Kurzurlaub Madeira

Ponta do Pargo & Porto Moniz

Für heute haben wir uns den westlichen Teil der Insel vorgenommen, der uns bisher noch fehlt bei unserer Entdeckungstour.

Nach dem wie immer sehr guten und reichhaltigen Frühstück folgt kurz der übliche Wetter-Check an der Rezeption und als uns die Lady am Front-Desk grünes Licht von den Webcams vermeldet, starten wir gegen 9:15 Uhr zu unserem Ausflug.

Heute muss ich mal hinter’s Steuer (wir haben ja eine Vollkaskoversicherung wink) und wir entscheiden uns zur Abwechslung für die schnellere Variante über die Rapida, da sich der Weg entlang der Küstenstraße doch gewaltig zieht und den kennen wir ja nun auch schon. Aber die heutige Anfahrt ist nicht wirklich schön: wir fahren permanent durch Tunnels — einer folgt auf den anderen, mal kürzer mal länger und von schöner Aussicht keine Spur.

Dafür kommen wir schneller voran und können gegen 10:30 Uhr unsere Wanderung in Ponta do Pargo zur Erkundung der westlichen Inselecke starten.

Hierher verirren sich offenbar kaum Touristen — wir sind quasi völlig alleine unterwegs auf der beschaulichen Runde durch die bäuerlich geprägte Region.

Heute ist es auch deutlich kühler — das Thermometer zeigt nur 15 Grad — aber das macht uns gar nichts, denn gleich zu Beginn der Wanderung geht es mächtig bergauf und wir kommen gut in’s Schwitzen. Als wir die Höhenmeter bewältigt haben, stoßen wir auf die Levada Nova, der wir nun in Fließrichtung folgen.

Es ist ziemlich neblig, so dass wir keine besonders schönen Ausblicke haben, aber das stört nicht wirklich, da können wir uns eben mehr auf die schönen Blümchen am Wegesrand konzentrieren:

Der Nebel senkt sich immer tiefer. Zwar versucht auch die Sonne durchzukommen, aber so wirklich hat sie keine Chance gegen die dicke Suppe und so machen wir in Carreta erstmal einen kurzen Abstecher in’s Restaurant, was neben dem Haus gegenüber das einzige im Dorf zu sein scheint.

Ein Bierchen, ein Poncha und madeirisches Knoblauchbrot zur Stärkung, dann geht es weiter.

Wir kommen durch mehrere kleine Weiler, in denen überall viele verlassene Häuser stehen — eine sehr einsame Gegend ist das hier. Nichtsdestotrotz ist sie sehr schön und irgendwann verzieht sich auch der Nebel wieder, so dass wir noch ein paar schöne Ausblicke genießen können.

Und wie verlassen und verfallen ein Dorf auch sonst wirken mag, die wunderschön bepflanzten Wege und Gärten zeugen davon, dass es offenbar doch Bewohner hier gibt:


Gegen 15:45 Uhr sind wir wieder am Auto zurück und da das Wetter mittlerweile wieder deutlich besser ist, beschließen wir noch einen weiteren Abstecher an die Nordküste.

Nach nur kurzer Fahrt kommen wir zum nördlichsten Punkt der Insel: Porto Moniz — ein Ort, der für seine Naturpools berühmt ist, die das Meer hier seit Jahrtausenden in’s Lavagestein der Landzunge nagt.

Schon auf der Anfahrt können wir vom Miradouro da Santinha aus einen tollen Blick auf die Stadt und die Lavabecken erhaschen:

Wir parken unser Auto und streben dann in Richtung Meerespromenade. Hier beobachten wir eine ganze Weile die tobende Brandung und die schäumenden Wellen, die im Kontrast zu den schwarzen Lavabecken einen faszinierenden Anblick bliden.

Wir spazieren an der Uferpromenade entlang, genießen die Sonne und das Meer und landen schließlich im Restaurant Orca, von dem aus man direkt auf das Meeresschwimmbad schauen kann.

Hier essen wir eine Kleinigkeit und erfreuen uns weiterhin an dem Naturschauspiel. Es ist einfach ein grandioser Anblick, wie sich die Atlantikwellen wuchtig an die Küste heranschieben, gegen die Felsen donnern und dann weißen Schaum auf den schwarzen Basaltsteinen hinterlassen.

Überhaupt gefällt uns Porto Moniz ausnehmend gut. Es ist touristisch nicht so überlaufen wie Funchal und hat irgendwie einen ganz eigenen Reiz.


Irgendwann müssen wir uns aber doch losreißen und wieder in Richtung Hotel zurückfahren.

Wir nehmen die Küstenstraße nach São Vincente, diese soll recht abenteuerlich sein. Leider zeigt sich aber, dass sie in unserer Richtung völlig unspektakulär verläuft, da man immer nur durch moderne Tunnel fährt. In der Gegenrichtung hat man dagegen die Möglichkeit, optional die alte Straße zu fahren, die noch einen gewissen Nervenkitzel verspricht. Schade — das haben wir vorher nicht gewusst…

Gegen 19:45 Uhr sind wir schließlich wieder zurück im Hotel. Wir chillen noch eine Weile, lesen etwas und kucken Fußball WM und verschwinden nach einem Absacker an der Hotelbar schließlich in unseren Betten.