Städtereise Lissabon

Oriente, Cristus Rei

Heute steht der moderne Teil von Lissabon auf unserem Tagesplan — wir wollen uns u.A. das Expo-Gelände im Stadtteil Oriente anschauen.

Nach dem wieder sehr reichhaltigen Frühstücksbüffet machen wir uns also auf zur Metro-Station. Der öffentliche Nahverkehr ist hier in Lissabon sehr gut organisiert und auch recht preiswert. Wir tun uns zwar erst ein bisschen schwer mit den Fahrscheinautomaten, die nicht so richtig wollen wie wir — aber schließlich klappt es mit ein bisschen Unterstützung von einem Bahnhofsangestellten und wir sind im Besitz einer 10er Karte.

Nur wenig später sitzen wir in der modernen und sehr sauberen Bahn. Kein Vergleich in Punkto Sauberkeit zu dem, was wir hier teilweise in Deutschland schon auf Bahnhöfen erlebt haben!

Gegen 9:30 Uhr kommen wir in Oriente an und sind total erstaunt über das Bild was sich uns bietet und was sich von dem Lissabon, was wir bisher kennengelernt haben, um Welten unterscheidet.

Angefangen mit dem hochmodernen Bahnhof — einem architektonischem Glanzstück — dominieren hier überall Glas und Stahl und helle freundliche Farben. Ein irrer Kontrast zur Altstadt.


Da wir gegen später lange Schlangen am Oceanium erwarten, steuern wir dieses als erstes an. Es hat noch geschlossen als wir ankommen, aber erste Besucher stehen schon an und die Schlange wächst schnell.

Das war also schon mal eine gute Entscheidung — wir müssen nur 10 Minuten warten, bis wir in die faszinierende Unterwasserwelt hineingelassen werden.

Wir sind sehr gespannt — haben wir doch schon viel über dieses traumhafte Meeresparadies gehört — eines der größten Aquarien Europas — in dem 12.000 Tiere darauf warten, entdeckt zu werden.

Und wir sind in der Tat beeindruckt. Das Großaquarium in der Mitte fasst sagenhafte 5.000.000 Liter Salzwasser und beherbergt rund 100 Tierarten — u.a. Barrakudas, Haie, Rochen, Thunfische, Mondfische, Zackenbarsche und Muränen.

Man ist sich nicht immer so sicher, wer hier eigentlich wen betrachtet wink

Neben dem gigantischen zentralen Hauptbecken gibt es noch etliche kleinere Nebenbecken, die durchaus auch interessant und sehenswert sind:


Nach zwei Stunden haben wir dann eigentlich alles gesehen und gehen wieder raus an die frische Luft — nicht dass uns hier am Ende noch Schwimmhäute wachsen…

Wir spazieren an der Marina entlang — hier gibt es einen schönen Weg über die Mole — und schauen uns das Expo-Gelände an. Sehr hübsch und modern alles, aber es wirkt irgendwie etwas verschlafen. Davon war gestern in der Altstadt überhaupt nichts zu spüren — hier geht es deutlich beschaulicher zu.

Und auch die Preise sind massiv günstiger als in der Altstadt, wie wir bei einem kurzen Stopp in einem Restaurant an der Marina feststellen.


Mit der Metro geht es später wieder zurück in die Altstadt. Diesmal fährt uns die Bahn direkt vor der Nase weg — aber das ist nicht weiter schlimm, kommt doch in sechs Minuten bereits die nächste — selbst am Ostersonntag ist die Netzabdeckung hier super thumbsup

Wir fahren mit der grünen Linie bis zur Endstation und steigen dort direkt um auf die Fähre, die uns auf die andere Seite des Tejo nach Cacilhas bringt. Die Tickets des Nahverkehrs funktionieren auch hier — das ist echt praktisch!

Ziel für den Nachmittag ist die auf einem 82 Meter hohen Sockel thronende Jesusstatue Cristo Rei — eines der Wahrzeichen der Stadt. Bevor wir uns aber auf den Fußmarsch dahin machen, gibt es noch eine kleine Stärkung in einem der Fischrestaurants am Hafen.

Der Weg zur Statue zieht sich dann leider ziemlich in die Länge und ist ehrlich gesagt auch nicht besonders attraktiv — die Entscheidung gegen den Bus war definitiv die falsche.

Nichtsdestotrotz ist die marmorne Statue, die diejenige in Rio de Janeiro imitiert, durchaus sehenswert. Und was fast noch besser ist, ist die geniale Aussicht, die man von oben hat, wenn man es denn irgendwann geschafft hat, die zähe Schlange an der Kasse zum Lift hinter sich zu bringen.

Der Panoramablick über der Brücke (das zweite Imitat in direkter Nachbarschaft wink) und auf das Mündungsgebiet des Tejo ist schlichtweg fantastisch.


Für den Rückweg zur Fähre nehmen wir diesmal den Bus — wir sind ja schließlich lernfähig wink — und auf der anderen Flussseite angekommen, gehen wir noch einmal zu unserer Lieblingsstelle am Tejo, wo die Liegestühle direkt am Wasser stehen.

Hier treffen ein paar WhatsApp Nachrichten von einem Arbeitskollegen ein, der auch mit seiner Frau die Osterfeiertage in Lissabon verbringt, und spontan verabreden wir uns mit den beiden zum Abendessen.

Wir wollen keine großen Experimente machen und gehen deshalb nochmals in’s Xapuri, wo wir vorgestern ja total begeistert waren. Auch diesmal ist wieder alles zu unserer vollsten Zufriedenheit und wir verbringen hier mit Harald und Martina einen sehr angenehmen, netten Abend.

Auf dem Heimweg kommen wir am Miradouro São Pedro de Alcântara vorbei, wo wir beim Ausblick auf’s nächtliche Lissabon noch den berühmten Kirschlikör probieren.