Altiplano
Quebrada de las Flechas, Bodega El Esteco
Heute lassen wir Molinos hinter uns und machen uns auf den Weg nach Cafayate. Wir starten den Tag mit einem ausgiebigen Frühstück in der Hacienda. Der Frühstücksraum ist gut gefüllt, da eine große Gruppe Radfahrer eingetroffen ist. Aber wir finden im Nachbarzimmer noch einen ruhigen Platz, wo wir unser Frühstück in entspannter Atmosphäre genießen können. Nach dem Check-out, der erfreulicherweise mit Kreditkarte funktioniert, brechen wir gegen 9:00 Uhr auf.
Die Landschaft verändert sich allmählich, je weiter wir fahren. Während die Straße staubig bleibt, werden die Flächen links und rechts zunehmend grüner.
Bald kommen die ersten Weinberge in Sicht und die ersten Bodegas kündigen an, dass wir uns Cafayate – der Weinhauptstadt der Region – nähern.
Ein besonderes Highlight der Fahrt ist die Durchquerung der Quebrada de las Flechas. Die bizarren Felsformationen, die wie Pfeilspitzen in den Himmel ragen und der Schlucht ihren Namen gegeben haben, laden zu zahlreichen Fotostopps ein.
Die markanten Formen entstanden durch die Bewegungen der Erdkruste vor etwa 15 bis 20 Millionen Jahren. Die Sedimente wurden dabei angehoben, und Wind sowie Wasser haben über die Zeit die weicheren Gesteinsschichten abgetragen, wodurch die heutigen spitzen Felsstrukturen entstanden.
Obwohl eine Wanderung hier sicherlich lohnenswert wäre, verzichten wir darauf. Zum einen möchte ich mein Knie nach der gestrigen Tour noch schonen, zum anderen wollen wir unser voll beladenes Auto nicht zu lange unbeaufsichtigt auf den gut besuchten Parkplätzen stehen lassen.
Fahrt über den Río Calchaquí:
Während der weiteren Fahrt durch die kleinen Dörfer entlang der Strecke bringt uns eine Sache immer wieder zum Schmunzeln:
Egal wie winzig ein Dorf auch sein mag – selbst wenn es nur aus einer Handvoll Häuser besteht – ein Fußballplatz ist einfach immer dabei. Es scheint fast so, als sei ein Fußballfeld hier das Fundament eines jeden Dorfes, wichtiger noch als eine Kirche oder ein Lebensmittelladen. Das sorgt für reichlich Heiterkeit, während wir gedanklich eine Rangliste der Mindestanforderungen für den offiziellen Dorfstatus aufstellen.
Das ist unser Ergebnis 🤣:
1. Fußballplatz
2. Kirche
3. Gomería (Reifenwerkstatt)
4. Kiosk
5. Schule
6. streunende Hunde 🐕
Ein paar der hübschen kleinen Kirchen unterwegs haben wir natürlich auch fotografiert:
Später machen wir einen kurzen Zwischenstopp in San Carlos, wo wir uns ein leckeres Eis gönnen und einen kleinen Spaziergang durch das Städtchen unternehmen, bevor wir weiter Richtung Cafayate fahren.
Die Straße ist nun gesäumt von endlosen Weinbergen und einladenden Bodegas. In Cafayate führt uns somit unser erster Halt zur Bodega El Esteco, wo wir für Freitagabend die Noche Mágica gebucht haben.
Schon bei der Einfahrt beeindruckt uns das weitläufige Anwesen mit seiner kolonialen Architektur, eingebettet in üppige Weinberge, die sich scheinbar endlos erstrecken. Da die Veranstaltung am Freitag in der Dunkelheit stattfinden wird, wollen wir die Bodega jetzt bei Tageslicht schon mal ein bisschen erkunden.
Die gepflegten Gärten, die schattigen Innenhöfe und die markanten Weinreben bieten eine malerische Kulisse, die geradezu dazu einlädt, die Kamera zu zücken.
Wir schlendern ein wenig über das Gelände und können uns schon gut vorstellen, wie zauberhaft es hier abends beleuchtet aussehen wird.
Außerdem gönnen wir uns natürlich einen kleinen Probierschluck des hauseigenen Weins.
Danach checken wir erstmal in unserer neuen Unterkunft, dem Hostal La Montaña, ein. Wir packen unsere Sachen aus, richten uns ein und unternehmen im Anschluss noch einen Spaziergang durch den Stadtkern von Cafayate.
Leider hat das Casa de las Empanadas, das wir uns zum Mittagessen auserkoren hatten, ausgerechnet mittwochs geschlossen. So beschließen wir, unser Programm etwas umzustellen und das Museo del Vid y Vino vorzuziehen.
Hier bestellen wir uns zuerst das Special mit Empanadas und zwei Gläsern Wein, bevor wir uns die modern gestaltete Ausstellung ansehen.
Diese bietet in einer interaktiven Darstellung interessante Einblicke in die Geschichte und die Besonderheiten des lokalen Weinanbaus, wie etwa die extremen Höhenlagen, das trockene Klima und die einzigartige Bodenbeschaffenheit.
Kann man schon mal anschauen, wenn man in Cafayate ist 👍
Am Abend bummeln wir noch einmal eine Runde durch Cafayate. Obwohl sich dunkle Wolken am Himmel zusammenziehen, bleibt der angekündigte Regen aus.
Müde von den Eindrücken des Tages gehen wir heute relativ früh ins Bett 😴.