Kanada

Little Qualicum Falls PP, MacMillan PP, Pacific Rim NP, Tofino

Als wir heute morgen aus dem Fenster schauen, zeigt sich der Canada Day leider recht trüb und regnerisch und der Himmel ist eine einzige dunkelgraue Masse.

Schade, aber auch nicht zu ändern und wir sind stattdessen froh, dass wir bei unserer Grizzly- und Whale-Watching-Tour an den letzten beiden Tagen so tolles Wetter hatten.

Um 6:30 Uhr sitzen wir beim Frühstück in der Painters Lodge. Das ist im Preis zwar nicht inklusive, aber die Preise sind recht moderat und wir waren vom Dinner gestern Abend recht angetan, so dass wir nicht groß nach Alternativen suchen müssen.

Beim Aus-Checken gibt es dann zunächst ein kleines Missverständnis — man will uns die Nacht in Rechnung stellen, obwohl über die Sailcone Lodge alles abgedeckt ist. Es klärt sich aber schnell auf und so sind wir um 7:15 Uhr on the Road in Richtung Tofino.


Diesmal nehmen wir im Gegensatz zur Herfahrt die Interstate, da die Aussicht bei dem regnerischen Wetter eh nicht besonders ist. Die Kilometer sind so recht schnell erledigt und eine reichliche Stunde später haben wir schon das erste Zwischenziel für heute erreicht: den Little Qualicum Falls Provincial Park.

Highlight des Parks sind die beiden Wasserfälle — die Upper Falls und die Lower Falls — und genau zu denen führt ein netter kleiner Rundweg durch den Wald, den wir in Angriff nehmen.

An den Upper Falls fällt das Wasser des Little Qualicum River 17 Meter in die Tiefe — etwas stromabwärts an den Lower Falls dann noch einmal 5 Meter.

Wir wandern an den Stromschnellen vorbei und genießen von den Brücken aus den Ausblick auf die tosenden Wasserfälle.

Das anfangs noch leicht nieselige Wetter passt dabei perfekt — und als wir nach einer Stunde wieder am Auto angekommen sind, hat es komplett aufgehört zu regnen.


Den nächsten Zwischenstopp erreichen wir nach nur 10 Kilometern an der Cathedral Grove — einem Teil des MacMillan Provincial Park, der für seine riesigen 800 Jahre alten Douglasien bekannt ist.

Hier scheint es deutlich belebter und der Parkplatz ist rappelvoll, als wir ankommen — eigentlich kein Wunder am Canada Day bei einem so beliebten Ausflugsziel. Wir erhaschen den letzten freien Parkplatz, was uns allerdings ein aufgebrachtes Hupen unseres Hintermannes einbringt, da wir dazu über den doppelten Mittelstreifen fahren müssen wink.

Auf beiden Seiten der Straße führt jeweils ein kurzer Trail durch den Märchenwald — der Big Tree Trail und der Old Growth Trail. Wir laufen nacheinander beide ab und sind vom Anblick der Giganten mächtig beeindruckt. Die größten Bäume ragen bis zu 75 Meter in die Höhe und haben einen Umfang von bis zu neun Metern.

Es herrscht eine ganz besondere Stimmung: umgefallene Baumstämme liegen kreuz und quer herum, Farne wachsen hüfthoch und überall hängt grünes Moos an den Zweigen.

Highlight ist eine riesige 800 Jahre alte Douglasie, die am Rand des Rundweges in den Himmel ragt und an der kein Besucher vorbei gehen kann, ohne sich für ein Foto davor zu stellen — wir selbstverständlich auch nicht wink.


Nach einer Stunde fahren wir weiter, allerdings auch diesmal nicht sehr weit: den nächsten Stopp legen wir bereits in Port Alberni ein.

Zunächst brauchen wir im Walmart dringend Hustenbonbons und Off gegen die Moskitos und wo wir einmal hier sind, schauen wir uns auch gleich noch den Hafen an und probieren dort die feilgebotenen „Besten Donuts von Vacouver Island“.

Sie sind wirklich sehr gut — so gut, dass wir jeder einen zweiten nehmen, allerdings ist der Cappuccino dazu leider nicht gerade eine Offenbarung.


Als nächste folgt ein ganz spontaner Halt: Direkt am TC4 kommen wir an einer Haltebucht vorbei, in der einige Autos parken und viele Leute laufen abseits der Straße mit Kameras herum. Na, das schauen wir uns doch auch mal an. Grund für den Auflauf ist ein netter kleiner Creek — ich glaube, Wally Creek stand auf dem Schild — und wir knipsen ein paar Bilder.


Nun folgt erstmal ein langes Fahrtstück bis wir an der Westküste von Vancouver Island den Pacific Rim National Park erreichen. Im Info-Center erfahren wir, dass heute am Canada Day kein Eintritt zu zahlen ist und wir bekommen eine Karte für alle Wanderungen, die man hier unternehmen kann.

Den Hauptteil des Parks wollen wir erst morgen erkunden, für heute nehmen wir nur noch den kurzen Willowbrae Trail in Angriff.

Die Einfahrt zum Parkplatz ist von der Straße aus nicht besonders gut ausgeschildert und leicht zu übersehen. Aber da wir ja mit Navigationsgeräten bestens ausgestattet sind, ist das für uns kein Problem wink.

Wir schnüren die Wanderschuhe und dann geht es los. Das erste Stück des Weges ist nicht besonders aufregend, aber nach der Hälfte wird es deutlich interessanter. Der Weg spaltet sich dann und man gelangt in der einen Richtung über Holzplankenwege durch den Regenwald zur Halfmoon Bay, in der anderen Richtung führen steile Treppen zur Florence Bay hinab.

An der Halfmoon Bay finden wir viele nette Tide Pools, aber auch die andere Bucht gefällt uns sehr gut.


Das letztes Teilstück ist jetzt nur noch ein Katzensprung. Gegen 16:30 Uhr kommen wir in Tofino an und checken im Blue Bear B&B ein, wo wir für die nächsten zwei Tage untergekommen sind.

Das Haus liegt romantisch direkt am Meer und bei schönem Wetter hat man vom Balkon aus sicher eine tolle Aussicht. Unser Zimmer ist nett eingerichtet, das Bad hat einen tollen, verlockenden Jacuzzi und Platz ist auch mehr als genug vorhanden. Unsere Gastgeberin Gabrielle, eine nette ältere Dame, gibt uns noch einige Tipps für Restaurants in Tofino und erklärt uns die Gegebenheiten.

Nachdem wir unsere Taschen eingeräumt und uns halbwegs eingerichtet haben, gehen wir in den Ort und suchen uns was zum Futtern. Wir landen im Schooner Restaurant, wo zwar kein Tisch mehr frei ist, wir aber an der Bar sitzen können und bei extrem leckeren Essen dem Barkeeper bei seiner Arbeit zusehen können.

Noch ein kleiner Bummel durch das hübsche Fischerdorf Tofino und dann lassen wir den Abend im B&B gemütlich ausklingen.