USA - Südwesten

Joshua Tree Park

Auch heute brauche ich — dem Jetlag sei Dank — keinen Wecker, um die Nacht ab 4:00 Uhr für beendet zu erklären. Aber kein Problem: ich tippe noch etwas am Reisebericht und heute wollen wir eh sehr früh losfahren, da wir doch einige Meilen zurücklegen müssen.

Als auch Andreas nicht mehr schlafen kann, legen wir einen Schnellstart hin, packen uns in der Lobby noch die Taschen mit Obst und Müsli-Riegeln voll und checken aus.

So sitzen wir bereits um 5:45 Uhr im Auto und nehmen Kurs auf den Joshua Tree Park. Diesem hatten wir bei unserem ersten Besuch 2008 ja nur einen ganz kurzen Abstecher gewidmet und das wollen wir heute korrigieren, denn wie wir damals schon festgestellt haben, hat er definitiv mehr Aufmerksamkeit verdient.

Trotz Wochenende und der frühen Stunde sind die Straßen schon mächtig voll und wir sind froh, als wir aus dem Großraum LA heraus sind. Dann stellt sich auch endlich das entspannte Fahrgefühl ein, das wir in den USA so lieben.

Nach einer Stunde Fahrt legen wir bei Denny’s eine Frühstückspause ein.

Diese fällt mit Quesadillas und Nachos recht deftig aus und die Portionen sind riesig.

Da werden wir wohl den ganzen Tag davon zehren können…

Im Walmart füllen wir noch eben unseren Getränkevorrat auf und dann geht es weiter auf dem Highway gen Osten.


Um 9:30 Uhr kommen wir am Visitor Center bei der West Entrance Station an. Wir kaufen einen Jahrespass für die Nationalparks, erkundigen uns nach den aktuellen Gegebenheiten und Ranger-Aktivitäten und stöbern eine Runde durch den Souvenirshop. Und dann geht es los mit der Erkundung des Parks.

Unseren ersten Stopp legen wir am Intersection Rock ein. Die Namensgeber des Parks gruppieren sich hier wunderschön vor den großen Felsen und fordern regelrecht zum Fotografieren auf.


Dann geht es weiter zum Parkplatz am Barker Dam. Zunächst laufen wir hier den kurzen Trail zur Wallstreet Mill — einer alten Goldmine aus der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts, von der man sich noch die Überreste ansehen kann.

Eine schöne kurze Wanderung, bei der uns unterwegs auch noch allerlei fotogenes Gerümpel begegnet. Eigentlich sind wir ja nicht so die Schrott-Fans, aber dieser Schrott schaut wirklich nett aus wink.


Direkt im Anschluss laufen wir dann den Barker Dam Trail. Im Vorfeld hatten wir einige Bilder gesehen, auf denen das Reservoir hier mit Wasser gefüllt war und es tolle Felsspiegelungen gab.

Dieses Glück haben wir jetzt im Juni natürlich nicht: alles ist knochentrocken. Aber dafür entdecken wir im Damm drei Big Horn Sheeps, die sich genüsslich an den Sträuchern zu schaffen machen und sich von uns in keinster Weise stören lassen.

Auf dem weiteren Rundweg entdecken wir schließlich sogar noch ein paar Petroglyphen.


Nach 2 Stunden und 6.5 Kilometern sind wir von unserer Wanderung wieder zurück am Parkplatz und steuern nun das Split Rock Area an.

Hier ist der Name ist Programm:

Ein riesiger Fels ist quasi in der Mitte gespalten, als wenn ihn irgendwann einmal der Blitz getroffen und in zwei Hälften geteilt hätte.

Nach den unvermeidlichen Fotos machen wir hier noch eine kurze Picknickpause mit Kaffee und Keksen bevor es weitergeht zum White Tank Campground. Hier startet die Trail Loop zum Arch Rock. Ein kurzer aber ganz toller Weg mit wunderbaren Aussichten und Kraxeleinlagen — wir bekommen direkt Lust, mal hier auf einem Campground zu übernachten.


Wir fahren zurück in Richtung Jumbo Rock Campground — von dort habe ich schon so viele tolle Fotomotive gesehen, das wollen wir uns mit eigenen Augen anschauen. Zuvor folgt jedoch noch ein kurzer Zwischenstopp am Scull Rock, der quasi direkt am Straßenrand liegt:

Am Jumbo Rock kommt dann der Kameraauslöser regelrecht zum Glühen — wir können überhaupt nicht mehr aufhören zu fotografieren — ach ist das schön hier…


Mittlerweile ist es 16:00 Uhr und wir bewegen uns langsam in Richtung Hidden Valley, wo wir noch den Nature Trail laufen wollen.

Unterwegs kommen wir in der Nähe des Sheep Pass beim — laut Ranger — größten Joshua Tree Baum der Welt vorbei.

Gewaltig ist er schon im Vergleich zu seinen Artgenossen, aber mit diesen Superlativen ist das ja immer so eine Sache…

Der Hidden Valley Trail führt uns dann auf einem Loop durch den Talkessel an vielen interessanten Gesteinsformationen vorbei, die mit wunderschönen Kakteen, Joshuas und Yuccas dekoriert sind. Ein gemütlicher Spaziergang von einer Meile, der tolle Fotomotive bietet.


Über die Queen Valley Backroad fahren wir dann schließlich langsam wieder in Richtung Parkausgang — morgen ist auch noch ein Tag und für heute müssen wir die ganzen Eindrücke erst einmal verarbeiten.

Auf dieser Strecke testen wir das erste Mal die Geländegängigkeit unseres Autos und ich würde mal sagen — es hat zu unserer vollsten Zufriedenheit bestanden. Da können wir den Herausforderungen, die uns in diesem Urlaub noch bevorstehen, locker entgegenblicken thumbsup

Gegen 18:00 Uhr treffen wir in unserem vorgebuchten Hotel 29 Palms Inn & Suites ein. Wir checken ein, inspizieren das Zimmer, was völlig in Ordnung ist, und machen uns erstmal frisch. Es ist deutlich wärmer geworden und da hinterlässt so ein Wandertag doch seine Spuren…

Nach dem obligatorischen Sichern der Fotos beschließen wir dann, dass wir keine Lust mehr auf Essen gehen haben. Hier in Hotelnähe gibt es kaum Restaurants und mit dem Auto wollen wir nicht nochmal losfahren. Außerdem sind wir immer noch satt von unserem mächtigen Frühstück wink

So schauen wir nur noch bissle Fernsehen, planen den nächsten Tag und dann wird wieder relativ früh das Licht ausgeknipst.