um 6:00 Uhr sitzen wir im Auto.

Die Straßen sind frei, so dass wir bereits 45 Minuten später den Parkeingang erreichen. Auch wenn heute der Sunrise schon vorbei ist, brauchen wir ein Permit, um den Park vor 7:00 Uhr betreten zu können. Zum Glück habe ich vorgesorgt und dieses für mehrere Tage gekauft, sonst müssten wir jetzt noch eine Viertelstunde warten. So aber dürfen wir direkt durchfahren, nachdem der Parkranger unsere Namen auf der Liste gefunden hat und sind eine halbe Stunde später am Summit.

Heute schmieren wir uns gut mit Sonnencreme ein, denn gestern haben wir uns selbst bei Nebel und Regen durch die starke UV-Strahlung im Krater ordentlich verbrannt. Heute herrscht dagegen strahlender Sonnenschein — ein gerechter Ausgleich für den gestrigen Tag und ein Muss für den Sunblocker.

Wir wollen noch einmal den Sliding Sands Trail laufen — heute allerdings nicht in Kombination mit dem Halamau’u Trail, sondern nur die kurze Variante, bei der wir nach acht Meilen wieder am Summit herauskommen.

Um 7:30 Uhr laufen wir los und im Gegensatz zu gestern, wo wir auf den gesamten 20 Kilometern nur eine Handvoll Leute getroffen haben, herrscht heute ganz schön Betrieb auf dem Trail. Kein Wunder bei dem Kaiserwetter…

Im Prinzip laufen wir genau den gleichen Weg wie gestern (ganz schön beknackt, oder?) — aber er präsentiert sich doch vollkommen anders. Heute wird alles von der Sonne angestrahlt und die unbeschreiblichen Farben des Kraters kommen erst so richtig zur Geltung.

Das kann man gar nicht mit Worten beschreiben — das muss man einfach gesehen haben. Ich hoffe, die Fotos geben es auch nur ansatzweise wieder:

Und im Gegensatz zu gestern, als uns bei dem dichten Nebel beizeiten die Lust zum Fotografieren verging, können wir heute überhaupt nicht mehr damit aufhören. Immer wieder müssen wir stehen bleiben und die imposante Szenerie festhalten.

Am Abzweig des Halemau’u Trail machen wir eine Pause und essen unsere Brote. Ein Rebhuhn gesellt sich zu uns und bettelt um Brotkrumen — die es aber natürlich nicht bekommt.

Hier kommen wir auch mit zwei Deutschen in’s Gespräch, die gerade ein Jahr Sabbatical machen und auf Weltreise sind.

Sie wollen auf dem Halemau’u Trail weiterlaufen und wir überlegen kurzzeitig, ob wir nicht doch noch mal die große Runde gehen sollen.

Letztlich entscheiden wir uns aber dagegen, weil es weiter hinten wettermäßig schon wieder ähnlich aussieht wie gestern und das brauchen wir heute nicht noch einmal. So kehren wir von hier wieder um und nehmen nun den Aufstieg in Angriff.

700 Höhenmeter gilt es zu überwinden, aber in dieser faszinierenden Landschaft geht das irgendwie ganz von alleine.

Unterwegs kommen jetzt immer wieder vermehrt Nebelschwaden und Wolken herein und die Sicht wechselt ständig.

Gegen 12:30 Uhr kommen wir nach fünf Stunden schließlich wieder am Summit an. Mittlerweile hat es sich mächtig zugezogen und der Nebel im Tal steht dick und unbeweglich.

Und auch auf der Rückfahrt nach unten fahren wir noch eine ganze Weile durch die Suppe — erst weit nach dem Halemau’u Trailhead beginnt es sich langsam wieder aufzulösen.

Also alles richtig gemacht heute thumbsup


Wir fahren wieder zurück nach Kihei in unsere Unterkunft. Hier tauschen wir die Wandersachen gegen das Beach Outfit und brechen gegen 15:00 Uhr nochmal auf zur Makena Cove.

Als wir dort ankommen, ist der Strand nahezu leer, nur ein paar Jugendliche machen gerade ein Foto Shooting. Sie erzählen uns, dass in der Cove eine Turtle herumschwimmt und ich gehe direkt zum Schnorcheln hinein.

Ich sehe viele große und bunte Fische, aber nirgendwo ist eine Schildkröte zu entdecken. Als ich jedoch nach einer Weile schon gerade wieder am Rausgehen bin, schwimmt sie auf einmal nur Zentimeter an mir vorbei. Ich bin zuerst total erschrocken — immerhin sind diese Tiere ganz schön groß. Aber dann ist es total faszinierend neben ihr her zu schwimmen und sie zu beobachten, wie elegant und leicht sie sich mit den Wellen bewegt.

Leider ist das Wasser so nah am Ufer ziemlich vom Sand aufgewühlt, so dass kein vernünftiges Foto möglich ist. Aber es ist auf jeden Fall ein tolles Erlebnis.

Nach einer Weile tauschen wir und Andreas geht ins Wasser. Die Schildkröte ist immer noch da und auch Andreas ist total begeistert davon, neben ihr herzuschwimmen, bis sie irgendwann schließlich verschwindet.

Dann liegen wir eine ganze Weile einfach nur faul in der Sonne und lassen alle fünfe gerade sein. Auch mal schön…

Gegen 17:30 Uhr sind wir wieder zurück in unserem Condo. Wir duschen und packen unsere Koffer, da wir morgen sehr früh zum Flughafen müssen — der nächste Inselwechsel steht bevor.

Dann machen wir es uns wieder am kleinen Strand unseres Resorts gemütlich. Wir grillen noch einmal und vertilgen die letzten Reste, dann lassen wir den Abend gemütlich ausklingen.