Altiplano
Pukará de Quitor
Heute schlafen wir mal wieder etwas aus und genießen im Anschluss ausgiebig das reichhaltige Frühstücksbuffet im Casa Solcor. Am Tisch tauschen wir uns mit ein paar Brasilianern über unsere bisherigen Reiseerlebnisse aus. Es ist immer wieder spannend, andere Perspektiven zu hören und neue Ideen für künftige Reisen zu sammeln.
Nach dem Frühstück versuchen wir erneut erfolglos, unseren morgigen Transfer zum Flughafen zu buchen. Die Rückmeldung ist ernüchternd: Alles ausgebucht. Die einzige verfügbare Option wäre eine Abholung um 7:30 Uhr morgens, was viel zu früh ist – da müssten wir fast vier Stunden an dem kleinen Flughafen von Calama verbringen, der so gut wie keine Annehmlichkeiten bietet. Schließlich entscheiden wir uns dann für einen privaten Transfer, der zwar teurer ist, aber perfekt auf unsere Wunschzeit abgestimmt werden kann.
Da wir für das heutige Programm kein Auto mehr zur Verfügung haben, starten wir gegen 9:00 Uhr zu einer Wanderung, die direkt vor unserer Haustür beginnt: zum Pukará de Quitor, einer alten Festungsanlage der Atacameños.
Unterwegs machen wir noch einen Stopp am Geldautomaten, denn wir haben gestern unseren letzten Peso ausgegeben in der Annahme, dass wir kein Bargeld mehr brauchen. Der private Transfer zum Flughafen muss aber leider in bar bezahlt werden.
Die Wanderung führt uns durch eine trockene, aber reizvolle Landschaft und oben von der Festung erwartet uns eine herrliche Aussicht auf San Pedro, das Valle de la Muerte und die umliegende Wüstenlandschaft.
Einige Bereiche der Anlage sind leider gesperrt, aber der Rundgang ist trotzdem empfehlenswert.
Entlang des Weges sind zahlreichen Schautafeln aufgestellt, die die Geschichte des Pukará de Quitor erzählen.
Die Festung wurde ursprünglich von den Atacameños im 12. Jahrhundert erbaut und diente als Verteidigungsanlage gegen feindliche Stämme. Später spielte sie eine wichtige Rolle im Widerstand gegen die spanischen Eroberer.
Auch die Inkas hinterließen hier ihre Spuren, nachdem sie das Gebiet in das expandierende Inka-Reich integriert hatten. Ihre Einflüsse sind u.A. in der Architektur der Festung zu erkennen, etwa in der Verwendung von Terrassen und Mauern aus exakt bearbeiteten Steinen.
Als wir uns auf den Rückweg machen wollen, fragen uns zwei Chilenen nach unserer Meinung zur Wanderung. Sie überlegen, ob sich der Eintritt lohnt und wir berichten von der grandiosen Aussicht. Offenbar hat sie das aber nicht überzeugt, denn kurz darauf überholen sie uns mit ihrem Auto in Richtung San Pedro. Sie halten an und bieten uns freundlicherweise eine Mitfahrgelegenheit in die Stadt an. Da der Weg zurück eher eintönig ist, nehmen wir das Angebot gerne an und haben so noch eine nette Plauderei auf dem Rückweg.
Im Städtchen gönnen wir uns einen Pisco Sour und ein paar Empanadas und bummeln nochmal eine Runde durch die Verkaufsstände.
Den Nachmittag verbringen wir chillend entspannt am Pool unseres B&B. Am letzten Urlaubstag darf auch mal die Seele baumeln.
Am Abend ziehen wir noch einmal durch San Pedro und wir kehren wieder ins Adobe ein. Diesmal teilen wir uns eine Vorspeise und einen Caesar Salad mit Shrimps, denn in den letzten Tagen haben wir mehr als reichlich gegessen. Natürlich darf auch ein Pisco Sour nicht fehlen.
Gegen 22:00 Uhr sind wir zurück im B&B und fallen einletztes Mal in chilenische Betten.