Ausflug Dresden

Brühlsche Terassen, Semperoper

Und schon ist er wieder da: der Abreisetag. Aber bevor wir uns wieder auf der Autobahn in den Stau stellen, haben wir noch einen reichlichen halben Tag zur Verfügung und wollen noch ein paar andere Ecken von Dresden erkunden.

Nach dem schon gewohnt guten Frühstück checken wir aus und machen uns zu Fuß wieder auf in Richtung Neumarkt.

Wir wollen heute Nachmittag an einer Führung in der Semperoper teilnehmen und schon mal Tickets dafür besorgen. Leider sind wir jedoch zu spät dran — für heute ist bereits alles ausgebucht und so bleibt uns nur der Anblick von außen, den wir ja von der Radeberger Brauerei-Werbung bereits nur zu gut kennen.


Um von Dresden noch etwas mehr zu sehen als die Altstadt, steigen wir dann in einen der vielen Sightseeing-Busse, der uns auf einer zweistündigen Tour an den interessantesten Stellen vorbei bringt. Ein Guide erklärt uns währenddessen alles, was man dazu wissen sollte auf eine recht lustige aber doch informative Art.

Am Neustädter Markt kommen wir am „Goldenen Reiter“ vorbei — einem der Wahrzeichen der Stadt.

Die vergoldete Statue zeigt August den Starken, der — sich scheinbar von der Stadt abwendend — in Richtung Polen schaut.

Seine Kleidung als römischer Imperator mit Panzerhemd und Sandalen soll wohl sein damaliges Streben, zum römisch-deutschen Kaiser gewählt zu werden, symbolisieren.

Was uns bei unserer Fahrt durch Dresden auch immer wieder auffällt, ist das viele Grün überall.

Kaum noch etwas erinnert an das frühere triste DDR-Grau und unser Guide bestätigt uns: Dresden sei mit einem Anteil von 63 Prozent Wald- und Grünflächen eine der „grünsten“ Großstädte Europas.

Als wir an einem weiteren großen Park vorbeifahren, erklärt er uns, dies wäre die sogenannte Cockerwiese — die ihren Namen nach einem legendären Joe Cocker-Konzert bekam, was hier im Jahre 1988 stattfand.

Andereas und ich schauen uns an und müssen grinsen — bei eben jenem Konzert waren wir damals als Studenten hier und es war für uns wirklich ein unvergessliches Erlebnis.


Weiter geht unsere Rundfahrt und wir halten am Schönsten Milchladen der Welt: Diese Molkerei entstand Ende des 19. Jahrhunderts aus einer einfachen aber genialen Idee heraus: Wer braucht ein Öko-Siegel, wenn jeder sieht, wie nebenan die Kühe sauber und ordentlich gehalten werden und wenn jeder zuschauen kann, wie die Kühe gemolken werden und man die Milch an Ort und Stelle kaufen kann.

Für einen Milchladen ist er wirklich sehr hübsch anzuschauen — 250 Quadratmeter handbemalter Meißner Porzellanfließen im Jugendstil schmücken die Wände — klein aber fein — und er wurde dafür 1998 sogar in’s Guinness Buch der Rekorde aufgenommen.


Wir fahren weiter mit dem Bus und kommen dabei u.A. durch den Stadtteil Striesen, vorbei an zahlreichen wunderschönen historischen Villen im Jugendstil.

Der alte Spruch der Dresdener „Willst Du Dein Leben genießen, dann zieh nach Striesen“ kommt offenbar nicht von ungefähr.


Nach zwei Stunden sind wir wieder zurück am Neumarkt, bummeln noch einmal über die Bühlschen Terassen, essen eine Kleinigkeit und beobachten die Straßenkünstler bei ihren Darbietungen.


Und dann ist es leider auch schon wieder Zeit, das Auto abzuholen und uns von Dresden zu verabschieden. Die Stadt hat uns wirklich sehr angenehm überrascht und da wir ja nun noch einige Rechnungen offen haben, werden wir mit unserem nächsten Besuch sicher nicht wieder 20 Jahre warten.

Die Rückfahrt verläuft wesentlich angenehmer als die Anreise — nur knapp fünf Stunden bringen wir auf der Autobahn zu und sind gegen 20:00 Uhr wieder zu Hause. Noch schnell ein Geburtstagskuchen für Christi gebacken, damit er morgen gut in den Tag starten kann und dann schwelgen wir noch etwas in Erinnerungen an die schöne Stadt an der Elbe…