Kurzurlaub Madeira

Halbinsel Ponta de São Lourenço

Der Tag beginnt wie der gestrige, nur etwas später — aber schließlich haben wir ja Urlaub und an das Ausschlafen kann man sich recht schnell gewöhnen…

Zum Frühstück warten wieder etliche leckere Meter Büffet auf uns — zum Glück haben wir dabei Unterstützung von den anderen Gästen wink. Heute genehmigen wir uns sogar mal ein Gläschen Sekt dazu, denn auch das ist inklusive…

Wir erkundigen uns an der Rezeption noch nach der heutigen Wetterverteilung und entscheiden uns dann für eine Wanderung auf der Halbinsel Ponta de São Lourenço am östlichsten Ende Madeiras.


Gegen 9:30 Uhr brechen wir auf und wählen heute für die Anfahrt die schnelle Variante über die Autobahn, so dass wir bereits nach einer knappen Stunde am Parkplatz in Baia d’Abra ankommen, wo die ausgeschilderte Wanderung beginnt.

Das Ost-Kap unterscheidet sich völlig vom Rest der Insel: Keine Terrassen und grünen Regenwälder, keine Weinberge oder Bananenplantagen. Stattdessen prägen steppenähnliche Grasfelder die Landschaft, die im Sommer völlig vertrocknet sind. Levadas sind hier nicht zu finden — die Tour gleicht eher einer Gebirgswanderung.

Es geht immer bergauf und bergab. Mal über Stufen, dann wieder über felsige Wege, wo man bei jedem Schritt gut achten geben muss. Es ist recht warm und etwas anstrengend, aber die vielen tollen Ausblicke entschädigen für die Schweißtropfen…

An der Casa do Sardinha, die von Dattelpalmen umringt wie eine Oase aus der Landschaft heraussticht, machen wir eine Picknick-Pause. Dabei haben wir unter Anderem Gesellschaft von sehr frechen kleinen Eidechsen, die sogar versuchen, bis in unseren Rucksack vorzudringen.

Andreas sprintet noch eben den letzten Gipfel hoch, bevor wir uns wieder auf den Rückweg machen.

Nach drei Stunden sind wir schließlich zurück am Auto — etwas erschöpft zwar und einen Sonnenbrand hab ich mir auch zugezogen, aber es war eine sehr schöne Wanderung und auf dem Parkplatz steht mittlerweile ein kleiner Kioskwagen, an dem wir eine eisgekühlte Cola bzw. ein Bier wegzischen — das tut gut…


Gegen 13:30 Uhr machen wir uns wieder auf den Rückweg — diesmal nehmen wir aber nicht die Rapida sondern wir fahren über die Serpentinen und die Küstenstraße.

In Machico — der ältesten Siedlung auf Madeira — machen wir Halt. Hier in der Bucht hissten die Entdecker Zarco und Perestrelo im Jahre 1419 erstmals die portugiesische Flagge.

Wir essen in einem Straßenrestaurant wieder den lokalen Degenfisch — der war gestern einfach so lecker — bummeln noch über den Markt und schauen uns die Stadt an.


Weiter geht es durch die Berge über eine serpentinenreiche Strecke nach Camacha. Dieser Ort soll berühmt sein für die Produktion von Korbwaren — die Kunst des Korbflechtens hat hier offenbar eine lange Tradition. Auch soll es in Camacha oft Folklore Aufführungen geben — der Reiseführer spricht sogar von der „heimlichen Kulturhauptstadt Madeiras“.

Als wir ankommen, finden wir jedoch nur ein verschlafenes Bergdorf vor, in dem der Hund begraben scheint. Nix mit Folklore, nix mit Korbflechtern, denen man bei der Arbeit zuschauen kann und der einzige Laden im Dorf, der laut Reiseführer eine Ausstellung der Korbwaren zeigt, ist geschlossen. Hmmm… wir schieben das mal darauf, dass heute Samstag ist und finden uns damit ab, dass unser Timing wohl einfach ziemlich schlecht war…


Leicht enttäuscht fahren wir weiter und kommen schließlich wieder nach Funchal. Wir parken unser Auto am Hafen und spazieren noch mal an der Marina entlang.

Im Brauhaus gibt’s ein Bierchen für Andreas und eine Pina Colada für mich. Diese ist jedoch soooo schlecht, dass ich sie zurückgehen lasse — etwas, was ich bisher noch nie gemacht habe. Eine neue möchte ich nicht, und so zahlen wir und fahren zurück ins Hotel, wo wir gegen 18:00 Uhr ankommen.

Wir schauen noch etwas Fußball, lesen und entspannen am Pool von der Hitze des Tages.

Das Abendessen fällt schon fast gewohnheitsmäßig aus — keine Ahnung wieso wir hier abends so absolut keinen Hunger haben…

Und hier noch die Blümchen und die Wanderung des Tages: