USA / Kanada - Ostküste

Nördliche Adirondacks

Um 6:15 Uhr klingelt der Wecker und wir trauen unseren Augen nicht, als Christi sofort aufspringt. Aber auch gut — dann kommen wir zur Abwechslung mal wieder früh los. Wir packen, frühstücken im Hotel, checken aus und sitzen um 8:30 Uhr im Auto — so früh wie lange nicht.

Bevor wir jedoch Montréal verlassen, fahren wir noch zum Mont-Royal — mit 232 Metern Höhe das Wahrzeichen der Stadt. Man kann ja schlecht von hier wegfahren, ohne den Hausberg erklommen zu haben…

Am Parklatz in der Voie Camilien-Houde lassen wir das Auto stehen und laufen den Rundweg zum Chalet du Mont-Royal. Von hier hat man eine tolle Aussicht über Montréal. Bei klarem Wetter soll man bis zu den Adirondacks — unserem nächsten Reiseziel — sehen können, heute ist es aber leider ziemlich diesig.


Wir verlassen Montréal und vorerst auch wieder Kanada. Um 10:45 Uhr passieren wir die Grenze. Wir müssen nur kurz warten — etwa fünf Autos stehen vor uns in der Schlange und es geht recht schnell. Als wir dran sind, will der Officer nur wissen, was der Grund unserer Einreise ist und wann wir wieder heimfliegen — und das war’s auch schon: wir sind wieder im Empire State.

Gegen Mittag machen wir unseren ersten Zwischenstopp bei der Ausable Chasm. Hier zwängt sich der Ausable River durch eine spektakuläre, teilweise bis zu 60 Meter tiefe Klamm und wir laufen den zwei Meilen langen Trail entlang des Rim.

Man kann Teile der Schlucht auch mit Rafting Booten oder Tubes befahren — allerdings erscheint uns das nach unserer Rafting Tour im Baxter Park als eher zweifelhaftes Vergnügen. Die Boote, die wir hier beobachten, vermitteln eher den Eindruck einer Kaffeefahrt.

Nach einer kleinen Stärkung fahren wir weiter entlang des Ausable River in einer wunderschönen Landschaft. Andreas bekommt plötzlich einen Müdigkeitsanfall und mag nicht mehr weiterfahren. Da wir den Mietwagen nur für einen Fahrer gebucht haben, kann ich nicht übernehmen und so halten wir an einem der vielen Picknickplätze am Fluss, damit Andreas ein Nickerchen halten kann.


Schon bald kommen wir auf der Weiterfahrt in die Adirondacks. Dieses Waldgebirge mit seinen zahlreichen Seen und Flussläufen ist ein wahres Outdoor-Paradies.

In den Whiteface Mountains sind sogar schon die ersten Anzeichen der beginnenden Laubfärbung zu sehen — im Indian Summer muss es hier auch wunderschön sein.

In Lake Placid machen wir unseren nächsten Halt: Wir schauen die klotzigen Olympiabauten an — das Olympic Center, in dem 1932 die Eröffnungs- und Schlussfeier der Winterolympiade stattgefunden hat, dient heute als Eisstadion. Bei der Größe eigentlich kaum vorstellbar. Wir bummeln durch die Main Street und nehmen dort noch einen kleinen Snack zu uns.


Auf unserer weiteren Fahrt durch die Adirondacks kommen wir an wunderschönen Seen vorbei — soviele, dass wir aufhören zu zählen. Und jeder ist irgendwie einzigartig. Während es z. B. am Long Lake romantische Sandstrände gibt, scheint der Tupper Lake ein wahres Anglerparadies zu sein.


Gegen 19:30 Uhr kommen wir in Old Forge an und checken im Country Club Motel für die nächsten drei Tage ein.

Ein einfaches Motel ohne Frühstück, aber preiswert, sauber und ausreichend. Lediglich die Zimmer sind wirklich seeehr klein geraten.

Wir packen aus, sitzen noch eine Weile auf der Terrasse und schmieden Pläne für morgen.