Südafrika

Monkeyland, Birds of Eden, Robberg Nature Reserve

Frühmorgens um 5:00 Uhr trommelt wieder der Regen auf’s Dach — aber da gestern Schlafen dagegen geholfen hat, versuchen wir das heute noch einmal. Und siehe da — es funktioniert: als wir drei Stunden später zum Frühstück gehen, ist es schon wieder recht trocken.

Ein letztes Mal sitzen wir mit unserer Truppe zusammen, es werden Adressen ausgetauscht und schließlich müssen wir uns voneinander verabschieden. Es war wirklich eine sehr nette und unterhaltsame Runde, mit der die letzten drei Tage viel Spaß gemacht haben.

Wir checken aus — eine Führung durch die Farm, in der Farne gezüchtet und in die ganze Welt exportiert werden, wird uns leider nicht angeboten. Früher hat das offenbar noch zum Programm des Dolphin Trail dazugehört.

Stattdessen werden wir direkt nach dem Frühstück mit einen Jeep über den Storms River Pass zurück zum Ausgangspunkt unserer Wanderung gefahren, wo unsere Autos auf uns warten.

Wir laden unser Gepäck um und machen uns gegen 11:00 Uhr auf in Richtung Knysna, wo wir heute übernachten werden.

Unterwegs sehen wir eine größere Pavianfamilie am Straßenrand:

Das ist genau die richtige Einstimmung für unseren ersten Zwischenstopp im Monkeyland und Birds of Eden.

Wir buchen eine Combo-Tour für beide Parks und beginnen im Monkeyland. Hier bekommen wir eine Führung durch die Anlage, in der auf ca. 12 Hektar die verschiedensten Affen, Lemuren und Primaten friedlich zusammenleben.

Fast alle Affen hier kommen aus der Gefangenschaft — entweder wurden sie von Menschen als Haustier gehalten und dann nicht mehr gewollt, teilweise kommen sie aus einem Zirkus oder sie wurden vom Zoll als Schmuggelware beschlagnahmt.

Auf jeden Fall hat jeder Affe hier sein ganz eigenes Schicksal und es ist wohl nicht ganz einfach ihnen beizubringen, in ihrem natürlichen Lebensraum als Affen zu leben. Manche Affen müssen zum Dehumanisieren bis zu einem Jahr in „Eingliederungskäfigen“ gehalten werden, bevor sie in das allgemeine Schutzgebiet entlassen werden können.

Wir sehen auf unserem Rundgang viele der Tiere und bekommen von unserem deutschsprachigen Guide viele interessante Erklärungen dazu:

Kapuzineräffchen:

Diese sind sehr schlau und frech. Sie werden sehr gerne als Haustiere gehalten, aber meist „abgegeben“, bevor sie fünf Jahre alt sind, da sie dann geschlechtsreif werden und wohl ein sehr aggressives Paarungsverhalten haben.

Die ältereren Kapuzineraffen haben den typischen eingerollten Greifschwanz, mit dem sie z.B. auch Futter transportieren können.

Meerkatzen:

Diese tragen ihre Babys immer auf dem Bauch. In ihrer Nähe sollte man Taschen und Rucksäcke gut verschlossen und die Kamera fest im Griff haben, da sie sehr „besitzergreifend“ sind. Sogar Brillen wurden hier wohl in den letzten Wochen schon öfters stibitzt wink

Gelbe Totenkopfäffchen:

Sie sind immer in größeren Gruppen mit bis zu 500 Tieren unterwegs und sehr sozial. Sie helfen sich immer gegenseitig und werden auch die „Piranhas des Waldes“ genannt.

Kattas:

Diese aus Madagaskar stammenden Affen halten ihren Schwanz immer steil nach oben. Er ist für sie ein eindeutiges Erkennungsmerkmal und wird auch bei gegenseitige Kämpfen benutzt.

Die Klammeraffen haben nur 4 Finger und dafür einen Greifschwanz:

Brüllaffen:

Dies sind die lautesten Landsäugetiere der Welt. Die Männchen sind immer schwarz, die Weibchen sind immer hell.


Nach dem Rundgang bei den Affen gehen wir noch in den Nachbarpark — den Birds of Eden.

In dieser größten Freiflug-Vogelvoliere der Welt wurde auf einer Fläche von über zwei Hektar ein riesiges Netz über ein Tal mit kleinem Flußlauf und einheimischem Wald gespannt und man kann über mehrere Ebenen auf Rampen und Hängebrücken den Urwald in diesem riesigen „Vogelkäfig“ durchwandern und die verschiedensten Vogelarten in ihrem jeweiligen Lebensumfeld beobachten.


Nach insgesamt 2.5 Stunden in den beiden Parks fahren wir weiter und machen unseren nächsten Zwischenstopp im Robberg Nature Reserve, wo wir von den drei möglichen Rundwegen den mittleren in Angriff nehmen.

Auf der nördlichen Seite der Halbinsel hat man eine fantastische Aussicht über die Plettenberg Bucht auf den unberührten Naturstrand.

Die südliche Seite und auch die kleine vorgelagerte Insel bieten dagegen fantastische Ausblicke auf die felsige Küstenlandschaft mit ihren schroffen Einbuchtungen und Felsformationen.

Unterwegs können wir auch eine große Seebärenkolonie entdecken, die die geschützte Lage auf der Buchtseite von Robberg für sich zu nutzen weiß.

In den kleinen Felsenpools lassen die Seebären ihre Jungen spielen, und es ist wunderschön ihnen dabei zuzuschauen.

Auf dem Rückweg kommen wir dann wieder an traumhaften unberührten Sandstränden vorbei:


Nach zwei Stunden sind wir wieder am Ausgangspunkt zurück und fahren nun noch das letzte Stück bis nach Knysna, wo wir gegen 17:30 Uhr im South Villa Guesthouse — unserer Unterkunft für die nächsten beiden Tage — einchecken.

Wir werden von Marina und Chris sehr nett und herzlich empfangen und unser Zimmer gefällt uns auch sehr gut. Alles ist geschmackvoll eingerichtet, top sauber und es ist alles da, was man braucht.

Marina bietet uns an, unsere Wäsche waschen zu lassen, was wir natürlich sehr gerne annehmen, da sich nach 10 Tagen doch schon einiges angesammelt hat.

Wir packen unsere Sachen aus und genießen dann auf dem großen Balkon einfach nur eine Weile die wunderschöne Aussicht auf die Knysna Lagoon.

Später fahren wir mit dem Taxi zu Pembreys, wo uns Marina einen Tisch für’s Dinner reserviert hat. Die Atmosphäre dort gefällt uns sehr gut — im Kamin lodert ein Feuer und das Menü wird auf großen Schiefertafeln präsentiert — und das Essen ist ausgezeichnet. Andreas probiert den Springbock und ich nehme eine Lammkeule, die so butterzart ist, dass man das Fleisch mit der Zunge zerdrücken kann. Dazu ein schöner Rotwein und der Abend ist perfekt!

Der Rücktransport mit dem sehr preiswerten Taxi klappt auch super, und so sind wir um 21:30 Uhr wieder im B&B, wo wir dann recht bald das Licht ausknipsen.