Altiplano

Lagunas Miscanti y Miñiques, Piedras Rojas

Da wir heute relativ früh munter sind, gehen wir bereits um 7:00 Uhr in den Frühstücksraum, um uns einen Kaffee zu holen. Dabei stellen wir fest, dass das Frühstück schon vorbereitet ist und man tatsächlich früher frühstücken kann.

Es gibt wieder eine sehr leckere und reichhaltige Auswahl an Obst, Gemüse, Wurst, Käse und Eiern und wir lassen es uns gut gehen.

Gegen 8:00 Uhr brechen wir dann zu unserem heutigen Tagesprogramm auf — unser Ziel sind die wunderschönen Lagunen in der Region Antofagasta.

Nach gut einer Stunde Fahrt erreichen wir Socaire, wo sich die Check-in-Station für die Lagunas Miscanti und Miñiques sowie die Piedras Rojas befindet. Hier tauschen wir unsere vorab online reservierten Tickets gegen die offiziellen Eintrittskarten um, was erfreulicherweise reibungslos klappt.

Von Socaire aus schraubt sich die Straße in die Höhe und je höher wir kommen, desto farbenfroher wird die Landschaft.

Zum kargen Grau gesellen sich immer mehr intensiv gelbe und grüne Grasbüschel, die zu beiden Seiten der Straße leuchten.

Dazu bieten sich fantastische Ausblicke auf die schroffe, aber wunderschöne Landschaft.

Hin und wieder begegnen wir auch Wildtieren — etwa Nandus und den grazilen Vicuñas, die hier in der Höhe leben.

Die Szenerie wird durch das schwarze Lavagestein des Vulkans Miñiques ergänzt, dessen letzter Ausbruch allerdings schon vor mehr als 10.000 Jahren stattfand.

Die Kontraste zwischen den leuchtenden Pflanzen, dem dunklen Gestein und der endlosen Weite der Hochebene sind einfach spektakulär.


Da die Tickets für die Lagunas Miscanti und Miñiques und die Piedras Rojas an spezielle Zeitslots gebunden sind, lassen wir diese erst einmal links liegen und fahren durch bis zur Laguna Tuyacto.

Wir halten jedoch an den frei zugänglichen Viewpoints zum Salar de Aguas Caliente Sur. Ein Traum in Pastell 🥰 und wir können gar nicht aufhören zu fotografieren…

An der Laguna Tuyacto hatten wir eigentlich gehofft, einen kleinen Rundweg laufen zu können, aber es gibt überall Steinbarrieren und die Wege sind blockiert. Es scheint nicht erwünscht zu sein, hier entlang zu gehen.

Also machen wir nur einen kurzen Abstecher hinunter zur Lagune, die ebenfalls traumhaft türkisfarben ist und von farbenfrohen Bergen umgeben liegt. Ein fantastischer Anblick.

Von hier fahren wir dann langsam wieder zurück, um unseren ersten Zeit-Slot um 13:00 Uhr an den Piedras Rojas wahrzunehmen.


Wir kommen deutlich vor unserem gebuchten Zeitfenster am Eingang an, dürfen aber trotzdem schon hinein. Dadurch können wir den Rundweg in aller Ruhe erkunden und uns viel mehr Zeit nehmen, als ursprünglich vorgesehen.

Glücklicherweise sind zu diesem Zeitpunkt auch nur wenige andere Besucher unterwegs, da wir nicht zur vollen Stunde eintreffen. Mit mehr Menschen wäre die Atmosphäre längst nicht so magisch.

Die Kulisse ist wirklich atemberaubend: bizarre Felsformationen in kräftigen Rottönen kontrastieren mit dem glasklaren Blau des Himmels, der türkisfarbenen Lagune und der weiten, kargen Landschaft.

Es herrscht eine fast meditative Stille, die nur vom leisen Wind und gelegentlich vorbeifliegenden Vögeln durchbrochen wird. Dieser Ort fühlt sich an wie aus einem Gemälde entsprungen und wir können uns kaum losreißen.


Gegen 13:30 Uhr machen wir uns gemütlich auf den Weg zurück zu den Lagunas Miscanti und Miñiques, wo wir Tickets für 15:00 Uhr reserviert haben.

Das Reservierungssystem mag auf den ersten Blick etwas aufwendig erscheinen und erfordert definitiv eine gute Vorbereitung, aber jetzt, wo wir hier sind, schätzen wir es sehr. Dank der geregelten Zutrittszeiten ist der Besuch der beliebtesten Attraktionen weitaus entspannter und angenehmer, als es bei einem frei zugänglichen System der Fall wäre.

Unterwegs begegnen wir wieder mehreren Vicuñas. Ihr feines, goldbraunes Fell leuchtet im Sonnenlicht, während sie uns mit ihren großen, neugierigen Augen beobachten. Diese anmutigen Tiere sind perfekt an die harschen Bedingungen der Anden angepasst — es ist immer wieder faszinierend, Wildtiere in ihrer natürlichen Umgebung so nah erleben zu können.


An der Laguna Miscanti erwartet uns ein malerisches Panorama: das tiefblaue Wasser der Lagune schimmert im Kontrast zu den umliegenden, farbenfrohen Bergen, die sich imposant in der klaren Luft erheben.

Einige Flamingos waten elegant durch das flache Wasser, während Vicuñas auf den weiten Grasflächen in der Nähe grasen. Ein wunderschöner Anblick.

Leider ist es auch hier nicht erlaubt, direkt ans Wasser heranzugehen. Wir dürfen nur auf den vorgegebenen Wegen entlanglaufen, was allerdings nachvollziehbar ist, um die empfindliche Natur zu schützen.

Was diesen Besuch besonders macht, ist die Ruhe. Wir sind de facto ganz allein unterwegs, und das Dank der cleveren Zeitfensterregelung.

Es ist erstaunlich, dass an einem so beliebten Ort — der in San Pedro de Atacama bei jedem Touranbieter ganz oben auf der Liste steht — keine anderen Besucher zu sehen sind. Aber uns soll es recht sein. Die Lagune gehört uns für diesen Moment ganz allein, und wir genießen die Ruhe und die grandiose Landschaft in vollen Zügen.

Und auch die Laguna Miñiques präsentiert sich in beeindruckender Schönheit: Eingebettet in eine Kulisse aus Vulkanhängen und goldenem Gras schimmert das Wasser in tiefem Blau.

Im Vergleich zur Laguna Miscanti wirkt Miñiques vielleicht ein wenig bescheidener, hat aber dennoch ihren ganz eigenen Charme.

Wie an der Schwesterlagune dürfen wir uns nur auf den vorgesehenen Wegen bewegen, was den natürlichen Zustand der Umgebung bewahren soll. Doch das tut dem Erlebnis keinen Abbruch: Auch hier können wir den Moment ungestört genießen.


Gegen 16:00 Uhr brechen wir schließlich auf und machen uns auf den Weg zurück nach San Pedro de Atacama, wo wir 90 Minuten später ankommen. Wir steuern noch eben eine Tankstelle an — nach den vielen Kilometern, die wir heute zurückgelegt haben, eine notwendige Maßnahme.

Zurück im B&B gönnen wir uns dann eine kurze Erfrischung, sortieren und sichern die vielen Fotos, die wir gemacht haben, und verbringen anschließend noch etwas Zeit mit den beiden netten Iren, die wir gestern kennen gelernt haben. Es ist immer spannend, Reiseerlebnisse auszutauschen und neue Tipps zu bekommen.

Am Abend schlendern wir durch die charmanten Straßen von San Pedro und halten Ausschau nach einem netten Restaurant zum Abendessen. Wir landen im Tierra Todo Natural, wo wir uns zweimal Tacos bestellen — einmal mit Chicken und einmal vegetarisch mit Avocado. Wir teilen uns beide Varianten und sind sehr begeistert: ein einfaches, aber extrem leckeres Essen.