USA / Kanada - Ostküste

White Water Rafting im Penobscot River

Der Wecker klingelt um 6:00 Uhr, denn wir haben einen frühen Termin bei Three Rivers Fun. Wir haben eine Ganztages-Rafting-Tour gebucht und müssen um 7:30 Uhr beim Einchecken sein. Da es in unserem B&B erst ab 8:00 Uhr Frühstück gibt, bekommen wir stattdessen ein Lunchpaket mit Muffins, Obst und Getränken und kochen uns im Zimmer noch einen schnellen Kaffee.

Beim Einchecken zum Rafting müssen wir dann mal wieder eine Erklärung unterschreiben, dass wir uns der Risiken bewusst sind, die schwere Verletzungen und im Extremfall sogar den Tod einschließen können und dass wir auf sämtliche Regress-Ansprüche verzichten. Für den Ernstfall ist ein Ansprechpartner zu benennen, der benachrichtigt werden kann. Das ist zwar im Prinzip alles nur Routine — aber irgendwie wird einem dabei doch immer wieder etwas mulmig…

Es folgen die Sicherheitsbelehrungen, bei denen der Guide nochmals ausdrücklich darauf hinweist, dass es sich hier nicht um ein Soft-Adventure handelt, sondern um eine Rafting-Tour der Kategorie V — eine der höchsten Stufen überhaupt. Er erklärt uns, wie man sich beim Über-Bord-Gehen verhalten soll, wenn man unter das Boot gerät oder nicht zum Boot zurück schwimmen kann. Auch das ist natürlich nur Routine und er muss das einfach ansprechen, auch wenn der Fall unwahrscheinlich ist. Trotzdem ist das nicht gerade beruhigend scared.

Wir fahren mit dem Bus ca. 30 Minuten bis zur Einsatzstelle und dann geht es los.

Gleich zu Beginn kommt ein ziemlich schwieriges Stück und bereits nach fünf Minuten geht der erste Mann in unserem Boot über Bord. Na, das kann ja heiter werden… Aber es ist alles gut — wir ziehen ihn wieder zurück in’s Boot, folgen brav den Anweisungen unseres Guide’s und werden mit der Zeit ein immer besser eingespieltes Team.

Wir passieren leichte Abschnitte mit sanften Wellen und Stromschnellen, aber auch schäumende Walzen, Rampen und hohe Wellen, die den Adrenalinspiegel hochschnellen lassen. Immer wieder wechselt die Herausforderung: Wo eben noch ein reißender Fluss und tobendes Wildwasser mit unserem Boot gespielt haben, liegt im nächsten Moment ein herrlich ruhiges Flussbett in einer wunderschönen Landschaft vor uns.

Nach 2,5 Stunden Spaß pur ist erstmal Mittagspause. Wir ziehen das Boot an’s Ufer und es gibt Lunch: ein traditionelles Barbecue mit gegrillten Steaks, Burgern und Salaten, was richtig lecker ist.

Anschließend geht es weiter zur Nachmittagsrunde. Wir genießen die Adrenalinschübe — wie auch die tollen Ausblicke auf den Mt. Katahdin in den ruhigeren Phasen. Wir sehen unterwegs Seeadler — aber leider keine Elche, obwohl das Gelände wirklich sehr „moosig“ ist. Das Wetter ist perfekt zum Raften — ein guter Sonne-Wolken-Mix — und die Wassertemperaturen sind sehr angenehm. Alles in allem also wirklich ein tolles Erlebnis und die Zeit vergeht wie im Flug.

Gegen 16:00 Uhr sind wir wieder am Ausgangspunkt zurück und eine Stunde später im Hotel. Wir entspannen ein wenig, bummeln noch eine Runde durch die Metropole Millinocket und gehen abends im Appalachian Trail Café Essen. Dort war es gestern ganz ok und die Auswahl an Restaurants hier ist nicht wirklich groß…

Dies war unser letzter Tag in Maine — morgen geht es weiter nach Kanada.