USA / Kanada - Ostküste

Finger Lakes - Watkins Glen State Park

Die Nacht war ziemlich laut — keine Ahnung, wer da so herumgepoltert hat. Aber offensichtlich waren die Bordsteine doch noch nicht ganz so hoch geklappt, wie wir gestern dachten.

Wir schlafen dementsprechend lange und frühstücken im örtlichen Crooked Lake Ice Cream Parlor preiswert und gut.

Das Programm für heute haben wir kurzfristig recht stark zusammen gestrichen — wir brauchen mal einen Ruhetag. Einziges Ziel für heute ist deshalb der Watkins Glen State Park an der Südspitze des Seneca Lake.

Auf der Fahrt dorthin bewundern wir mal wieder die Fantasie und Vielseitigkeit, mit der die Amerikaner ihren Patriotismus und ihre Flagge zur Schau stellen. Wir haben im Übrigen sogar im Schrank unseres Hotelzimmers eine Flagge entdeckt…


Im Watkins Glen State Park wandern wir auf dem Gorge Trail etwa zwei Meilen entlang der Schlucht und kommen an unzähligen Kaskaden und Wasserfällen vorbei. Der Trail führt über einige Brücken, viele Stufen und teilweise sogar hinter den Wasserfällen entlang. Man wird also auf jeden Fall nass!

Uns gefällt dieser wildromantische Canyon sehr gut und wir schießen wieder jede Menge Fotos:

Auf dem Rückweg entscheiden wir uns für den Indian Trail, der oben am Rim entlangführt. Dieser erweist sich aber leider als relativ unspektakulär — es gibt unterwegs nur einen einzigen Viewpoint mit Sicht auf den Creek.

Wir machen deshalb oben noch einen kurzen Abstecher über den Friedhof und betreiben etwas Ahnenforschung wink


Gegen 14:00 Uhr sind wir wieder am Parklatz und machen uns auf den Rückweg. Wir fahren am Ufer des Seneca Lakes entlang und kommen an unzähligen Weinbergen und Weinkellereien vorbei — die Finger Lakes Region ist ja das zweitgrößte Weinanbaugebiet in den USA.

In der Glenora Winery machen wir halt und nehmen an einer Führung und an einer Weinverkostung teil. Wir erfahren dabei allerlei Interessantes rund um die Weinproduktion und können einige der hiesigen Weine probieren. Für die Verkostung wird allerdings die Altersgrenze streng geprüft: im Zweifelsfall muss man seinen Ausweis vorzeigen und Christi darf statt Wein nur den — ebenfalls leckeren — Käse probieren.

Etwas von dem Käse nehmen wir später mit, kaufen in der nächsten Bäckerei Brot und picknicken am Keuca Lake.


Wieder zurück in Hammondsport machen Andreas und ich noch einen kleinen Stadtbummel, wozu Christi aber nicht wirklich Lust hat und lieber mit dem Macbook im Zimmer bleibt…

Wir stellen indes fest, dass Hammondsport wirklich ein hübsches Städtchen ist — mit vielen netten kleinen Häuschen und irgendwie überhaupt nicht touristisch. Wir finden sogar ein altes Opernhaus — Zeuge von besseren Zeiten: Früher war Hammondsport scheinbar ein Zentrum der amerikanischen Luftfahrtindustrie. Heute ist es ein 1000-Seelen-Dorf mit einem hübschen Kern und immerhin vier Kirchen!

Nach einer halben Stunde ist unser Rundgang beendet — mehr gibt es einfach nicht zu sehen — und wir gehen nochmals zum Strand. Auf einem Bootssteg lassen wir die Beine im Keuka Lake baumeln, beobachten Angler und Wasserskifahrer und genießen einfach nur die Ruhe.

Zum Essen gehen wir wieder in’s Hausrestaurant — gestern war es einfach zu lecker… Christi kann Andreas dazu überreden, die Chicken Wings „Nuclear“ zu probieren. Die Kellnerin warnt ihn zwar noch ausdrücklich, dass diese etwa fünfmal so scharf wären, wie die gestrigen „milden“ — aber er will es jetzt unbedingt wissen.

Da fällt mir nur eines zu ein: Wer nicht hören will, muss fühlen nuts