Altiplano

Monjes de la Pacana, Laguna Negra, Salar de Quisquiro

Heute verlassen wir San Pedro de Atacama und machen uns auf den Weg nach Argentinien. Nach einem letzten genussvollen Frühstück im gemütlichen Casa Solcor, bei dem wir uns auch mit etwas Proviant eindecken, starten wir gegen 8:00 Uhr unsere Reise in Richtung Paso de Jama.

Die Straße windet sich stetig in die Höhe und bald befinden wir uns auf über 3500 Metern. Der beeindruckende Vulkan Licancabur 🌋 mit seinen fast 6000 Metern Höhe und seiner markanten Kegelform begleitet uns dabei eine ganze Weile.

Dieser majestätische Berg, der die Grenze zu Bolivien markiert, gilt als erloschen. Seine letzte Eruptionsphase wird auf das Pleistozän datiert, sodass er seit mehr als 10.000 Jahren ruht.


Ab dem Abzweig zur bolivianischen Grenze wird die Landschaft immer spektakulärer. Die Berge auf der bolivianischen Seite türmen sich mächtig auf und die Farben der Gesteinsformationen strahlen in der klaren Luft. Schließlich erreichen wir mit 4815 Metern den bisher höchsten Punkt unserer Reise. Hier machen wir einen kurzen Halt, um die Aussicht zu genießen und uns wettertechnisch besser anzupassen – die Temperaturen verlangen nun nach langen Hosen.

Auf der Weiterfahrt erblicken wir immer wieder Vicuñas, die sich malerisch vor dem farbenfrohen Berghintergrund tummeln. Wir halten allerdings nicht mehr an, da wir heute noch viele Kilometer vor uns haben. Aber wir bewundern diese anmutigen Tiere, die in dieser scheinbar kargen Umgebung überleben.

Steinige Weiten begleiten uns, während die Kulisse immer grandioser wird. So kann man sich einen langen Fahrtag gefallen lassen 🥰


An der Laguna Verde legen wir einen kurzen Fotostopp ein und beobachten die zahlreichen Wasservögel, die sich hier tummeln.


Kurz darauf kommen wir zu den Monjes de la Pacana — bizarre Gesteinsformationen, die majestätisch in der Wüste stehen und wie steinerne Wächter aus der Ebene ragen. Sie sind ein Überbleibsel vulkanischer Aktivität und wurden über Jahrtausende durch Erosion geformt.


Nächster Halt ist der Salar de Tara, wo uns die Laguna Negra mit ihrem dunklen Wasser und den umliegenden Farben fasziniert. Eine Gruppe Vicuñas posiert fotogen im Vordergrund und rundet das perfekte Bild ab.


Weiter geht es am Salar de Quisquiro vorbei, wo wir erneut Flamingos entdecken. Diese anmutigen Vögel sorgen immer wieder für magische Momente.

Am zugehörigen Aussichtspunkt treffen wir noch auf eine fröhliche Reisegruppe Brasilianer, mit denen ein spontanes, lustiges Fotoshooting entsteht 😉

Nach diesem letzten Stopp auf der chilenischen Seite sind alle geplanten Viewpoints abgehakt und wir setzen unseren Weg schnurstracks in Richtung Grenzübergang fort.


Als wir an der Grenzstation ankommen, wird uns gleich zu Beginn ein „Papelito“ ausgehändigt – eine Art Laufzettel, den wir an verschiedenen Kontrollstationen abstempeln lassen müssen. Jede Station prüft unterschiedliche Dokumente, vom Reisepass bis zu den Fahrzeug- und Zollpapieren.

Die meisten Beamten sprechen dabei ausschließlich Spanisch — ohne zumindest rudimentäre Sprachkenntnisse könnte die Grenzüberquerung mit einem Mietwagen leicht zu einer echten Herausforderung werden.

Am Ende des Prozesses geben wir das vollständig gestempelte Zettelchen wieder ab, um die Schranke zu passieren, die uns nach Argentinien führt.

Insgesamt benötigen wir für den Grenzübertritt etwa eine Stunde, wobei wir durchaus Glück haben und kein größerer Andrang herrscht. Wenn Reisebusse zeitgleich die Grenze passieren wollen, könnte es deutlich länger dauern.

Gegen 13:30 Uhr haben wir es geschafft und fahren weiter bis Susques — ein kleines Örtchen in der Puna-Region — wo wir 90 Minuten später ankommen.

Hier hatten wir eigentlich gehofft, argentinisches Bargeld tauschen zu können. Doch die Dame an der Touristeninformation erklärt uns, dass dies nur bei der Western Union möglich ist, die jedoch erst um 18:00 Uhr öffnet. Wir beschließen, nicht so lange zu warten und setzen unsere Fahrt in Richtung San Antonio de los Cobres fort.


Zunächst folgen wir der asphaltierten Ruta Nacional 52 in Richtung Salta, bis wir auf die Ruta Provincial 38 abbiegen.

Ab hier erwartet uns eine gut 100 km lange, sehr eintönige Gravel Road. Das spannendste unterwegs sind die riesigen Pfützen und ab und zu ein paar Alpakas, die entspannt am Straßenrand grasen. Abgesehen davon gibt es entlang der gesamten Strecke nur einige verlassene Gehöfte, eine winzige Kapelle und einen Friedhof mitten im Nirgendwo.


Bereits um 17:00 Uhr — deutlich schneller als die in Susques prognostizierten dreieinhalb Stunden — erreichen wir San Antonio de los Cobres.

Wir checken im vorgebuchten Hotel de las Nubes ein, was für den Preis, den wir dafür zahlen, mega enttäuschend ist. Der stolze Betrag lässt sich eigentlich nur durch fehlende Konkurrenz in San Antonio de los Cobres erklären und durch die Nähe zum berühmten — ebenfalls maßlos überteuerten Tren a las Nubes — Qualität hin oder her.

Zum Glück sind wir hier nur eine Nacht 😕

Nach einer kurzen Verschnaufpause erkunden wir das kleine, ruhige Örtchen und schaffen es immerhin etwas Bargeld einzutauschen. Außerdem tanken wir das Auto für die morgige Weiterfahrt voll.


Zum Abendessen gibt es in San Antonio de los Cobres nicht wirklich viele Auswahlmöglichkeiten und so landen wir im Restaurant Quinoa Real, das argentinische Hausmannskost zu moderaten Preisen serviert.

Am Nachbartisch treffen wir vier Schweizer, mit denen wir uns angeregt über unsere Reiseerlebnisse unterhalten. Ein kurzweiliger Abend, der uns schnell die Enttäuschung über das Hotel vergessen lässt. Zurück im Zimmer lassen wir den Tag bald ausklingen – das Bettchen ruft und der nächste Tag verspricht neue Abenteuer.