USA - Südwesttour

Lower Calf Creek, Moqui Hill

Andreas hat unter den anderen Gästen im B&B einen Gleichgesinnten gefunden, mit dem er sich für 6:00 Uhr zum Joggen und Geo-Cachen verabredet hat. Das gibt Christi und mir Gelegenheit, noch zwei Mützen voll Schlaf zu nehmen und um 8:30 Uhr sitzen wir dann alle beim Frühstück.

Wir plaudern ganz nett mit Catherine und den anderen Gästen, so dass es ziemlich spät wird, bis wir loskommen. Aber wir sind heute nicht in Eile: wir haben nur eine Halbtagestour geplant: die Wanderung zu den Lower Creek Falls.

Um 10:00 Uhr sind wir am Trailhead und entgegen unseren Befürchtungen ist der Parkplatz doch noch ziemlich leer. Wir schnüren unsere Wanderschuhe und machen uns auf den 9 Kilometer langen Round Trail.

Der Weg gefällt uns sehr gut: er führt durch den Calf Creek immer am Fluss entlang, das Wasser plätschert, die Vögel zwitschern und alles ist so grün, dass man — abgesehen von der Wärme — kaum noch glauben kann, dass man in der Wüste ist.

Nach 90 Minuten kommen wir am Ende des Creeks an. Hier stürzt das Wasser über zwei Treppen rund 40 Meter in einen kleinen See herab. Der Wasserfall ist wunderschön anzuschauen und der Pool läd zum Baden ein, obwohl das Wasser eiskalt ist.

Wir bleiben eine halbe Stunde hocken, picknicken und beobachteten Kinder und Jugendliche beim Plantschen, bevor wir uns wieder auf den Rückweg machen.


Wieder am Parkplatz angekommen, sist der Tag noch zu jung um schon in’s Hotel zurückzufahren und so beschließen wir, noch einen Abstecher zum Moqui Hill zu machen.

Mit den GPS Koordinaten aus dem Internet finden wir den Trailhead recht schnell und marschieren los. Wir laufen über ein Feld, auf dem schon recht viele der Moquis herumliegen — direkt auf den Hügel zu, an dem sie zu Hunderten vorhanden sein sollen.

Die murmelförmigen, eisenhaltigen Steine sind nach den Moqui-Indianern benannt, die früher dieses Gebiet besiedelten und die Steine u.A. als Wurfgeschoss und Spielzeug verwendeten. Laut Mythologie sollen sie ihren Besitzer vor allem Bösen schützen und vor falschen Freunden bewahren.

Wir sind etwa auf dem halben Weg zum Hügel, als sich der Himmel bedrohlich verdunkelt und Blitze am Horizont zucken.

Um nicht im Unwetter festzustecken, entscheiden wir uns besser zum Umkehren — die Moquis sind auch morgen noch da…

Kaum sitzen wir im Auto, erleben wir den ersten richtigen Regen im Wüsten-Monsun und bekommen auf der Rückfahrt nach Escalante eine kostenlose Autowäsche giggle

Wir kaufen in der Escalante Grocery das Nötigste ein und sind gegen 16:30 Uhr zurück im B&B.

Der Regen hat mittlerweile schon wieder aufgehört und so sitzen wir Buch lesend und Kolibris beobachtend noch eine Stunde auf der Terrasse, bis wir dann zum Essen in die Circle D Eatery gehen, die uns von den Inn Keepern empfohlen wird.


Zurück im B&B plaudern wir noch mit Catherine und erzählen, dass wir morgen in den Zebra Slot Canyon wollen. Sie rät uns allerdings stark davon ab — es gab wohl vor kurzem eine Flash Flood und das Wasser steht im Canyon so hoch, dass wir keine Freude haben würden.

Wir überlegen also eine Weile und lassen uns von Catherine über Alternativen beraten — letztlich entscheiden wir uns für den Sunrise Arch als Ziel für morgen Vormittag.

Ein weiteres Billard-Match und unsere Urlaubslektüre beenden den heutigen Tag.