USA / Kanada - Ostküste

Fahrt nach Québec

Auch heute beginnt der Tag recht früh, da wir eine längere Fahrt vor uns haben. Wir packen unsere Taschen und starten mit einem deftigen Frühstück — bestehend aus Eiern Benedikt, Bratkartoffeln und Speck — was so reichlich ist, dass es wahrscheinlich den ganzen Tag vorhalten wird.

Um 9:00 Uhr sind wir startklar und sagen Milinocket Ade. Da das Wetter heute ziemlich gut aussieht, haben wir kurzfristig etwas umdisponiert und beschlossen, uns doch noch etwas vom Baxter State Park anzuschauen. Wir haben unser Hotel in Québec ja bereits gebucht — von daher ist es egal, ob wir erst spät am Abend ankommen.

Wir fahren also zum Daisey Pond Campground, lassen dort unser Auto stehen und wandern zu den Little & Big Niagara Falls. Der State Park ist ziemlich unerschlossen — kein Vergleich mit Yellowstone & Co. Eine einzige unbefestigte Straße führt durch den gesamten Park und man trifft unterwegs kaum eine Menschenseele.

Wir wandern also 2,5 Meilen auf dem Apalachian Trail entlang — immerhin ein Promille des gesamten Trails, der sich über 2173 Meilen von Georgia bis zum Mt. Katahdin erstreckt. Nicht wirklich viel — aber man muss ja mal klein anfangenwink.

Gegen 12:00 Uhr verlassen wir den Park wieder und fahren los in Richtung Kanada. Wir fahren auf der Golden Road entlang des Penobscot River — was so ziemlich genau unserer Raftingstrecke von gestern entspricht.

Die Straße wird im späteren Verlauf teilweise recht abenteuerlich — die Ausweichmanöver, um den vielen Schlaglöchern zu entgehen, wecken Erinnerungen an alte DDR-Zeiten und uns wird langsam klar, warum unser Navi für 100 km über drei Stunden veranschlagt hat.

Landschaftlich ist die Strecke aber sehr schön und wenn man es nicht besonders eilig hat, und vielleicht noch einen etwas robusteren fahrbaren Untersatz hat, ist sie wirklich empfehlenswert — man kommt durch dichte Wälder, vorbei an vielen kleinen Seen und wenn man Glück hat, sieht man evtl. auch mal einen Elch (wir haben allerdings hier nur Rebhühner getroffen)

Bei Greenville kommen wir wieder auf eine geteerte Straße und fahren bis zur kanadischen Grenze entlang des Moosehead-Lake. Dieser See hat seinen Namen eigentlich hauptsächlich wegen seiner Form, die einem Elchkopf ähnelt, aber es stehen auch etliche „Moose Xing“ Schilder am Straßenrand und tatsächlich haben wir Glück:

Wir sehen auf dieser Strecke zuerst eine Elchkuh mit Jungem und später sogar noch einen Elchbullen.

Leider sind diese nach dem Anhalten immer recht schnell verschwunden, so dass nur ein einziges, recht missglücktes Foto zustande kommt:


Kurz vor der kanadischen Grenze machen wir noch ein kurzes Picknick und gegen 16:30 Uhr passieren wir dann die Grenzkontrolle, die recht unproblematisch ist:

Ein paar Fragen nach dem Woher und Wohin und ob wir Schusswaffen mitführen rolleyes.

In Kanada gefällt es uns auf Anhieb sehr gut: viele kleine Orte mit hübschen Häusern und Kirchen, eingebettet in die wunderschöne Landschaft.

Einziger Nachteil: Es scheint plötzlich nur noch Französisch zu geben, obwohl das Land ja offiziell zweisprachig ist. Das merkt man aber zumindest den Straßenschildern nicht an. Dafür fahren wir jetzt wieder km/h statt Meilen und tanken wieder Liter statt Gallonen — und wenn ich meine kümmerlichen Französisch-Kenntnisse wieder hervorkrame, werden wir die nächsten sechs Tage schon halbwegs klar kommen…

Kurz vor Québec schauen wir uns noch die Wasserfälle im Parc des Chutes de La Chautièrre an. Es sind die höchsten und bekanntesten Fälle des Chautièrre River, der hier 35 Meter in die Tiefe stürzt.

Auf der Fahrt zu unserem Hotel kommen wir dann durch Vieux-Québec. Die Altstadt gefällt uns beim Durchfahren super und wir freuen uns schon riesig darauf, diese morgen zu erkunden. Für heute ist es aber schon zu spät — wir checken gegen 20:00 Uhr in unserem Hotel Ambassadeur ein, was leicht außerhalb in Québec Beauport liegt.

Das Hotel ist recht preiswert und im Großen und Ganzen auch ok — leider nicht ganz so sauber wie es sein sollte, aber Andreas meint, „für französische Verhältnisse“ sei es super.

Als wir das Auto mal wieder komplett entrümpelt und alles auf’s Zimmer gebracht haben, gehen wir in der Nähe des Hotels noch eine Pizza essen und das war’s dann auch schon für heute. Gute Nacht wave