USA - Südwesttour

La Plata Badlands, Aztec Ruins

Heute lassen wir es mal etwas ruhiger angehen — schließlich will man ja im Urlaub auch mal ausschlafen. Mir gelingt das Ausschlafen am fünften Urlaubstag immerhin schon bis 4:50 Uhr wink

Drei Stunden später sitzen wir beim Frühstück und starten dann zu einer weiteren Hoodoo-Location: den La Plata Badlands.

Die Anfahrt dahin ist recht kurz und so stehen wir gegen 9:00 Uhr vor diesem Schild:

Auch hier wissen wir aus diversen Berichten im Internet, dass man durch das Tor durchfahren kann, es nur hinterher (selbstverständlich) wieder schließen sollte.

Unsere Hemmschwelle ist also schon deutlich geringer — trotzdem fühlen wir uns nicht hundertprozentig wohl, als wir die Kette und das Tor öffnen und hindurchfahren.

Aber wie bei fast allen Locations bisher sind wir völlig alleine unterwegs — niemand außer uns und den Hoodoos und ab und zu einem Häs’chen, was durch’s Gebüsch hoppelt. Also auch niemand, der uns wegen des geöffneten Tores irgendwelche Fragen stellen kann…

Es geht wieder über diverse Dirt Roads und die meisten Hoodoo Gruppen erreichen wir von der Straße aus in nur wenigen hundert Metern.

Wir sind froh, dass wir heute nicht ganz so viel laufen müssen, um zu den interessanten Stellen zu gelangen, denn die Sonne gibt wieder alles: bis zum Mittag klettert das Thermometer wieder auf 36°C.

Bei einem der ersten Stopps entdecken wir u.A. diese Riesen-Hoodoos. Das Bild mit dem Größenvergleich macht die Dimensionen recht gut deutlich.

Immer wieder halten wir an und entdecken neue bizarre Felsformationen — es scheint kein Ende abzusehen. Man könnte hier wahrscheinlich gut einen ganzen Tag zubringen.

Irgendwann kommen wir an eine Stelle, wo jede Menge Patronenhülsen und Glasscherben herumliegen.

Und als wir uns etwas genauer umschauen, sehen wir sogar Einschusslöcher in den Hoodoos eek

Und wir fragen uns, was für Vollpfosten es eigentlich auf dieser Welt gibt crazy

Nur wenig später stoßen wir dann auf ein ernsthaftes Hindernis für unser Auto. Christi bezeichnet uns zwar als „Dirt-Road-Weicheier“ — aber an dieser Stelle kehren wir lieber um:

Auf dem Foto wirkt die Straße zwar gar nicht mal so steil — aber sie ist es tatsächlich. Und wir haben keine Lust, an unserem Mietwagen einen größeren Schaden zu verursachen — das ist den Spaß nicht wert.

Nach 2.5 Stunden verlassen wir das Gebiet wieder, verschließen das Tor sorgfältig und machen uns auf zum nächsten Tagesziel: den Aztec Ruins.


Die Aztec Ruins sind eine recht gut erhaltene Pueblo-Siedlung aus dem 11. Jahrhundert, die allerdings bei der Namensgebung etwas beschummelt wurden: Azteken haben hier nämlich niemals gelebt — da waren die frühen Siedler, die auch der Stadt ihren Namen gaben, wohl irgendwie auf dem Holzweg.

Bevor wir uns die Ruinen anschauen, machen wir im benachbarten Park noch ein ausgedehntes Picknick — die schönen schattigen Plätze laden geradezu dazu ein — außerdem muss Andreas noch dringend einen Geo-Cache heben, der hier irgendwo versteckt ist wink

Anschließend laufen wir dann den Rundweg durch die Ruinen. Außer nackten Mauern ist leider recht wenig zu sehen, aber anhand der Broschüre, die wir im Visitor Center bekommen haben, kann man sich schon ein klein wenig vorstellen, wie die Menschen hier früher gelebt haben.

Offensichtlich sind sie auch deutlich kleiner gewesen damals — das lassen zumindest die niedrigen Durchgänge vermuten…

Das Highlight der Anlage ist die große original rekonstruierte Kiva — ein in der Pueblo-Kultur typischer Zeremonien- und Versammlungsraum.

Im Anschluss an den Rundgang sehen wir uns im Visitor Center noch den Dokumentarfilm an und erfahren interessante Hintergründe — z.B. dass die Menschen um 1300 herum Aztec wegen einer lang anhaltenden Dürre verließen.

Wir stöbern noch kurz durch das Museum und das Visitor Center und fahren dann nach Farmington zurück.


Es ist erst früher Nachmittag und ziemlich heiß. Wir haben keine große Lust mehr noch etwas zu unternehmen und so gehen wir für eine Runde in die Shopping Mall — Andreas braucht eine neue Hose, da er seine gestern in den Bistis zerfetzt hat.

Wir schlendern eine Weile herum, werden fündig und essen auch gleich im Food Court, wo es Orange Chicken für mich und Pizza für die beiden Herren gibt.

Gegen 16:30 Uhr sind wir wieder zurück im Hotel. Inzwischen haben sich dunkle Wolken zusammen gezogen und ab und zu zuckt ein Blitz am Horizont.

Eigentlich wollten wir ja jetzt noch eine ausgedehnte Poolrunde einlegen aber so geht Andreas lieber noch etwas cachen, bevor das Unwetter losbricht. Christi und ich dagegen bleiben im Hotel und betreiben etwas „Augenpflege“.

Das Unwetter bleibt aus — lediglich ein paar einzelne Tropfen kommen herunter und so laufen Andreas und ich am Abend noch für ein Stündchen am Riverside Trail entlang — ein sehr schöner, wohl ziemlich neu angelegter Weg entlang des Animas River.

Wir schauen noch etwas Olympiade im Fernsehen und gegen 22:00 Uhr knipsen wir dann das Licht aus.