USA / Kanada - Ostküste

Camden / Rockland, Lobster-Festival

Wir werden vom Regen geweckt, der über uns auf’s Dach trommelt. Ein Blick auf die Uhr signalisiert jedoch, dass es zum Aufstehen noch viel zu früh ist — also drehen wir uns nochmal um und hoffen, dass der Regen inzwischen nachlässt.

Als wir dann zum Frühstück gehen, hat es auch tatsächlich aufgehört — zumindest glauben wir das zu diesem Zeitpunkt noch. Der Himmel ist zwar vollständig bewölkt, aber es ist trocken und wir hoffen, dass es evtl. später noch etwas aufklart.

Wir lassen uns also von der Laune des schottischen Küchenchefs inspirieren, die der des letzten in keinster Weise nachsteht, und genießen ein fantastisches Frühstück.

Als wir dann aber aufbrechen wollen, zeigt sich, dass die Trockenperiode leider nur von kurzer Dauer war. Es regnet wieder und der Himmel ist mittlerweile eine einzige dunkelgraue Masse ohne jegliche Kontur. Es hat sich so richtig eingeregnet und es sieht auch nicht so aus, als ob sich daran in den nächsten Stunden etwas ändern wird.

Nichtsdestotrotz packen wir unsere Regenjacken ein und fahren in’s benachbarte Rockland. Hier findet zur Zeit das alljährliche Lobster-Festival statt, bei dem sich alles um die Delikatesse aus den Fluten dreht. Zahllose Imbissbuden locken am Hafen mit frischem Hummer direkt aus dem Kessel. Das Festival wird seit über 60 Jahren abgehalten — es soll Maine’s Verbundenheit zum Meer und zur Fischerei bekunden. Zahlreiche Attraktionen werden angeboten — jedoch ist der Andrang heute aufgrund des Dauerregens eher begrenzt.

Nach 90 Minuten haben wir das Meiste gesehen, sind völlig durchgeweicht und fahren erstmal wieder zurück zum Hotel. Wir parken das Auto, ziehen trockene Sachen an und bummeln anschließend durch die Main Street von Camden, um ein paar Mitbringsel zu erstehen und ab und zu einen Fuß in’s Trockene setzen zu können. Im Bayview Landing lunchen wir bei Lobster Spring Rolls und Fisch Taccos, was sehr lecker ist — aber am Wetter leider nichts ändert.

Nun gut — dann eben wieder zurück in’s Hotel, was ja zum Glück recht komfortabel ist und eine große überdachte Terrasse mit bequemen Schaukelstühlen hat. Die Bücher, die wir mitgenommen haben, wollen schließlich auch mal gelesen werden und Andreas will seine neu erstandene Outdoor-Jacke in der Zwischenzeit beim Geo-Caching testen.

Gegen Abend hört es irgendwann auf zu regnen und wir gehen am Hafen noch etwas essen. Wir haben den Lobster noch nicht über, und da wir ihn wohl nirgends so fangfrisch wie hier bekommen, brauchen wir eigentlich gar keine Speisekarte…

Ich habe im Vorfeld der Reise mal irgendwo gelesen: „Wenn es in Maine regnet, warte einfach einen Tag“. Mit der Hoffnung, dass da etwas Wahres dran ist, gehen wir für heute schlafen.