USA - Mittlerer Westen

Craters of the Moon, Thousands Springs State Parks, Shoshone Falls

Den heutigen Tag können wir sehr relaxt starten — immerhin müssen wir 60 Meilen weniger fahren als ursprünglich geplant. Frühstück gibt es im Motel natürlich keines. Stattdessen kocht sich Andreas im Zimmer nur ein Getränk mit Kaffee-Optik, ich verzichte dankend und gegen 8:00 Uhr brechen wir auf.

Der knapp 1000-Seelen-Ort Arco war die erste Gemeinde der Welt, die ausschließlich durch Atomenergie beleuchtet wurde — wenn auch nur für eine Stunde, so ist es doch immerhin ein Museum wert wink

Aber leider finden wir hier kein einziges Restaurant, was uns in irgendeiner Form anspricht.

So fahren wir mit leerem Magen los und wollen uns unterwegs einen netten Picknickplatz suchen.

Bis zum Craters of the Moon sind es von hier aus nur knapp 20 Meilen und schon bei der Anfahrt können wir die riesigen Lavafelder entlang der Straße bewundern. Die vulkanische Aktivität des Gebietes ruht, ist aber noch nicht erloschen. Der letzte Ausbruch liegt etwa 2000 Jahre zurück.

Am Parkeingang erkundigen wir uns im Visitor Center nach Hikes und Ranger Aktivitäten. Die meisten Touren finden leider erst am Nachmittag statt — früh gibt es nur die Junior-Ranger-Tour.

Macht nix — dann gehen wir eben da mit. Für den Erwerb des Junior-Rangers sind wir zwar schon ein paar Tage zu alt, aber anhören können wir uns das Ganze ja trotzdem — wir finden solche Ranger-Touren immer sehr interessant und lehrreich.

Der Treffpunkt ist am Devils Orchard Trail. Dort gibt es praktischerweise auch gleich nette Picknickplätze und wir haben noch eine halbe Stunde Zeit bis es losgeht. Perfektes Timing also für unser Frühstück:

Die Tour dauert etwa 45 Minuten und außer uns sind noch zwei Familien mit kleinen Kindern dabei. Der Ranger erzählt entsprechend anschaulich über die Entstehung des Lavafeldes und über die Fauna und Flora, die es unter den extrem harten Bedingungen hier schafft zu überleben.

Wir bewundern indessen das Blütenmeer, was in dem schwarzen Lava Gestein einfach bezaubernd aussieht — durch den extrem vielen Schnee dieses Winters und das damit verbundene Schmelzwasser blüht es in diesem Jahr hier offenbar besonders intensiv.


Nach der Ranger Tour laufen wir noch diverse andere Trails im Park ab und klettern auf den Inferno Cone. Von oben hat man einen tollen Rundumblick auf die Cinder Cones entlang des Great Rift, u.A. auf den Big Cinder Butte — einen der größten Schlackenkegel der Welt.

Auch auf dem Broken Top Loop Trail gibt es in den erkalteten Lavaströmen viele interessante Details dieser unirdischen Landschaft zu entdecken:

Zum Schluss schauen wir uns noch die Caves an.

Ich bin ja klaustrophobisch bedingt nicht so ein großer Höhlenfan, aber der Erkundungsgang durch den Indian Tunnel — eine riesige, knapp 250 Meter lange Lavaröhre — ist echt spannend. Und mit bis zu 9 Metern Höhe ist sie auch für so Angsthasen wir mich geeignet — es sind keinerlei Kriecheinlagen erforderlich.

In den Höhlen ist es bei einer Außentemperatur von über 30 Grad übrigens sehr angenehm kühl — eine Höhle ist aktuell sogar noch wegen Eis und Schnee geschlossen.


Gegen 13:00 Uhr verlassen wir das National Monument wieder und nehmen nun Kurs auf Twin Falls. Zwei recht ereignislose Stunden lang machen wir einfach nur Meilen, einzig unterbrochen durch eine kurze Eispause in Shoshone.

Für den Nachmittag haben wir kurzfristig umdisponiert: Ursprünglich wollten wir den Black Magic Canyon erkunden, der aktuell aber leider unter Wasser steht und nicht begehbar ist.

So haben wir stattdessen auf Wasserfälle umprogrammiert und schauen uns zunächst einen Teil des Thousands Springs State Parks an.

Nachdem wir in der Malad Gorge Area unseren Obolus gezahlt und ein ausgedehntes Picknick abgehalten haben, schauen wir den Malad Canyon und Devils Washbowl an.

Sehr imposant — entstanden aus einer Kombination von vulkanischer Aktivität und Erosion.

Über den Thousands Springs Scenic Byway und ein paar Schleichwege kommen wir dann nach Ritter Island — ein weiterer Teil des State Parks, dessen Zugang nicht ganz so einfach zu finden ist. Vielleicht haben wir uns aber auch einfach nur dämlich angestellt.

Hier auf der Insel ist der Name des State Parks Programm. Überall fließt das kristallklare Wasser direkt aus den Wänden des Canyons, nachdem es unterirdisch etliche Kilometer zurückgelegt hat — echt idyllisch ist das hier.


Bevor es zu den größten Wasserfällen der Umgebung geht, fahren wir nun erstmal zum Hotel um einzuchecken. Wir haben keine Lust auf ein ähnliches Malheur wie gestern, zumal wir wieder in einem Best Western gebucht haben.

Einen kurzen Halt leisten wir uns aber noch an der Perrine Memorial Bridge:

Im Hotel klappt dann trotz neuer Kreditkarte alles ohne Probleme und auch unsere BW TravelCard, die uns 10 USD vom Übernachtungspreis spart, wird anstandslos akzeptiert.

Ohne erst das Zimmer zu beziehen, fahren wir direkt weiter zu den Shoshone Falls, die nur ein paar Kilometer entfernt sind.

Hier donnern die Wassermassen des Snake River über 60 Meter in die Tiefe — ein wirklich spektakuläres Schauspiel, was den Niagara-Fällen kaum nachsteht.

Durch das viele Schmelzwasser ist auch der Wasserstand aktuell auf der höchsten Stufe, was das Ganze noch imposanter macht. Es ist einfach nur der Hammer. Selbst in 500 Meter Entfernung werden wir durch den Dampf noch ziemlich nass.

Als i-Tüpfelchen erscheint ein doppelter Regenbogen — etwas, was man auch nicht alle Tage sieht…


Wir fahren zum Hotel zurück und suchen uns jetzt erstmal etwas zum Abendessen — das Zimmer kann noch warten…

Im La Fiesta werden wir fündig: Diese Kette kennen wir schon und waren noch nie enttäuscht. Und auch diesmal sind sowohl die Margaritas als auch das Essen sehr gut und sehr reichlich.

Pappsatt beziehen wir später unser Zimmer und schauen noch ein bisschen fern, bis es uns irgendwann die Augen zuzieht.