Altiplano
Salinas Grandes
Schon mehr als die Hälfte unseres Urlaubs ist vorbei — es ist kaum zu fassen, wie schnell die Zeit vergangen ist.
Wir haben in den vergangenen zwei Wochen schon viele beeindruckende Orte kennengelernt und heute steht ein weiteres Highlight an: eine Fahrradtour durch die Salinas Grandes.
Nach einer schnellen Stärkung mit süßen Teilchen und Croissants aus einer örtlichen Bäckerei starten wir also voller Vorfreude in den Tag.
Über die spektakuläre RN 52 geht es in unzähligen Serpentinen immer höher, bis wir die 4000-Meter-Marke überschreiten. Die Aussichtspunkte heben wir uns erstmal für die Rückfahrt auf, da wir uns darauf konzentrieren, rechtzeitig am Treffpunkt für die Tour zu sein.
So kommen wir eine Viertelstunde zu früh an und werden prompt — kaum dass wir aus dem Auto ausgestiegen sind — von einem jungen Argentinier angesprochen. Es ist Francisco, unser heutiger Tour-Guide, der uns an unserer „deutschen Pünktlichkeit“ erkannt hat 😉
Wir erfahren, dass wir heute die einzigen Teilnehmer der Tour sind — was uns natürlich unheimlich freut. Wir sind ja bekanntermaßen keine Fans von größeren Gruppen-Touren. Außerdem haben wir sogar zwei Guides: Francisco, der Eigentümer von Jujuy en Bici, und Ariel, ein Salzminenbetreiber, der uns später faszinierende Einblicke in die Salzgewinnung gibt.
Ariel begleitet uns auf dem Rad, während Francisco das erforderliche Equipment und unsere Rucksäcke im Auto transportiert.
Die Fahrräder rollen über die wabenförmigen Strukturen der Salzkruste — eine holprige, aber unglaublich beeindruckende Fahrt. Francisco erklärt, dass diese Strukturen durch die tägliche Ausdehnung und Kontraktion des Salzes zwischen Hitze und Kälte entstehen. Warum die Muster allerdings genau fünf- oder sechseckig sind, bleibt uns ein Rätsel, das wir später recherchieren wollen.
Unser erster Stopp sind die Ojos de Mar – kleine, tiefblaue Lagunen, die sich wie Edelsteine in der weißen Salzfläche präsentieren. Hier machen die meisten Touristen ihre Fotos, doch wir fahren im Anschluss noch weiter in abgelegenere Teile der Saline, wo kaum ein Auto hinkommt.
Während Francisco das Mittagessen vorbereitet, nutzen wir die Gelegenheit, zusammen mit Ariel ein paar lustige Fotos zu machen. Wir spielen unter anderem mit Perspektiven, was auf der endlosen, flachen Fläche der Salzpfanne mit dem klaren Horizont besonders gut funktioniert. So entstehen optische Täuschungen — eine unterhaltsame Möglichkeit, die außergewöhnliche Landschaft aus einem anderen Blickwinkel zu erleben.
Nach unserer Fotosession genießen wir ein köstliches Mittagessen unter einem Pavillon. Es gibt typische argentinische Hausmannskost – einfache, aber sehr leckere Gerichte, die perfekt zu dieser einzigartigen Umgebung passen.
Im Anschluss an das Mittagessen führt uns Ariel in die Welt der Salzgewinnung ein. Er erklärt uns, dass er das Gebiet von der Regierung gepachtet hat und über eine Lizenz verfügt, das Salz eigenständig zu fördern und zu vertreiben. Während in anderen Teilen der Saline Maschinen eingesetzt werden, erfolgt bei ihm alles in mühsamer Handarbeit.
In traditioneller Weise gräbt er rechteckige Becken aus, die sich durch Grundwasser automatisch mit salzhaltigem Wasser füllen. Nach etwa einem Jahr der Verdunstung durch Sonne und Hitze ist das Salz bereit zur Ernte: Es wird herausgehackt, zerkleinert und gereinigt.
Andreas bekommt ebenfalls die Gelegenheit, sich in dieser Arbeit zu versuchen und ein Stück Salz aus einem Becken zu hacken. Zum Abschied dürfen wir ein kleines Säckchen des reinen, für den Verzehr geeigneten Salzes mitnehmen.
Nach der Rückkehr gegen 14:00 Uhr bummeln wir noch kurz durch die Stände vor Ort und schauen uns ein bisschen um, bevor wir uns auf den Rückweg machen.
Jetzt haben wir Zeit für Fotostopps auf der RN 52 und genießen die Ausblicke auf die umliegenden Berglandschaften.
Zurück in Purmamarca pflegen wir unseren Sonnenbrand 🥵, gönnen uns ein Gläschen Wein und bringen unsere Notizen auf Vordermann.
Zum Abendessen geht es ins La Posta, wo wir uns zur Abwechslung mal für Pasta und Pizza entscheiden.
Wir lassen den ereignisreichen Tag ruhig ausklingen und freuen uns auf die nächsten Abenteuer.