USA - Mittlerer Westen

Anreise

Wie so oft in den letzten Jahren habe ich in der Nacht vor dem Abflug kaum schlafen können und bin entsprechend müde, als um viertel vor fünf der Wecker klingelt. Aber das kennen wir ja — die Aufregung ist offenbar auch bei der zehnten Reise über’s große Wasser nicht kleiner als beim ersten Mal.

Die letzten Kleinigkeiten sind fix verstaut, noch eben ein schneller Kaffee als Muntermacher und dann ist auch schon Stan da, der uns heute netterweise zum Flughafen fährt. Um halb sieben sitzen wir im Auto und der Urlaub kann beginnen.

Auch die Anfahrt weist gewisse Ähnlichkeiten zu den vergangenen Reisen auf: Aufgrund des Ferienbeginns und der Verkehrssituation der letzten Tage haben wir (also eigentlich ich, denn ich bin in dieser Beziehung wohl einfach etwas übervorsichtig) reichlich Zeitpuffer eingeplant und dann läuft natürlich alles wie am Schnürchen.

Nach nur einer halben Stunde Fahrt sind wir am Stuttgarter Flughafen, der genauso verschlafen wirkt, wie wir uns fühlen.

Von der erwarteten Betriebsamkeit ist nichts zu spüren — im Gegenteil: Der Lufthansa-Stand bei der Gepäckaufgabe ist total leer und es dauert keine fünf Minuten, bis wir unsere Koffer los sind.

Gewichtsmäßig sind wir wie erwartet im grünen Bereich: 21.5 kg für meinen Koffer und Andreas begnügt sich mit 19.8 kg — wir haben also genügend Luft für den Rückflug wink

Aber an diesen wollen wir jetzt natürlich noch nicht denken — schließlich geht der Urlaub gerade erst los. Deshalb genehmigen wir uns zur Einstimmung auf die kommenden vier Wochen erst mal ein deftiges Frühstück mit Eiern und Speck.


Nach einem kurzen Bummel quer über den ganzen Flughafen begeben wir uns zur Security. Auch hier herrscht gähnende Leere — so haben wir das auf all unseren Flügen bisher noch nie erlebt…

Dann heißt es, noch eine Dreiviertelstunde Wartezeit bis zum ersten Boarding nach München zu überbrücken, wobei die Tages- und Rätselzeitung durchaus hilfreich sind.

Der kurze Flug startet pünktlich und dauert nur eine halbe Stunde. Kaum sind wir über den Wolken, leitet der Pilot auch schon wieder den Sinkflug ein.

In München werden dann auf dem Weg zum Gate etliche Male unsere Reisepässe und unsere Bordkarten kontrolliert — gefühlt alle 100 Meter eek

Wir telefonieren noch kurz mit Christi, der morgen auch zum ersten Mal ganz alleine nach San Francisco fliegen wird und teilen unsere Aufregung (wobei wir als Eltern sicher doppelt so nervös darüber sind wir er selbst wink)

Und dann beginnt auch schon das zweite Boarding.

Unsere Plätze im A340 erfüllen alle Erwartungen: Wir hatten uns bei der Buchung diesmal Plätze mit mehr Beinfreiheit gegönnt und sind voll zufrieden.

Wir sitzen in der ersten Reihe hinter der Premium Economy und können uns ewig lang machen und ausstrecken thumbsup

Gegen 12:00 Uhr heben wir ab und als es kurz darauf eine erste Runde Getränke gibt, stoßen wir mit Rotwein und Bier aus dem Plastikbecher nochmals auf den beginnenden Urlaub an.

Zum Essen haben wir später die Wahl zwischen gebratener Hähnchenbrust mit Polenta und Zucchini und irgendwelchen vegetarischen Ravioli — wir geben beide den Hühnern den Vorzug.

Es ist natürlich keine kulinarische Offenbarung — aber zusammen mit einem weiteren Becher Rotwein durchaus essbar.

Nach einem abschließenden Baileys bzw. einem Chantré widmet sich Andreas dem Bordkino und ich versuche ein Nickerchen zu halten.

Ansatzweise funktioniert das sogar recht gut, woran unsere großzügigen Sitze sicher ihren Anteil haben.

Kurz vor der Ankunft gibt es dann noch ein zweites Essen — diesmal mit der Option Beef oder Pasta, was ebenfalls genießbar ist.

Die restliche Flugzeit vergeht ziemlich rasch. Wir hatten unterwegs offenbar gut Rückenwind, denn wir landen 30 Minuten früher als geplant in Denver, worüber wir natürlich in keinster Weise böse sind.


Am Himmel hängen dunkle Gewitterwolken und in der Ferne zucken ein paar Blitze. So hatten wir uns die Begrüßung ja nicht vorgestellt. Aber wir sind optimistisch, hat doch der Wetterbericht eigentlich nur Gutes vorhergesagt.

An der Immigration gibt es für uns eine Premiere: erstmals checken wir an den Automaten ein, was rucki zucki geht und sind dann auch bei dem netten Officer sofort durch. Selbst am Gepäckband müssen wir diesmal nicht lange warten, so dass wir im Handumdrehen aus dem Flughafen heraus sind.

Ein Shuttle-Bus von Hertz steht auch schon bereit, so dass wir direkt einsteigen und die kurze Fahrt zu den Rental Cars zurück legen können.

Am Stand für Gold-Member setzt sich unsere heutige Glückssträhne der gähnend leeren Schalter fort: Wir sind sofort an der Reihe und bekommen nach dem Durchziehen der Kreditkarte direkt die Platznummer genannt, an der wir unser Auto abholen können.

Eine Choice-Line gibt es nicht, aber wir sind mit dem weinroten Kia Sontero, den wir vorfinden, absolut zufrieden.

Er hat Sirius, Rückfahrkamera, freie Fahrt auf Maut-Strecken, Mega viel Platz und 9577 Meilen auf dem Tacho.

So sitzen wir also bereits um 15:15 Uhr abfahrbereit im Auto — absolut rekordverdächtig bei einer eigentlich geplanten Ankunftszeit von 14:30 Uhr — das war mit Abstand unsere schnellste Einreise ever thumbsup


Bis nach Fort Collins müssen wir heute noch fahren — das ist zwar nicht allzu weit, aber es zieht und staut sich etwas. So halten wir unterwegs in Loveland und erledigen im Walmart schon mal die ersten Einkäufe — Kühlbox, Getränke, Müsli-Riegel und was man halt so braucht für unterwegs — und schauen auch noch kurz im Whole Foods Market vorbei.

Gegen 18:00 Uhr kommen wir schließlich in Fort Collins an und checken im Best Western Kiva Inn ein.

Unser Zimmer mit Kingbett ist ganz in Ordnung und nachdem wir uns halbwegs eingerichtet haben, springt Andreas noch für eine schnelle Runde in den Pool.

Mittlerweile müssen wir schon stark gegen die Müdigkeit ankämpfen, aber wir wollen natürlich versuchen, so lange wie möglich aufzubleiben — vielleicht bekommen wir ja den Jetlag dieses Jahr ein bisschen besser in den Griff.

Also gehen wir nochmal los ins benachbarte Charco Broiler wo wir für Andreas einen Burger und für mich einen Caesar Salat bestellen. Ein nettes gemütliches Restaurant und das Essen ist sehr gut.

Gegen 20:30 Uhr sind wir im Hotel zurück und jetzt kann uns nichts und niemand mehr von unserem Bett abhalten. Hoffen wir, dass uns der Jetlag ein paar Stunden tiefen Schlaf gönnt.