Hawaii

Maui: West Maui & Feast at Lele

Waren wir gestern auf der Südseite der Insel unterwegs, geht es heute genau in die entgegengesetzte Richtung: eine Umrundung der West Maui Mountains steht auf dem Programm. Nachdem wir uns ein paar Eier gebrutzelt und ausgiebig gefrühstückt haben, starten wir um 6:30 Uhr.

Nach einer halben Stunde Fahrt erreichen wir den geschotterten Parkplatz des Waihee Ridge Trail, der um diese Zeit noch nahezu leer ist. Wir schnüren unsere Wanderschuhe, packen reichlich zu Trinken ein und marschieren los zu unserem ersten Hike des Tages.

Das erste Stück des Pfades ist geteert und ein echt knackiger Warm-Up. Da ist es ganz gut, dass die Sonne sich noch ein wenig zurückhält so früh am Morgen, sonst würde der Schweiß ordentlich fließen. Immerhin sind auf gut zwei Meilen über 1.500 Fuß Höhenunterschied zu überwinden.

Aber die Aussichten unterwegs auf die grünbewachsenen Klippen sind einfach toll und die tief hängenden Wolken und der Nebel, der in’s Tal zieht, haben irgendwie etwas Mystisches. Die Anstrengung lohnt sich also in jedem Fall, denn das Waihee Valley — gefangen in einer gigantischen Schlucht und umgeben von Bergriesen — gibt ein tolles Bild ab.

Leider zieht der Nebel auf dem Weg nach oben dann immer mehr zu und als wir schließlich am Summit ankommen, sehen wir keine fünf Meter mehr weit. Schade — dass wäre sicher noch ein ganz toller Ausblick gewesen. Aber zumindest bleibt es trocken.

Auf dem Weg nach unten wird es schnell wieder lichter und uns kommen immer mehr Wanderer entgegen. Und wie erwartet ist der Parkplatz rappelvoll als wir gegen 9:45 Uhr dort wieder ankommen. Es gibt zwar auch noch einen Overflow Parkplatz, aber der liegt nochmal ein ganzes Stück weiter unten, so dass zu den 460 Höhenmetern nochmal schätzungsweise die Hälfte dazukommt und das entlang der eher unattraktiven Teerstraße. Es empfiehlt sich also in jedem Fall, früh hier zu sein.


Weiter geht es nun auf dem Kahekili Highway, der in endlosen engen Kurven an der Küste entlang führt. Teilweise wird die Straße dabei so eng, dass sie nur von einem Auto befahrbar ist. Es gibt jedoch immer ausreichend Haltebuchten und Ausweichstellen, so dass das nicht wirklich ein Problem ist. Und anhalten will man ja sowieso ab und zu, um ein paar Bilder der tollen Landschaft zu machen wink

Den nächsten Halt legen wir bei Karen Lei’s Gallery ein. Hier gibt es wunderschöne stilvolle Souvenirs zu kaufen — eins schöner als das andere. Ein richtig netter kleiner Laden, bei dem ein kurzer Zwischenstopp unbedingt lohnt.

Lohnenswert soll auch der Stopp an Julia’s berühmten Stand sein. Laut dem Revealed Reiseführer gibt es hier das beste Banana Bread des Universums. Wir hätten das gerne verifiziert — aber leider liegt das nicht zu übersehende quietschegrüne Häuschen leer und verlassen vor uns.

So fahren wir weiter bis zu den Olivine Pools, wo wir gegen 11:00 Uhr ankommen. Mittagszeit — nur eben leider nicht mit warmem klebrigem Banana Bread sondern mit langweiligen Vesperbroten wink

Wir steigen bis zu den Pools hinunter, die sehr idyllisch gelegen sind. Allerdings ist das offenbar schon lange kein Geheimtipp mehr und ein ganzes Stück der Idylle geht mit den vielen Besuchern dahin. Von den Klippen hinunter zu springen erscheint uns auch mehr als gewagt — wir beobachten aber eine Weile lang ein paar wagemutige junge Leute, die das trotzdem tun.

Für uns Alte ist das nichts mehr — wir gehen stattdessen lieber noch ein Stück wandern und zwar als nächstes auf dem Ohai Trail. Ein schöner gechillter Weg entlang der Küste. Nicht besonders aufregend aber ganz nett, um sich zwischendurch mal eine halbe Stunde die Füße zu vertreten.


Danach befinden wir, dass wir für heute genug gelaufen sind und uns ein bisschen Abhängen am Strand verdient haben.

Der Napili Beach sieht vielversprechend aus und erscheint uns dazu gerade recht: glasklares Wasser, herrlicher goldener Sandstrand und passenderweise kommt auch gerade die Sonne heraus.

Also ist es beschlossene Sache. Wir parken unser Auto und suchen uns ein nettes Plätzchen am Beach. Dort dösen wir eine Weile und beobachten das Strandleben. Andreas schwimmt zwei Runden und wir genießen einfach nur die Sonne und das Faulsein. Muss auch ab und zu mal sein wink


Gegen 15:15 Uhr brechen wir schließlich wieder auf und fahren weiter bis nach Lahaina. Hier parken wir beim Maui Outlet Center und shoppen ein kurze Runde durch die üblichen Läden.

Wie meistens geht das bei uns recht fix und so haben wir danach noch genügend Zeit für einen ausgiebigen Bummel durch das äußerst nette Städtchen Lahaina. Wir essen ein Eis, genießen das Flair und stöbern ein bisschen durch die Geschäfte.

Außerdem bestaunen wir natürlich den größten Banyan Tree Hawaiis. Kaum zu glauben, dass das alles nur ein einziger Baum sein soll.

Seine Luftwurzeln sind im Laufe der Jahre zu großen Stämmen zusammengewachsen und er erstreckt sich heute über eine Fläche von 0.27 Hektar. Völlig unmöglich, ihn komplett auf’s Foto zu bannen. Der imposante Baum wurde 1873 zum 50. Jahrestag der Ankunft der evangelischen Missionare gepflanzt. Damals war er gerade mal einen Meter hoch…


Langsam schlendern wir dann zu unserem vorgebuchten Abend-Event — dem Feast at Lele. Um 18:30 Uhr können wir einchecken und werden mit einem Cocktail und einem Lei sehr herzlich begrüßt. Dann werden wir zu unserem Platz geleitet und staunen nicht schlecht: wir haben einen Zweiertisch in der vordersten Reihe genau an der Bühne. Dafür hat sich die frühe Reservierung doch gelohnt thumbsup

Bevor die Show losgeht, werden noch ein paar Bilder am Strand im beginnenden Sonnenuntergang gemacht. Ein Männertrio spielt dazu leise Klänge auf der Ukulele und es herrscht eine total angenehme relaxte Stimmung.

Dann geht es los mit dem Essen. Insgesamt werden fünf Gänge aus unterschiedlichen polynesischen Regionen serviert. Dazu gibt es passende musikalische Untermalung und Tänze auf der Bühne und sehr leckere Cocktails (wir sind übrigens absolut begeistert von der Pina Colada — eine so perfekte wie hier hatten wir noch nie thumbsup)

Der erste Gang kommt aus Hawaii und besteht aus drei verschiedenen Speisen:

Ananas-Reis, Lomi Lomi Lachs mit Kalo Puree und Kalua Pua’a.

Unsere Meinung ist durchwachsen:

Der Lachs und das Fleisch sind superlecker, das Kalo Puree ist interessant und der Reis ist ziemlich trocken. Aber mit dem Cocktail zusammen passt auch das wink

Weiter geht es mit dem zweiten Gang aus Neuseeland.

Auch hier gibt es drei verschiedene Gerichte:

Salat mit Kürbis, Bambussprossen und Farn, Pilze mit Süßkartoffel und gebackener Orange und Ribs auf Kiwisauce.

Das ganze natürlich wieder begleitet von neuseeländischen Tänzen auf der Bühne.

Für den dritten Gang begeben wir uns geschmacklich und musikalisch nach Tahiti.

Es gibt Hühnchen in Ginger-Mango-Sauce mit Limetten-Aioli, gegrillte Garnelen in Kokosnussbutter und Fisch in Kokosnussmilch und Limettensaft.

Hier sind wir uns absolut einig: alles schmeckt fantastisch!

Der vierte Gang kommt schließlich aus Samoa.

Diesmal gibt es Corned Beef mit Brotfrucht, Fisch mit Shrimps und Muscheln und ein süßes Brot in Kokosnussmilch.

Das Brot ist der absolute Hammer.

Und die Bühnenshow dazu wirklich toll. Sie wirkt überhaupt nicht aufgesetzt und gefällt uns super.

Mittlerweile sind wir schon pappsatt. Auch wenn das alles nur kleine Portiönchen waren — in der Summe reicht es irgendwann.

Aber das Dessert können wir uns natürlich nicht entgehen lassen.

Es gibt ein Ananastörtchen mit gesalzenem Karamell und Kokosnusscreme und einem besonderen Schokoladengruß zu unserem Jahrestag.

Als krönender Abschluss kommt schließlich noch der Feuertänzer mit einer fantastischen Darbietung auf die Bühne. Er springt nur Zentimeter vor unserem Tisch vorbei und Andreas bekommt leichte Schweißausbrüche, als der Feuermann auf ihn zukommt und ihn mit in die Show einbeziehen will. Das ist der Preis des besten Platzes wink

Damit geht ein wunderbarer Abend mit einer tollen kulinarischen und kulturellen Reise durch Polynesien zu Ende.

Gegen 21:45 Uhr brechen wir auf und müssen nun noch eine halbe Stunde zurück bis nach Kihei fahren. So lange waren wir in diesem Urlaub außer am Ankunftstag noch nie munter. Ich glaube, auf den Wecker verzichten wir wohl morgen früh wink