USA - Mittlerer Westen

Hippie Hole, Bear Country Wildlife Park, Badlands National Park

Im Kampf mit dem Jetlag steigern wir uns langsam: heute stehen wir immerhin erst gegen 5:00 Uhr auf. Ansonsten beginnt der Tag wie der gestrige — Andreas betreibt seinen Morgensport und ich sichere und sichte die Fotos, die wir gestern gemacht haben.

Zum Frühstücken gehen wir wieder in’s Restaurant der Powder House Lodge — dort waren wir ja gestern rundum zufrieden — und pünktlich um 7:30 Uhr sitzen wir im Auto. Die Sonne strahlt wieder am wolkenlosen Himmel — so wie sich das im Urlaub gehört thumbsup

Bevor wir den Custer Park wieder verlassen, wollen wir heute morgen noch einen kurzen Hike machen und haben uns den eher unbekannten Hippie Hole Trail herausgesucht, über den ich im Internet gestolpert bin.

Der Trailhead ist etwas schwierig zu finden, wenn man nicht genau weiß, wo man hin muss. Und obwohl wir die genaue Position und Wegbeschreibung dabei haben, sind wir bis zum Schluss ein bisschen unsicher, ob wir tatsächlich richtig sind, weil es auch keinerlei Hinweisschilder gibt.

An einer besonders heftigen Stelle der Dirt Road sind wir kurz vor dem Aufgeben, entdecken aber dann doch den kleinen Parkplatz mit der eindeutigen Markierung:

Vom Parkplatz führt ein schmaler Trampelpfad hinunter zum Wasser, der anfangs recht einfach zu begehen ist. Später sind diverse Klettereinlagen notwendig und insbesondere am Wasser entlang müssen wir uns teilweise von einem Stein zum nächsten hangeln — haben aber viel Spaß dabei.

Ziel der Wanderung ist ein hübscher Pool, der von einem kleinem Wasserfall gespeist wird und besonders bei jungen Leuten zum Baden sehr beliebt ist.

Als wir uns wieder zum Gehen wenden, ist auch gerade ein junges Pärchen angekommen und die zwei machen sich bereit, in den Pool zu springen. Ansonsten sind wir zu dieser Tageszeit jedoch völlig alleine unterwegs.

Gegen 9:00 Uhr sind wir wieder am Parkplatz und rumpeln nach einer kurzen Erfrischung über die Dirt Road wieder zurück.


Nächstes Ziel für heute ist der Bear Country Wildlife Park. Hier kann man jede Menge Wildtiere und vor allem Petzis sehen.

Wir haben im Vorfeld recht geteilte Meinungen darüber gehört, wollen es uns aber mal mit eigenen Augen ansehen.

Man fährt im Wesentlichen mit dem Auto eine große Runde durch den Park und sieht dabei unterwegs diverse Wildtiere. Fenster und Türen müssen die ganze Zeit aus Sicherheitsgründen geschlossen bleiben.

Wir entdecken tatsächlich sehr viele Tiere, sogar einige, die wir noch nie zuvor gesehen haben wie z.B. Rentiere. Das Highlight sind aber die Unmengen an Schwarzbären, die es hier gibt. So viele, dass es schon regelrecht unnatürlich ist. Die Bären laufen völlig unscheu zwischen den Autos herum. Einer geht wie im Trance ständig vor dem Ausgang auf und ab.

Mit Wildlife hat das überhaupt nichts mehr zu tun. Aber ich würde es auch nicht als Zoo bezeichnen. Die Bären haben hier schon deutlich mehr Freiraum als in einem herkömmlichen Tierpark. Und es ist natürlich total interessant, die Blackies aus nächster Nähe zu beobachten — zum Beispiel wie sie sich an den herumliegenden Baumstämmen scharren.


Nach einer knappen Stunde verlassen wir den Park wieder und fahren jetzt zu unserem heutigen Hauptziel — dem Badlands National Park.

Gegen Mittag erreichen wir diesen am westlichen Ende und fahren zuerst einmal auf den Sheep Mountain Table hinauf. Da es in den letzten Tagen sehr trocken war, ist das kein Problem — wenn es geregnet hat, ist die Straße aber wahrscheinlich fast nicht passierbar.

Von oben hat man eine fantastische Aussicht auf die umliegenden Badlands und wir lassen uns in dieser tollen Atmosphäre bei einem Picknick unser Mittagessen schmecken.


Nach dem Anblick von oben wollen wir uns die Badlands nun von unten anschauen.

Über die Sage Creek Road fahren wir in den Ostteil des Parkes und kommen dabei wieder an einer Prairiehund-Kolonie vorbei.

Die putzigen Tierchen sind gar nicht so leicht zu fotografieren. Vor fahrenden Autos haben sie offenbar kaum Respekt (was man leider auch an den nicht gerade wenigen überfahrenen Tieren sieht).

Aber sobald wir anhalten, tritt ihr Warnsystem in Kraft: sie stoßen spitze Schreie aus und verschwinden flink in ihren Erdlöchern.

Mittlerweile ist es richtig kuschelig warm geworden: Das Thermometer zeigt 35 Grad.

Auf der Loop Road halten wir an etlichen Viewpoints und kommen aus dem Schwärmen gar nicht mehr heraus. Die Farbenpracht dieser Badlands ist einfach unglaublich — wir sind begeistert und der Kameraauslöser glüht. Gefühlt halten wir alle 100 Meter an, um die Anblicke auf die Speicherkarte zu bannen.


Gegen 16:00 Uhr checken wir in der Cedar Pass Lodge ein. Auf den ersten Blick eher unscheinbar, entpuppt sich die Lodge als ein echtes Schmuckstück. Die rustikalen Cabins sind ziemlich neu und echt genial. Jede Cabin hat zwei Verandas mit tollem Ausblick — eine für den Sonnenaufgang und eine für den Sonnenuntergang. Uns gefällt es hier richtig super.

Nachdem wir uns eingerichtet und uns eine kleine Erfrischung gegönnt haben, wollen wir uns noch etwas bewegen und fahren zur Window Parking Area. Hier nehmen wir den Notch Trail unter die Sohlen, der mit 1.5 Meilen nicht sehr lang aber richtig schön und abwechslungsreich ist.

Anfangs schlängelt sich der Weg durch den Canyon, dann muss man über eine Hängeleiter steigen und schließlich noch ein bisschen klettern, um am Schluss mit einer tollen Aussicht über das White River Valley belohnt zu werden.

Gegen 18:30 Uhr sind wir wieder in der Lodge zurück und gehen direkt zum Abendessen in’s Lodge-Restaurant. Andreas nimmt ein indianisches Taco und ich probiere Buffalo Chilli — beides ist sehr gut.

Nach dem Essen sitzen wir noch ein Weilchen auf unserer Terrasse, genießen den tollen Ausblick, schreiben am Tagebuch und sind einfach glücklich über diesen tollen Tag.