USA - Südwesten

Capitol Reef

Die letzten beiden Tage waren durch die Wanderungen bei der Hitze schon etwas anstrengend, so dass sich der Körper den wohlverdienten Schlaf holt: erst gegen 7:30 Uhr werden wir wach und Andreas’ morgendliche Joggingrunde muss für heute leider ausfallen.

Wir genießen noch einmal ein tolles Frühstück — heute gibt es „Power Wraps“ — und verabschieden uns dann von Vic und Anna.

Auch bei unserem zweiten Besuch im Desert Hills B&B waren wir rundum zufrieden — die beiden sind einfach ganz wunderbare Gastgeber.

Gegen 9:00 Uhr verlassen wir Moab und fahren in Richtung Escalante.

Auf der I70 bemerken wir erstmals ein Tempolimit-Schild mit 80 Meilen — das haben wir bisher noch nie gesehen… Aber das ist uns gerade recht — so können wir die relativ eintönige Strecke schnell hinter uns bringen…

Unterwegs kommen wir mal wieder durch unser Lieblings-Kaff Hanksville. Diesmal stellen wir im Vorbeifahren erstaunt fest, dass dieses 100-Seelen-Nest sogar zwei (!!) Flughäfen hat — Hanksville ist halt immer für eine Überraschung gut wink


Nur wenig später biegen wir in die Coal Mine Road ein, denn wir wollen noch einen kurzen Abstecher zum Factory Butte Arch machen. Von diesem hatte ich schon einige Bilder im Netz gesehen und das Motiv gefiel mir so gut, dass ich das mal mit eigenen Augen sehen wollte.

Mit den richtigen GPS Koordinaten ausgestattet, ist der Arch recht schnell gefunden — er liegt nur knapp 100 Meter von der Straße entfernt. Allerdings hätte ich ihn mir deutlich größer vorgestellt — die Perspektive kann da extrem täuschen.

Und um das Foto hinzubekommen, das ich gerne hätte — nämlich die Factory Butte umrahmt vom doppelten Felsbogen — muss ich schon ein wenig Einsatz bringen wink


Gegen 11:30 Uhr fahren wir weiter zum Capitol Reef NP. Den haben wir bisher sträflichst vernachlässigt — wir sind immer mehr oder weniger nur durchgefahren. Das soll sich heute ändern.

Die Landschaft unterwegs wird immer interessanter und bunter: Badlands in ständig wechselnden Farben und davor schlängelt sich der Fremont River entlang — das schaut einfach toll aus.

Am Trail Head zur Hickman Bridge halten wir an. Eigentlich haben wir vor, erst den Navajo Knobs Trail bis zum Rim Overlook zu laufen und anschließend noch den kurzen Abstecher zur Hickman Bridge zu machen. Gedacht — getan: wir packen alles zusammen, was wir für unterwegs brauchen und marschieren los.

Der Trail gefällt uns auch total gut — er hat etwas von „Red Rock meets Lava“: überall liegen überdimensionierte schwarze Murmeln aus vulkanischen Basalt herum und die Felsen haben faszinierende Farben und Musterungen — fast ein bisschen wie am Yellow Rock. Und nach der Abzweigung des Hickman-Bridge-Trails, auf dem doch recht viele Leute unterwegs sind, sind wir auch nahezu alleine und können die tolle Landschaft genießen.

Aber irgendetwas stimmt heute nicht — irgendwie fehlt mir die Kondition. Der Weg ist zwar nicht wirklich steil, aber es geht permanent nach oben und ich tue mich echt schwer. Die Wanderungen der letzten Tage stecken mir wohl noch in den Knochen.

Als wir am Hickman Bridge Overlook einen Blick von oben auf die Brücke erhaschen, beschließen wir deshalb, dass uns dieser ausreicht, und wir den anschließenden Abstecher zum Fuß der Brücke weglassen.

Um die Bridge von hier oben zu sehen, muss man übrigens schon ganz genau hinschauen.

Bis zum Rim Overlook laufen wir aber dennoch weiter — hier werden wir mit spektakulären Ausblicken in alle Richtungen belohnt. Eine kurze Verschnaufpause und dann geht es wieder zurück — wobei der Abstieg schon wieder deutlich besser funktioniert.

Nach insgesamt drei Stunden sind wir wieder am Parkplatz und irgendwie ist jetzt die Luft für heute raus.

Wir halten nochmal kurz am Visitor Center und an diversen Viewpoints, aber so recht will keine Begeisterung mehr aufkommen. Also verlassen wir gegen 16:00 Uhr den Park und fahren jetzt nach Escalante.


Nach Torrey legen wir ordentlich an Höhe zu — die Straße klettert bis auf 9600 Fuß — und wir fahren durch eine faszinierende Landschaft. Immer wieder halten wir an um Fotos zu machen. Hier ein paar Eindrücke von unterwegs:

Kurz vor sechs kommen wir dann in Escalante an und checken bei Catherine im Rainbow Country B&B ein. Auch hier sind wir Wiederholungstäter, weil es uns 2012 in diesem B&B so gut gefallen hat. Und auch hier haben wir diesmal ein anderes Zimmer: nämlich den Rustic Charme Room. Wie der Name schon erahnen lässt, ist es recht rustikal eingerichtet, das Badezimmer liegt über dem Gang. Aber für uns ist es ausreichend — der Charme dieses B&B’s besteht eh nicht in einer luxuriösen Ausstattung, sondern in Catherine’s Gastfreundschaft.

Wir packen aus und springen erstmal unter die Dusche, was dringend not tut. Dann unterhalten wir uns mit Catherine über unser geplantes Programm für morgen. Leider wird es wohl wieder nichts mit dem Zebra Slot Canyon — aufgrund der vielen Regenfälle der letzten Wochen steht zuviel Wasser darin. Aber sie meint, die Chancen für den Peek-a-Boo Canyon und für den Spooky Canyon stünden gar nicht schlecht. Na da brauchen wir ja wenigstens nur für einen halben Tag ein Ersatzprogramm…

Zum Essen gehen wir heute in den Cowboy Blues. Für Andreas gibt es butterzarte BBQ Ribs und für mich ein Ironflat Steak. Dazu teilen wir uns eine geräucherte Forelle als Vorspeise.

Pappsatt und zufrieden sitzen wir später auf der Veranda des B&B, beobachten die Kolibris und plaudern mit den anderen Gästen, bis es gegen 22:00 Uhr Zeit zum Schlafen ist.