Kurzurlaub Madeira

Auf den höchsten Berg Madeiras - den Pico Ruivo

An unserem letzten Tag auf der Insel haben wir uns ihren höchsten Berg vorgenommen — den Pico Ruivo mit immerhin 1862 Metern.

Passenderweise strahlt die Sonne schon beim Aufstehen mit aller Kraft und an der Rezeption sagt man uns, dass heute auch in den höheren Lagen mit sehr gutem Wetter zu rechnen sein wird.

So packen wir also nach dem wie immer sehr guten und reichhaltigen Frühstück unsere Sachen und starten gegen 9:30 Uhr in Richtung Santana. Wir nehmen direkt die Rapida, obwohl das ein kleiner Umweg ist, aber die Erfahrungen der letzten Tage haben gezeigt, dass das doch die schnellere Variante ist und heute müssen wir ja auch rechtzeitig im Hotel zurück sein, um das Auto wieder abzugeben.

Unterwegs kommen wir auch am Flughafen vorbei. Es ist ganz interessant, unter der künstlich verlängerten Landebahn auf Stelzen hindurch zu fahren.

Bis vor wenigen Jahren galt der Anflug auf Madeira als recht gefährlich — Piloten brauchten ein spezielles Training, um hier landen zu dürfen.

Die extrem kurze Landebahn, die sich direkt an einem Steilküstenhang befindet, führte zu mehreren Unfällen — dem letzten im Jahre 1977, als eine Boeing der TAP Portugal nicht mehr zum Stehen gebracht werden konnte und über das Ende der Landebahn auf die Klippen fiel.

Die neue, verlängerte Landebahn wurde im Jahre 2000 eröffnet.

Sie führt jetzt auf einer Brücke von ca. 1000 Metern Länge über eine Bucht und wird von ca. 200 Betonpfeilern gestützt.


Gegen 10:45 Uhr kommen wir am Parkplatz an der Achada do Teixeira an und nehmen von hier aus das Dach der Insel in Angriff.

Dieser Weg zu Madeiras höchstem Gipfel ist die einfache Variante: ein bequemer Pflasterweg macht den Aufstieg relativ leicht. Für anspruchsvolle Wanderer gibt es aber auch noch einen spannenden alternativen Höhenweg, der uns für heute aber zu lang ist.

Als wir loslaufen, haben wir über uns noch blauen Himmel mit vereinzelten weißen Wattebällchen und im Tal hängen ein paar Nebelschwaden. Aber mit uns steigen auch diese Nebelschwaden immer weiter nach oben und innerhalb weniger Minuten sind wir von einer dicken Suppe umgeben.

Die grandiosen Ausblicke, die der Wanderführer verspricht, können wir nur erahnen. Aber wir gehen zielstrebig weiter und vertrauen auf die Sonne, die ganz offensichtlich gegen den Nebel kämpft und schließlich doch noch die Oberhand gewinnt:

Wir können den Gipfel jetzt schon dunstfrei sehen und marschieren geradewegs darauf zu:

Nach dem Passieren der Berghütte, in der man Erfrischungen kaufen kann, erkämpfen wir uns auf einem Stufenweg die letzten 120 Höhenmeter und haben schließlich nach 90 Minuten den höchsten Punkt erreicht. Wir schießen ein Gipfelfoto und genießen das imposante Rundumpanorama. Und hier oben macht sich jetzt sogar die Sonnencreme noch bezahlt…

Auf dem gleichen Weg wandern wir zum Parkplatz zurück, was jetzt immer seicht bergab deutlich leichter vorangeht.

Gegen 13:30 Uhr sind wir von unserer Tour zurück und machen uns wieder auf die Rückfahrt.


Über eine extrem löchrige Straße kommen wir wieder nach Pico das Petras und schließlich zur nordöstlichen Küste. Wir haben noch genügend Zeit und beschließen einen letzten Zwischenstopp in Porto da Cruz einzulegen.

Hier schauen wir uns die noch arbeitende Zuckermühle an, die an die Epoche erinnert, als Porto da Cruz zu den wichtigsten Anbaugebieten für Zuckerrohr gehörte. Heute lebt die Stadt eher vom Weinbau.

Am kleinen Strand Praia da Lagoa lockt eine Terrassenbar mit Blick auf die wilden einsamen Klippen und wir lassen uns zu einem kleinen Päus’chen mit Muscheln und einem Glas Wein nieder.


Dann wird es aber wirklich Zeit für uns, denn wir müssen bis 17:00 Uhr unser Auto im Hotel zurückgegeben haben. Also legen wir das letzte Stück auf der Rapida zurück und sind pünktlich wieder in Funchal.

Wir chillen noch zwei Stunden am Pool, geben unser Auto zurück, schauen uns an, wie sich Italien aus der Fußball WM verabschiedet wink und fahren anschließend noch mal mit dem Hotelbus in die Stadt.

Wir spazieren an der Waterfront entlang und suchen ein nettes Lokal für unseren letzten Abend. Wir finden dieses im Chalet Vicente, wo Andreas die lokale Spezialität Espetada — ein riesiger gegrillter Fleischspieß — probiert. Wir haben diesen Spieß hier schon in verschiedenen Restaurants in sehr unterschiedlicher Qualität und Ausführung gesehen. Manchmal erinnerte er nur an einen besseren Schaschlik — aber hier ist er wirklich sensationell gut. Kann man nur empfehlen!

Zurück zum Hotel gehen wir an der Uferpromenade entlang zu Fuß, können unterwegs in einem Club noch eine Folkloregruppe beim Tanz beobachten und sind gegen 22:00 Uhr wieder im Hotel.