Altiplano
Valle de Marte, Valle de la Luna
Heute starten wir ein wenig später in den Tag. Nach einer erholsamen Nacht schlafen wir aus, frühstücken im Hotel und schlendern anschließend noch gemütlich über den Markt von La Quiaca. Wir kaufen frisches Obst und Cocablätter ein, da die Besteigung des Uturuncu näher rückt. Wir haben gehört, dass Cocablätter helfen können, mögliche Probleme mit der Höhe zu lindern, und wollen gut vorbereitet sein.
Vor der Weiterfahrt tanken wir das Auto noch einmal voll und überprüfen die Luft in den Reifen, da die nächste Strecke nur wenige Tankstellen bieten wird. Ein kurzer Stopp an einer Gomería genügt, um den leicht luftleeren linken Hinterreifen aufzufüllen. Gegen 10:00 Uhr machen wir uns schließlich auf den Weg in Richtung Cusi Cusi.
Die Ruta 40 zieht sich durch eine eher eintönige Landschaft, ohne große Abwechslung. Allerdings begegnen uns immer wieder Herden von Lamas – ein Anblick, der nie langweilig wird.
Und wir werden unterwegs mal wieder von einem Officer angehalten, mittlerweile zum sechsten Mal auf dieser Reise. Diesmal geht es jedoch schnell: Er erkundigt sich nur nach unserem Ziel und lässt uns dann direkt weiterfahren, ohne Führerscheinkontrolle.
Nach San Juan de Oro stoßen wir auf ein Warnschild: Ab hier könnte die Straße in der Regenzeit unpassierbar sein 😳
Tatsächlich führt uns die Ruta 40 ab hier für mehrere Kilometer direkt durch ein Flussbett – die Hauptverkehrsstraße von Argentinien, wohlgemerkt!
Nach etwa 11 Kilometern verlassen wir das Flussbett und mit ihm vorerst die Ruta 40, um einen Abstecher in Richtung der bolivianischen Grenze zu machen. Unser Ziel ist das Valle de Marte, von dem ich im Vorfeld unglaublich tolle Bilder einer farbenprächtigen Landschaft gesehen hatte. Die Neugier auf diese außergewöhnliche Kulisse hat uns schon seit der Planung der Reise begleitet.
Als wir schließlich dort ankommen, fühlen wir uns in unseren Erwartungen nicht nur bestätigt, sondern übertroffen. Die Landschaft ist ein wahres Farbenmeer, so intensiv und leuchtend, dass es fast surreal erscheint.
Von kräftigem Rot und sattem Orange bis zu zarten Gelb- und Ockertönen – die Farbpalette der Felsen ist schlicht überwältigend. Wir stehen sprachlos vor diesem Naturwunder und können gar nicht genug davon bekommen, die beeindruckenden Felsformationen mit der Kamera festzuhalten.
An einem besonders schönen Ort schnüren wir die Wanderschuhe und unternehmen eine einstündige Erkundungstour zu Fuß, um diese beeindruckende Landschaft noch intensiver zu erleben.
Dabei entdecken wir immer wieder neue, faszinierende Perspektiven und stoßen sogar auf einige Hoodoos, diese skurrilen, turmartigen Gesteinsformationen, die wie Kunstwerke in der Landschaft stehen.
Gegen 15:00 Uhr setzen wir unsere Fahrt nach Cusi Cusi fort. Dort decken wir uns mit ein paar Getränken ein und erreichen kurz darauf unsere Unterkunft Hostería Tierra de Marte – traumhaft gelegen mit einem fantastischen Blick ins Valle de la Luna.
Nach dem Check-in begleichen wir direkt unsere Rechnung, um einen Überblick über unser Bargeld zu behalten. Anschließend starten wir zusammen mit der Chefin und anderen Gästen des Hauses eine kleine Wanderung hinunter in die bizarre Mondlandschaft.
Die Landschaft bietet in den goldenen Stunden ein einzigartiges Schauspiel.
Gegen 18:30 Uhr sind wir alle wieder zurück und eine Dreiviertelstunde später geduscht und frisch gemacht.
Während wir auf das Essen warten, genießen wir weitere Ausblicke ins Valle de la Luna. Die Landschaft, von den letzten Strahlen der untergehenden Sonne beleuchtet, erstrahlt in warmen Gold- und Orangetönen und wirkt geradezu magisch.
Das Abendessen wird an einem großen Tisch gemeinsam mit den anderen Gästen serviert. Es ist sehr einfach aber gut und die angeregten Gespräche in der Runde sorgen für einen richtig netten Abend.
Um 22:00 Uhr wird heute das Licht ausgeknipst.